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Von TraderFox
28. Januar 2020

Angesichts der wachsenden Unsicherheit bezüglich des sich ausbreitenden Coronaviruses tritt der QIX Deutschland am Dienstag zunächst auf der Stelle. Am Nachmittag notiert der Index damit bei 13.865 Punkten. SAP vermeldet 12%iges Umsatzwachstum für 2019 und erhöht die Jahresprognosen für das laufende Geschäftsjahr. Allianz will groß ins chinesische Asset-Management-Geschäft einsteigen und bietet weiterhin 4% Dividende.

Ungeachtet guter Zahlen gibt heute im Qualitäts-Index die SAP-Aktie zum Teil deutlich nach. Aktuell notiert sie damit bei 119,80 Euro. Der Softwarehersteller hat trotz eines Rekordumsatzes im Jahr 2019 einen Gewinneinbruch erlitten. Als Grund für den Rückgang nannte der Vorstand die Aufwendungen für die laufende Restrukturierung und den damit einhergehenden Stellenabbau mit Abfindungszahlungen. Darüber hinaus hat die milliardenschwere Übernahme des US-Softwareanbieters Qualtrics im letzten Jahr zunächst viel Geld gekostet. Dies teilte SAP am Dienstag im Rahmen seiner Bilanzzahlen mit. Dank des weiterhin starken Cloud-Geschäfts zog jedenfalls der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 12% auf rund 27,6 Mrd. Euro an. Die Erlöse der Cloud-Sparte kletterten dabei um 39% auf rund 6,93 Mrd. Euro. Der Umsatz mit Softwarelizenzen sank dagegen um 2%. Das fünfte Jahr in Folge haben wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr erreicht, betonte dabei der SAP-Finanzvorstand. Die operative Marge des Unternehmens stieg von 29 auf 29,7%, auch weil die Geschäfte mit Software zur Miete aus dem Internet (Cloud) deutlich mehr Gewinn abwarfen. Bei Europas größtem Softwaredienstleister schlugen aber die Kosten für den Personalumbau stark zu Buche. Hierfür musste SAP allein 2019 gut 1,1 Mrd. Euro aufbringen, für die aktienbasierte Vergütung von Mitarbeitern kamen noch einmal 1,8 Mrd. Euro dazu.

Dessen ungeachtet rechnet der Finanzchef für das gerade gestartete Geschäftsjahr damit, dass sich der Anstieg der Profitabilität beschleunigen wird. Bei der Profitabilität der Cloud-Geschäfte sei der Konzern derzeit sogar weiter als geplant, so der Manager. Letztlich soll der Gesamtumsatz in 2020 zwischen 29,2 und 29,7 Mrd. Euro liegen und damit höher als in den bisherigen Prognosen. Größter Treiber bleibt für SAP dabei vor allem das Wachstum im Cloud-Bereich. Die Kernsoftware S4 Hana laufe dem Vorstand zufolge ebenfalls gut, und auch die Dienstleistungen würden derzeit stark wachsen. Derweil zeigt die Aktie auch weiterhin nur eine moderate Bewertung. Zwar liegt das 2021er KGV derzeit bei 20, für ein Wachstumsunternehmen ist das aber bei weitem nicht zu teuer. Zudem ist SAP gegenwärtig mit einer Eigenkapitalquote von 51% finanziell bestens ausgestattet. Und auch operativ kann neben der Nettomarge von 12%, die Eigenkapitalrendite von 10% durchaus überzeugen. Die Aktie selbst entspricht damit wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Einer der heutigen Gewinner im Qualitäts-Index ist die Allianz-Aktie, die um 1,3% auf 218,30 Euro anzieht. Der Münchner Versicherer dürfte von der seit Wochen andauernden Feuerkatastrophe in Australien und den dadurch verursachten immensen Verwüstungen wohl kaum betroffen sein. Gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte der Allianz-Vorstand in der vergangenen Woche, dass er nicht mit großen Verlusten durch die Waldbrände in Australien rechne. Zugleich äußerte sich der Manager auch zur künftigen China-Strategie des Unternehmsens. Dabei erwartet er, dass vor allem das chinesische Asset-Management-Geschäft für die Allianz sehr wichtig werden würde. Wir sehen die Investmentseite jetzt als nächsten Horizont. Das werde vielleicht sogar wichtiger als das Versicherungsgeschäft, ergänzte er. Die Beteiligung der Münchner am chinesischen Versicherer Taikang Life Insurance sei für ihn demzufolge eine "strategische" Investition. Mit diesen Aussichten bleibt die Allianz-Aktie aber vor allem auch angesichts der beeindruckenden Dividendenhistorie und Ausschüttungspolitik für Investoren damit grundsätzlich erste Wahl.

Auch wenn für die nächsten Jahre nur mit eher moderat steigenden Gewinnbeteiligungen Seitens des Managements zu rechnen ist. Schon in den letzten 6 Jahren steigerte der Versicherer seine Ausschüttungen kontinuierlich und hat die Dividendensumme je Aktie innerhalb dieses Zeitraums sogar nahezu verdoppelt. Darüber hinaus sieht die Dividendenpolitik der Allianz vor, jährlich mindestens einen Gewinnanteil von 50% den Anteilseignern zukommen zu lassen. Die Kapitalrendite dürfte sich somit wie aktuell im Bereich von leicht über 4% einpendeln.

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