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Von Liridona Preniqi
04. Februar 2025

Die kurzfristige Entspannung bei den US-Importzöllen sorgt beim QIX Deutschland am Dienstag für leichte Zugewinne auf 16.500 Punkte. Infineon erwartet für das Geschäftsjahr 2024/25 wegen der Euroschwäche nun stabile Erlöse, die Nachfrage nach Chips für Rechenzentren und aus China war in Q1 zudem robust. FUCHS PETROLUB erweitert in Peru mit einem Joint Venture (FUCHS PERU) seine Geschäfte in der dortigen Region, die bis 2025 überdurchschnittlich wachsen soll.

Der unangefochtene Tagesgewinner ist mit über 10,0 % im Qualitäts-Index heute die Aktie von Infineon, die damit auf aktuell 34,60 Euro anzieht. Verantwortlich für den Kurssprung bei den Papieren des Chipproduzenten ist vor allem die höhere Umsatzprognose, die im Zuge der heutigen Quartalszahlen vom Vorstand kommuniziert wurde. Allerdings bleibt das Umfeld für Infineon abseits des Boom-Themas Künstliche Intelligenz (KI) vorerst weiterhin schwach. Folglich sanken bei dem Unternehmen im 1. Geschäftsquartal (Ende Dezember) die Erlöse angesichts durchwachsener Endmärkte um 13,0 % im Vergleich zum Vorquartal auf 3,4 Mrd. Euro. Dies war jedoch besser als Analysten erwartet hatten. Und neben dem schwachen Euro wirkte sich auch die etwas besser ausgefallene Volumenentwicklung positiv aus. Infineon verspürte in den zurückliegenden 3 Monaten aber letztlich eine weiterhin gute Nachfrage nach Produkten für Rechenzentren und aus China mit Bezug zu E-Autos. Der anhaltende Trend zur Nutzung Künstlicher Intelligenz sticht positiv hervor, kommentierte der Infineon-Chef den jüngsten Geschäftsverlauf. Dieser treibe den Bedarf nach Stromversorgungslösungen für KI-Rechenzentren nach oben. Demnach könnte Infineon im gesamten Bilanzjahr Umsätze in dem Bereich von bis zu 600,0 Mio. Euro erzielen, und damit etwas mehr als bislang erwartet. In den kommenden 2 Jahren soll in der Sparte dann die Marke von 1,0 Mrd. geknackt werden.

Die Münchner erwarten für das Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) wegen des stärkeren US-Dollars nun sogar stabile bis leicht steigende Erlöse, was letztlich die Aktie beflügelt. Bisher war das Management bei Infineon von leicht sinkenden Einnahmen ausgegangen. Auch der Ausblick für die operative Marge wurde bekräftigt, sie soll im mittleren bis oberen Zehn-Prozent-Bereich liegen. Analysten sehen die heutige Erhöhung der Jahresziele aber kritisch, da sie wohl ausschließlich währungsbedingt erfolge. Damit benötige der Konzern weiter eine klare Belebung im 2. Geschäftshalbjahr, betonten sie. Investoren aber dürfte die bei Infineon anhaltend starke Entwicklung in China beruhigen, die für den Chiphersteller weiter die stärkste Region bleibt. Jedoch könnten Unsicherheitsfaktoren wie die jüngste US-Zollpolitik eine generelle Nachfrageerholung womöglich ausbremsen. Dennoch plant das Unternehmen seine Chancen gerade im Bereich von KI-Servern künftig noch stärker auszunutzen. Die Aktie von Infineon ist jedenfalls mit einem KGV von 16 nicht zu teuer.

.Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Ungeachtet der anhaltenden Geschäftsexpansion liegt am Dienstag im Qualitäts-Index die Aktie von FUCHS PETROLUB leicht im Minus bei 32,20 Euro. Schließlich hatte der Schmierstoffproduzent kürzlich seine Präsenz in Südamerika durch die Gründung eines Joint Ventures in Peru mit seinen langjährigen und dortigen Partnern Arnaldo und Flavio Rubini gestärkt. Dank der strategischen Partnerschaft werden sich laut FUCHS PETROLUB neue Geschäftsmöglichkeiten auf dem peruanischen Markt eröffnen. Durch das Joint Venture mit dem Namen FUCHS PERU können wir unsere Markenbekanntheit steigern und unseren Kunden einen größeren Mehrwert bieten, indem wir Know-how und Ressourcen bündeln, betonte der FUCHS-Vorstand. Der Hersteller hochwertiger Spezialschmierstoffe will damit seine Position in wichtigen Marktsegmenten wie Zement und Bergbau sowie in der dortigen Lebensmittel- und Getränkeindustrie ausbauen. Und da Peru für FUCHS PETROLUB zu einem immer wichtigeren Schmierstoffmarkt in Südamerika wird, steht die Erweiterung der Aktivitäten im Einklang mit den Wachstumszielen des Unternehmens. An dem neu gegründeten Unternehmen FUCHS PERU wird die FUCHS-Gruppe 60,0 % der Anteile halten, die Rubini-Brüder die verbleibenden 40,0 %.

Das JV wird zunächst mit 12 Mitarbeitern starten, von denen die meisten im Vertrieb und in der Anwendungstechnik tätig sein werden. Die Region Nord- und Südamerika konnte bei FUCHS PETROLUB in den ersten 9 Monaten des letzten Jahres bereits mit einem starken EBIT-Wachstum von rund 15,0 % überzeugen. Schon seit 2023 hat sich der Schmierstoffanbieter letztlich vorgenommen, neben dem asiatisch/pazifischen Raum vor allem in Nord- und Südamerika bis 2025 überdurchschnittlich wachsen zu wollen. Mit der Erweiterung der Marktpräsenz in Peru, dürfte FUCHS PETROLUB diesem Ziel auch näher gekommen sein. Die derzeitige globale Marktposition sowie die Finanzbasis des Unternehmens sind mit einer Eigenkapitalquote von 74,0 % jedenfalls auch weiter als sehr robust zu bezeichnen.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 

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