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Von TraderFox
18. März 2021

Die von der US-Notenbank Fed gestern bekräftigte sehr lockere Geldpolitik bringt dem QIX Deutschland am Donnerstag frische Impulse. Damit zeigt sich der Index am Nachmittag mit 0,7% im Plus bei 15.205 Punkten. Pharmazulieferer Sartorius rechnet dank Corona-Zusatzgeschäften und Auftragsboom in diesem Jahr mit einem erneut höheren Umsatzanstieg von rund 35%. Bechtle will Gratisaktien an seine Anteilseigner ausgeben und soll bei der Entwicklung des EU-geplanten digitalen Impfpasses mitwirken.

Angehobene Aussichten treiben am Donnerstag im Qualitäts-Index die Aktie von Sartorius kräftig an. Dabei legt sie aktuell um fast 10% auf 445,00 Euro zu. Nach einem guten Jahresstart hat das Management des Labor- und Prozesstechnologieanbieters heute aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie die Umsatz- und Gewinnprognose für das Unternehmen erhöht. Beim Umsatz werde jetzt ein Anstieg von rund 35% erwartet, teilte Sartorius am Donnerstag mit. Bisher lag die Prognose bei einem Plus von 19 bis 25%. Auf Basis dessen ergibt sich rechnerisch für 2021 gruppenweite Erlöse von etwas mehr als 3,1 Mrd. Euro. Als Pharma- und Laborausrüster gehört das Unternehmen mit seinen Dienstleistungen damit weiterhin zu den wenigen weltweiten Profiteuren der andauernden Krise. Für dieses Jahr rechnet der Vorstand zudem auch mit einer höheren operativen Marge. Immerhin sollen bei Sartorius jetzt diesbezüglich je umgesetzten Euro rund 32% als Betriebsgewinn (EBITDA) übrig bleiben, nach gut 30% im jüngsten Boomjahr 2020. Das Unternehmen, dessen Fokus neben der Biotech- und Pharmabranche, auch auf Kunden aus der Nahrungsmittel-und Chemieindustrie liegt, erwartet für 2021 trotz angekündigter Expansionspläne auch nur einen Anstieg der bisherigen Investitionsquote auf etwa 15%. Im letzten Jahr hatte sie mit rund 240 Mio. Euro noch bei knapp 10% gelegen.

Mit der nun erhöhten Prognose für 2021 kommt Sartorius sogar den erst im Januar schon angehobenen Mittelfristzielen näher. Schließlich erlebt das Unternehmen im Rahmen der globalen Virus-Ausbreitung derzeit einen ungeahnten Auftragsboom, wobei schon im zurückliegenden Geschäftsjahr allein der Auftragseingang um fast die Hälfte anzog. Bis 2025 soll der Umsatz des Labordienstleisters jedenfalls auf rund 5 Mrd. Euro steigen, bei gleichzeitig steigender Zielmarge von gut 32%. Das würde demnach einem operativen Gewinn von rund 1,6 Mrd. Euro entsprechen. Das Erlösplus soll bei Sartorius überwiegend durch organisches Wachstum sowie strategische Akquisitionen mit Schwerpunkt im Biotechnologiegeschäft erreicht werden. Letztlich überzeugt aber nicht nur die beachtlich hohe Marge des Unternehmens, sondern auch die Eigenkapitalrendite, die zuletzt bei 16% lag. Damit erfüllt die Aktie auch wichtige Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Leichte Abgaben verzeichnet am Donnerstag trotz ebenfalls robuster Wachstumsaussichten im Qualitäts-Index die Bechtle-Aktie. Derzeit steht sie damit bei 159,00 Euro. Das Technologieunternehmen profitiert weiterhin ungeachtet aller Covid-19-Umstände von der anhaltenden Kundennachfrage nach IT-Infrastruktur und entsprechenden Dienstleistungen. Um nun auch Investoren noch stärker am Geschäftserfolg teilhaben zu lassen, soll überraschend die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr um 0,15 Cent auf 1,35 Euro erhöht werden. Zugleich plant Bechtle, für jede bestehende Aktie zwei weitere Gratisaktien an die Anteilseigner auszugeben. Damit werde sowohl das Grundkapital als auch die Zahl der ausgegebenen Aktien verdreifacht, gab das Management gestern bekannt. Der Kurs drittelt sich rechnerisch dementsprechend. Entscheiden muss darüber aber noch die Hauptversammlung, die für Mitte Juni angesetzt ist. Mit dem Schritt will das Unternehmen den Handel der eigenen Wertpapiere deutlich liquider und vor allem für Kleinanleger attraktiver machen. Bei Bechtle selbst waren in 2020 die Geschäfte in der Corona-Pandemie mit der Einrichtung von IT-Systemen für kleine und mittlere Firmenkunden und Behörden sowie der Onlinehandel mit IT-Produkten sehr robust verlaufen. Wobei das Unternehmen kundenorientierte Komplettlösungen an, und zwar in einer Kombination aus Softwaresystemen und passender Hardware anbietet. Und gerade in Pandemie-Zeiten sind maßgeschneiderte IT-Anwendungen weiter gefragt.

So konnte Bechtle in den ersten 3 Quartalen des letzten Jahres sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn kräftige Steigerungen erzielen. Auf das Unternehmen warten derzeit jedenfalls auch noch mehr Projekte. So will das Bundesgesundheitsministerium die Baden Würtenberger und 3 weitere Technologiefirmen mit der Entwicklung des geplanten digitalen Impfpasses beauftragen. Neben Bechtle sind der Technologieriese IBM, das Softwareunternehmen Ubirch sowie die IT-Genossenschaft govdigital diesbezüglich mit im Boot. Der digitale Impfpass ist ein kürzlich vereinbartes EU-Projekt und soll im Schnellgang von spezialisierten IT-Unternehmen verwirklicht werden. Den eigentlichen Gesetzentwurf hierzu will die Kommission am 17.März vorlegen. Helfen soll der geplante Impfpass insbesondere bei einer schnelleren Rückkehr zur Normalität innerhalb der Europäischen Union.

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