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Von TraderFox
28. April 2021

Vor den mit Spannung erwarteten geldpolitischen Signalen der US-Notenbank zeigt sich der QIX Deutschland zur Wochenmitte kaum verändert bei 15.935 Punkten. Weiterhin starke Duft- und Geschmackstoffgeschäfte bringen Symrise in den ersten 3 Monaten ein organisches Umsatzplus von 10,5%. freenet`s Ankündigung zur Wiedereinführung einer Dividende für 2020 plus Sonderdividende lässt Investoren derzeit jubeln.

Ungeachtet robuster Quartalsergebnisse und einer Prognosebekräftigung gibt am Mittwoch im Qualitäts-Index die Symrise-Aktie leicht auf 108,60 Euro nach. Dabei hatten gute Geschäfte rund um Haustiernahrung sowie Produkte für Hygiene und das Kochen daheim dem Herstellers von Duftstoffen und Aromen einen überraschend starken Jahresstart beschert. Letztlich konnte Symrise den Umsatz in den ersten 3 Monaten laut der heute gemachten Veröffentlichung um 3,5% auf gut 950 Mio. Euro steigern und lag damit eigentlich auch deutlich besser, als es Analysten im Mittel erwartet hatten. Allerdings wurde der positive Verlauf von Währungseffekten stark ausgebremst, denn organisch erreichte das Umsatzplus immerhin 10,5%. Zudem konnte das Unternehmen mit seinen 3 Sparten “Flavor“, “Nutrition“ und “Scent & Care“ auch Aufträge abarbeiten, die Ende 2020 wegen der Folgen eines Cyberangriffs und dem daraus entstandenen Produktionsausfalls liegen geblieben waren. Besonders rund lief es für Symrise im 1.Quartal aber im Nutrition-Geschäft mit Zusätzen für Heimtiernahrung sowie mit Probiotika etwa für Joghurthersteller. Auch der Bereich Scent & Care rund um Duftstoffe, Parfümerie-Anwendungen und kosmetischen Wirkstoffe profitierte vom stärkeren Absatz von Mundpflegeprodukten sowie einer Erholung der Parfüm-Nachfrage, die mit Beginn der Corona-Krise eingebrochen war.

Zur Gewinnentwicklung will sich das Management aber erst bei der Vorlage der Halbjahreszahlen äußern. Noch im März ging Symrise trotz steigender Rohstoffkosten aber davon aus, 2021 eine Gewinnmarge (EBITDA) von rund 21% erzielen zu können, während mehr als 5 bis 7% organisches Wachstum für das Gesamtjahr anpeilt wird, was wiederum über dem Wert des globalen Duft- und Geschmacksstoffmarktes liegen dürfte. Die Aktie des Parfüm- und Kosmetikzulieferer gilt schon seit längerem als defensiver Wert, der in Anbetracht des konjunkturell unabhängigen Geschäftsmodells inzwischen auch eine Marktkapitalisierung von über 13,5 Mrd. Euro erreicht hat. Dank der anhaltenden Robustheit, die mit beachtlichen Margen und einer hohen Eigenkapitalrendite von 13% einhergeht, dürften die Symrise-Papiere letztlich auch zukünftig einer der Top-Performer im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) bleiben.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Leichte Abgaben auf aktuell 20,45 Euro zeigt am Mittwoch im Qualitäts-Index auch die Aktie von freenet. Dabei waren die Papiere des Hamburger Mobilfunk- und Telekomunikations-Dienstleisters zuletzt auf den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie geklettert. Für Investoren ist vor allem die gegenwärtige Aussicht auf eine überdurchschnittlich hohe Dividendenausschüttung entscheidend. Insbesondere nachdem sie im vergangenen Jahr gestrichen wurde. freenet wollte dadurch in erster Linie aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten die Finanzierungsrisiken reduzieren. Im Februar aber hatte der Vorstand angekündigt trotz 15%igem Umsatzrückgangs auf 2,56 Mrd. Euro für 2020 regulär wieder 1,50 Euro je Aktie sowie eine Sonderdividende von 0,15 Euro ausschütten zu wollen. Neben der möglichen Dividende wurden zudem aber auch noch 135 Mio. Euro für den Rückkauf eigener Aktien bereitgestellt. Aktuell würde das immerhin für 5,6% aller ausstehenden freenet-Papiere ausreichen. Einen Teil der Dividendenausschüttung will das Management jedenfalls mit den Geldern aus dem Anteilsverkauf am schweizerischen Telekommunikationsanbieter Sunrise stemmen. Das gesamte Aktienpaket war immerhin rund 1,09 Mrd. Euro schwer. Über die Hälfte davon soll bei dem Mobilfunkanbieter ohne eigenem Netz aber zunächst vor allem dem Schuldenabbau dienen, und das obwohl die Eigenkapitalquote bei recht soliden 40% liegt.

Und die bei freenet wieder eingeführte Gewinnausschüttung in der Höhe von 1,50 Euro könnte dem Finanzvorstand zufolge sogar auch künftig wieder aus dem operativen Mobilfunk- und Mediengeschäft gezahlt werden. Im Interview mit der Börsen-Zeitung pries er die Möglichkeit einer hohen Ausschüttung auch in der Zukunft an. Weil die Zahl der Papiere durch den laufenden Aktienrückkauf sinke, gehe er davon aus, dass eine zum Jahr 2020 vergleichbar hohe Dividende auch ohne den Mittelzufluss von Sunrise zu leisten sein wird. Der Termin für die endgültige Dividendenentscheidung bei freenet ist jedenfalls die HV am 18. Juni, und die Aktie käme bei einer positiven Entscheidung zurzeit auf eine überaus fürstliche Dividendenrendite von 8,1%.

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