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Von Christina Rothfuß
10. November 2022

Angesichts der heutigen Daten zur US-Inflation zeigt der QIX Deutschland am Donnerstag stark steigende Kurse. Am Nachmittag liegt der Index folglich mit 2,3% im Plus bei 13.575 Punkten. Siemens Healthineers profitiert mit einem Erlösanstieg von 21 % im abgelaufenen Jahr 2021/22 vom Varian-Zukauf sowie der Sonderkonjunktur im Diagnostikgeschäft. Hohe Nachfrage in Europa und Nordamerika sorgt bei Knorr-Bremse im 3. Quartal für Wachstum bei Umsatz (13 %) und Aufträgen.  

 

Eine starke Kurserholung von über 3 % verbuchte im Qualitäts-Index am Mittwoch die Aktie von Siemens Healthineers. Am heutigen Donnerstag liegen die Papiere auch wieder deutlich mit 3,7 % im Plus bei 50,80 Euro. Die entscheidenden Impulsgeber für den gestrigen Anstieg waren dabei in erster Linie die von dem Medizintechnikhersteller vorgelegten Jahreszahlen. So profitierte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 (30. Sept.) von der Übernahme des US-Krebsspezialisten Varian sowie einer Sonderkonjunktur im Diagnostikgeschäft durch den weltweiten Verkauf von Covid-19-Schnelltests. Letztlich steigerte Siemens Healthineers innerhalb der letzten 12 Monate die Erlöse um starke 21 % auf 21,7 Mrd. Euro. Die Corona-Tests trugen hierzu rund 1,5 Mrd. Euro bei. Auf vergleichbarer Basis, bei der Währungs- und Portfolioeffekte ausgeklammert werden, legten die Gesamteinnahmen um 6 % zu. Ein operativer Kernpfeiler war dabei das im vergangenen Jahr übernommene amerikanische Krebstherapie-Unternehmen Varian. Zudem hatte Siemens Healthineers die Preise in den letzten Quartalen erhöht, was sich allerdings zeitverzögert auswirkt, im Schnitt gut 3 bis 8 Monate. Und trotz der guten Geschäfte mit Antigen-Schnelltests wurde die Diagnostiksparte des Unternehmens unter anderem von hohen Kosten sowie Lieferengpässen belastet. Daher kündigte das Management eine Restrukturierung der Sparte an, die eine Vereinfachung des Portfolios und der Strukturen vorsieht. Hierdurch erwartet der Gesundheits-Dienstleister Einsparungen von bis zu 300 Mio. Euro, verteilt über die nächsten 3 Jahre. Für den Diagnostikbereich senkte gestern jedoch der Vorstand von Siemens Healthineers die mittelfristigen Erwartungen zu Wachstum und Profitabilität.

An der bis 2025 anvisierten Wachstumsprognose für das Unternehmen, das sich vor allem auf die Entwicklung und Herstellung von medizinischen Produkten sowie eine Vielzahl an Dienstleistungen spezialisiert hat, hält der Manager aber fest. Und für das neu begonnene Jahr 2022/23 erwartet Siemens Healthineers einen vergleichbaren Umsatz in der Spanne von -1 bis +1 %. Klammert man aber das zuletzt boomende Testgeschäft aus, dann dürfte das Erlöswachstum auf vergleichbarer Basis bei 6 bis 8 % liegen. Bei diesen Planungen kann der Medizintechnik-Spezialist auch auf ein derzeit gutes Auftragspolster bauen. Die Aktie notiert zwar weiterhin mit einem sportlichen KGV von 23, das Qualitätsunternehmen arbeitet aber weiterhin sehr profitabel. Schließlich erzielte Siemens Healthineers zuletzt neben der Gewinnmarge von 10 % auch eine Eigenkapitalrendite von 11 %. Mit diesen Kennzahlen notiert das Papier auch zu Recht im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Einer der Top-Werte im Qualitäts-Index ist mit rund 10 % heute die Aktie von Knorr-Bremse, die auf aktuell 52,75 Euro anzieht. Dabei hat der Lkw- und Zugbremsenproduzent im 3. Quartal weitere Belastungen in China und Engpässe in der Lieferkette zu spüren bekommen. Wie das Unternehmen aber heute mitteilte, sorgte eine hohe Nachfrage in Europa und Nordamerika zuletzt für Wachstum bei Umsatz und Aufträgen. Zudem bestätigte das Management heute die bereits im Juli eingedampfte Prognose. In diesem Jahr war Knorr-Bremse vor allem deshalb in schweres Fahrwasser geraten, weil die Null-Covid-Strategie in China die Bestellungen dort ansässiger Zugunternehmen und Lkw-Hersteller deutlich zurückgingen. Und auch die weiterhin vorherrschenden globalen Lieferschwierigkeiten zogen den Anbieter von Bremssystemen und anderen sicherheitsrelevanten Lösungen für Schienen- und Nutzfahrzeuge in Mitleidenschaft. Dennoch wuchs der Umsatz von Knorr-Bremse von Juli bis September im Jahresvergleich dank besserer Nordamerika- und Europa-Geschäfte um rund 13 % auf 1,79 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis sank aber im Quartal wie erwartet um 6 % auf 200 Mio. Euro.

Allerdings verwies der Zulieferer heute darauf, dass gegenüber dem 2. Quartal die operative Marge bereits zugelegt habe, auch dank Verhandlungen mit Lieferanten, Preiserhöhungen und internen Sparmaßnahmen. Was die Aktie zudem beflügelt, ist der erneut starke Ordereingang. Schließlich zog der Auftragseingang bei Knorr-Bremse im 3. Jahresviertel im Vergleich zum Vorjahr um über 30 % auf 1,88 Mrd. Euro an. Das Auftragsbuch war folglich Ende September mit Bestellungen für 6,9 Mrd. Euro gefüllt, was ebenfalls über 30 % mehr als vor einem Jahr war. Zudem wurde der Jahresausblick vom Unternehmen erneut bekräftigt, der eine Umsatzgröße von 6,9 bis 7,2 Mrd. Euro vorsieht, sowie eine operative Marge zwischen 10,5 und 12,0 %.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 

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