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Von TraderFox
05. März 2020

Ungeachtet der zugesagten Milliarden-Hilfen des IWF zur Eindämmung der Corona-Epidemie lässt die schlechte Stimmung im Autosektor heute den QIX Deutschland ins Minus rutschen. Dabei gibt der Index bis zum Nachmittag um 2,2% auf nunmehr 12.240 Punkte nach. Merck kann 2019er Umsatz um 9% steigern und sieht sich für das laufende Jahr vor allem im Pharmageschäft bestens für Wachstum gerüstet. Deutsche Post will sich mit neuer Digitalisierungsstrategie in der Paket- und Briefsparte vor allem von der Konkurrenz absetzen.

Mit deutlichen Kursgewinnen von 1,9% auf aktuell 116,75 Euro präsentiert sich heute im Qualitäts-Index die Aktie von Merck. Das Management des Pharma- und Spezialchemiekonzerns plant nach einem kräftigen Umsatz- und Ergebnisplus im vergangenen Jahr in 2020 weiter zu wachsen. Wie das Unternehmen heute mitteilte, sollen dazu vor allem das Geschäft mit Arzneimitteln und Produkten für die Pharmaforschung beitragen. Für Unsicherheiten sorgt aber derweil die sich weltweit ausbreitende Coronavirus-Krise. Die möglichen Auswirkungen auf das Geschäft seien derzeit schwer abzuschätzen, betonte Merck. Wenn die Epidemie im Laufe des zweiten Quartals abklinge und sich die Lage im zweiten Halbjahr normalisiere, rechne man mit einem negativen Effekt von einem Prozent auf den Umsatz, so das Unternehmen. Insgesamt setzten die Darmstädter 2019 jedenfalls gut 16,2 Mrd. Euro um, ein Plus von fast 9%. Dabei wirkten sich neben dem guten Verlauf im Pharma- und Laborgeschäft auch Währungseffekte positiv aus. Zusätzlich sorgte die 5,8 Mrd. Euro schwere Übernahme des US-Halbleiterzulieferer Versum im vergangenen Herbst für ordentlich Rückenwind, dank der Merck Ende des Jahres sogar seine Konzernziele erhöht hatte. Angesichts dieser robusten Entwicklung sollen die Aktionäre eine um 5 Cent höhere Dividende von 1,30 Euro erhalten. Zwar fiel der Gewinn des Technologieunternehmens im letzten Jahr um knapp 61% auf 1,3 Mrd. Euro, im Vorjahreswert war jedoch der Verkaufsgewinn aus dem abgespaltenen Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten an Procter & Gamble enthalten. Bereinigt um Sondereffekte legte der Gewinn von Merck aber zu.

Dabei ist es dem Management schon in der Vergangenheit regelmäßig gelungen, anvisierte Wachstumsziele bequem zu erreichen. Während der zurückliegenden 5 Jahre sind die Sparten des Unternehmens unterstützt von Zukäufen jedenfalls zusammen um über 25% gewachsen. Das Gewinnplus war sogar noch dynamischer und hat sich währenddessen mehr als verdoppelt. Aktuell liegt die Nettomarge bei Merck bei beachtlichen 23%, die EBIT-Marge beläuft sich dagegen nur auf 12%. Dennoch befindet sich die Aktie damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Einer der größten Gewinner am Vortag war im Qualitäts-Index die Aktie der Deutschen Post. Heute hingegen notiert sie wieder deutlicher im Minus bei aktuell 25,80 Euro. Der Logistikdienstleister hat in dieser Woche angekündigt, das Geschäft mit Privatkunden durch neue digitale Angebote künftig vereinfachen zu wollen. Dabei will das Unternehmen mit seiner Tochter DHL neben einer neuen Version der Packstation, in der Kunden die Pakete rund um die Uhr abholen können auch die Digitalisierung der Briefsparte mit Partnern vorantreiben. Die Deutsche Post selbst gehört aber letztlich zu den größten Gewinnern des immer stärkeren Wandels im Einkaufsverhalten der Menschen in Deutschland, die immer häufiger online shoppen gehen und sich die Waren danach nach Hause liefern lassen. Zwar berichten vereinzelte DHL-Kunden immer wieder über Probleme bei der Paketzustellung, die Beschwerden betreffen aber auch Briefe, die verspätet oder gar nicht zugestellt werden. Mit dem deutschen Brief- und Paketversand macht die Deutsche Post als global aufgestellter Logistiker zumindest nach wie vor fast ein Viertel seines Gesamtgeschäfts von über 61 Mrd. Euro.



Und mit der nun vorgestellten Digitalisierungsstrategie versucht sich das Unternehmen vor allem im harten Konkurrenzkampf innerhalb der Paketbranche zu behaupten. Hier mischen hauptsächlich Wettbewerber wie Hermes und DPD kräftig mit, im internationalen Expressgeschäft sind im Wesentlichen Fedex und UPS die größten Konkurrenten. Auch der weiterhin wachsende Großkunde Amazon nimmt inzwischen die Zustellung in die eigene Hand, teilweise sogar mit eigenen Fahrern. Dabei bereitet der Deutschen Post auch der leergefegte deutsche Arbeitsmarkt durchaus Kopfschmerzen. Denn die gesamte Logistikbranche sucht derzeit händeringend nach zuverlässigen Zustellern. Die Konzerntochter DHL Group beschäftigt gegenwärtig im Post- und Paketbereich rund 200.000 Mitarbeiter und zahlt dabei überdurchschnittlich hohe Bruttostundensätze.

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