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Von Liridona Preniqi
18. Dezember 2024

Der QIX Deutschland tritt am Mittwoch angesichts der heutigen US-Notenbanksitzung auf der Stelle und zeigt sich kaum verändert bei 15.645 Punkten. Scout24 will mit der Übernahme von Bewertungs- und Analysedienstleister bulwiengesa seine Stellung im Gewerbeimmobilien-Datenbereich stärken. Bechtle erhält gemeinsam mit Amazon Web Services den Zuschlag für einen IT-Vertrag mit Bezug zu Public-Cloud-Diensten der deutschen Bundesverwaltung im Volumen von 235,0 Mio. Euro.

Einen beachtlichen Rekordlauf hat im Qualitäts-Index noch immer die Aktie von Scout24, die nach dem jüngsten Allzeithoch am Mittwoch aber leicht auf aktuell 86,00 Euro nachgibt. Dabei ist der Online-Immobilienmarktplatz auch weiterhin auf aggressivem Expansionskurs. So hatte das Unternehmen erst Anfang Dezember mit der Akquisition von Neubau Kompass, einer digitalen Plattform für Neubau-Immobilien, eine spannende Übernahme vermeldet. In dieser Woche legte Scout24 nun aber noch einmal nach, und kündigte an, mit bulwiengesa, einen Anbieter von Bewertungs- und Datendienstleistungen für Gewerbeimmobilien, kaufen zu wollen. Mit dem Erwerb will der Portalbetreiber letztlich seine Position als Marktführer für Immobilieninformationen und Marktanalysen stärken und zugleich die Angebote für die Gewerbebranche ausbauen. Für Scout24 ist die künftige Tochter auch deshalb interessant, weil sie sich mit ihren Markt- und Standortanalysen sowie datenbasierter Beratungen inklusive der renommierten “RIWIS“-Immobiliendatenbank über die letzten Jahre etabliert hat. bulwiengesa gilt dabei als wichtiger Partner insbesondere für Projektentwickler, Bauträger, Banken und auch Investoren. Die RIWIS-Software soll demnach künftig in das Produktportfolio von ImmoScout24 integriert werden. Laut Scout24 werden von der Integration besonders gewerbliche Kunden über eine erweiterte Markttransparenz, innovative, datengetriebene Produkte und effizientere Immobilientransaktionen profitieren. bulwiengesa wäre sogar die zweite große Übernahme von Scout24 in den vergangenen Jahren.

Das Management verfolgt damit auch weiterhin die Strategie, mit dem Internetportal-Betreiber in den Daten-Bereich vorzudringen. Dies soll alle Zielgruppen miteinander effizienter vernetzen und zudem das Unternehmen über die eigene Anzeigenplattform hinaus weiterentwickeln. Scout24 hatte diesbezüglich zuletzt auch betont, in Zukunft vor allem Wachstum erzielen zu wollen, indem relevante Objektdaten mit Immobilienanzeigen zusammenführt werden. Mit KI-Funktionen sollen sich künftig zudem alle Marktteilnehmer noch besser vernetzen können. Die führenden Datendienste von bulwiengesa ergänzen unser Produktangebot und passen perfekt zur Strategie, der führende Anbieter von Immobilieninformationen in Deutschland zu werden, erklärte in dieser Woche der Vorstand von Scout24. Gemeinsam werden wir die Markttransparenz erhöhen, die Digitalisierung von Immobilientransaktionen vorantreiben und unseren gewerblichen Kunden einzigartige Services bieten. Für Scout24 sprechen neben den Expansionsbestrebungen auch die aktuell positiven  Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt hierzulande, unterstützt von den jüngsten EZB-Zinssenkungen. Bis Ende des Jahres will der Dienstleister für digitale Immobilienanzeigen sogar eine operative Marge von etwa 61,0 % erzielen, was ein absoluter Spitzenwert wäre.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Am Mittwoch präsentiert sich im Qualitäts-Index auch die Aktie von Bechtle mit 30,85Euro leicht im Minus. Dabei profitierten die Papiere des IT-Unternehmens zuletzt noch von einem Großauftrag des Bundes. Gemeinsam mit der Amazon Cloud-Tochter Amazon Web Services (AWS) bekam Bechtle im Dezember den Zuschlag für einen Rahmenvertrag mit Bezug zu Public-Cloud-Diensten der deutschen Bundesverwaltung. Mit dem Auftrag könnte der IT-Berater sogar neue Maßstäbe in der digitalen Transformation der öffentlichen Verwaltung in Deutschland setzen. Demnach liegt das Vertragsvolumen bei bis zu 235,0 Mio. Euro, bei einer Laufzeit von 48 Monaten. Zusammen bieten Bechtle und AWS jedenfalls schon seit einigen Jahren ein breites Spektrum an Cloud-Diensten an. Allerdings übernimmt der IT-Dienstleister als “AWS Solution Provider“ hierbei eine Schlüsselrolle und offeriert maßgeschneiderte Leistungen, wie die Konfiguration der Cloud-Infrastruktur oder auch die Anpassung an spezifische Behördenanforderungen. Den Vertrag haben Bechtle und AWS mit dem Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) und dem Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) geschlossen.

Das ITZBund, als IT-Zentrale des Bundes, sieht in diesem sogar einen wichtigen Meilenstein in der Umsetzung der “Cloud-First-Strategie“ der deutschen Bundesverwaltung. Mit den skalierbaren Public-Cloud-Services können wir den Bedarfsträgern nun “Workloads“ in allen Schutzbedarfsklassen bereitstellen, erklärte man von Seiten der Behörde. Dies ist ein zentraler Schritt zur beschleunigten digitalen Transformation der Bundesverwaltung,  Für Bechtle ist der Gewinn des Rahmenvertrags jedenfalls eine Bestätigung als führender Multi-Cloud-Service-Provider für den öffentlichen Bereich. Zumal das Unternehmen neben Cloud-basierten Datenbank- und Speicherlösungen auch noch Plattform-, Netzwerk- und Security-Services anbietet. Gerade diese IT-Dienste sollen Bechtle zufolge den Behörden als gute Grundlage für ihre digitale Transformation dienen, da sie einem besonderen Fokus auf höchste Sicherheitsstandards und Effizienz haben.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 

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