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Von Christina Rothfuß
08. November 2022

Mit Blick auf die Zwischenwahlen in den USA legt der QIX Deutschland am Dienstag um 1,3 % auf aktuell 13.225 Punkte zu. Henkel erhöht aufgrund starker Q3-Klebstoffgeschäfte zum 3ten Mal in Folge für dieses Jahr die Umsatzaussichten und bekräftigt die EBIT-Ziele von 10 bis 11 %. Europäische Investitionsbank will mit Kreditzusage an Siltronic vor allem auch die Halbleiterindustrie der EU stärken.

 

Zu den heutigen Tagesfavoriten im Qualitäts-Index gehört dank robuster Geschäfte die Henkel-Aktie. Aktuell liegt sie dabei mit 0,7 % im Plus bei 60,20 Euro. Immerhin erhöhte der Konsumgüterproduzent heute aufgrund der anhaltend guten Nachfrage in der Klebstoffsparte bereits zum dritten Mal die Erlösprognose für das Gesamtjahr. Wie das Management heute bekannt gab, war der Umsatz im 3. Quartal in Anbetracht umfassender Preiserhöhungen um 17,3 % gestiegen. Beflügelt wurde die Entwicklung dabei insbesondere vom robusten Klebstoffgeschäft. Der Umsatzanstieg auf rund 6,0 Mrd. Euro war aber laut Henkel allein preisgetrieben, die verkauften Mengen gingen im Quartal hingegen zurück. Für 2022 geht die Unternehmensführung folglich jetzt von einem organischen Wachstum von 7 bis 8 % aus. Zuvor wurde nur ein Plus von 5,5 bis 7,5 % angepeilt. Dabei erwartet der Hersteller bekannter Marken wie Pritt und Persil auch für die Klebstoffsparte einen Erlösanstieg von 10 bis 12 %. Allerdings legte Henkel heute für das abgelaufene 3. Quartal nur Umsatzzahlen vor und keine Gewinnkennziffern. Dennoch verwies das Management im Rahmen des Zahlenwerks auf das weiterhin "strikte Kostenmanagement" sowie Effizienzverbesserungen, die bis zum Jahresende eine EBIT-Marge von 10 bis 11 % bringen dürften. Durch weitreichende Maßnahmen will das Unternehmen vor allem die Auswirkungen der drastisch gestiegenen Kosten auf die Ergebnisentwicklung so weit wie möglich kompensieren. Immerhin hatte Henkel erst im September die Mehrkosten für Rohstoffe und Energie für dieses Jahr auf rund 2,0 Mrd. Euro geschätzt.

Zudem sind die Düsseldorfer offenbar bei der Zusammenlegung ihre Konsumgütersparten dem ursprünglichen Zeitplan voraus. Durch die Bündelung des gut 10 Mrd. Euro Umsatz generierenden Geschäfts werden aber nicht nur Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe angestrebt, sondern auch mehr Wachstum. Letztlich liegt das von Henkel mittelfristige anvisierte Synergieziel bei knapp 500 Mio. Euro pro Jahr. Schon in den ersten 6 Monaten des Jahres wurden einige Nicht-Kerngeschäfte im Kosmetikbereich abgestoßen. Mit einer Eigenkapitalquote von 61 % wurde von Unternehmensseite zuletzt operativ auch äußerst konservativ agiert. Und die robuste Eigenkapitalrendite von 8 % konnte dabei ebenfalls überzeugen. Dank dieser Kennzahlen erfüllt Henkel jedenfalls wichtige Aufnahmekriterien im Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.

Die Aktie von Siltronic ist im Qualitäts-Index am Dienstag dagegen mit einem Kurszuwachs von über 2 % einer der größten Gewinner. Aktuell liegt sie damit bei 67,40 Euro. Angetrieben wird der Halbleiterzulieferer, der sich vor allem auf die Herstellung von Wafern aus reinstem Silizium konzentriert, neben zuletzt guten Zahlen auch von der Förderung durch die EU. So hatte die Europäische Investitionsbank (EIB) dem Unternehmen im Oktober ein Darlehen in Höhe von 200 Mio. Euro gewährt. Mit ihrem Darlehen an Siltronic fördere die EIB den einzigen großen Siliziumwafer-Hersteller außerhalb Asiens, hieß es von Seiten der Bank. Außerdem würden damit wichtige Investitionen in die europäische Halbleiter-Wertschöpfungskette finanziert und die Wettbewerbsfähigkeit der Halbleiterindustrie der EU gestärkt. Siltronic will die neuen finanziellen Mittel hauptsächlich für die Erforschung und Entwicklung der nächsten Generation von Reinstsilizium-Wafern und Siliziumstäben verwenden. Darüber hinaus soll in die Modernisierung der eigenen Wafer-Produktion am sächsischen Standort Freiberg investiert werden. Dabei ist das Unternehmen der weltweit viertgrößte Hersteller von Siliziumwafern, mit einem Weltmarktanteil von rund 13 %, und verfügt neben Deutschland auch über Produktionsstätten in Singapur und den USA.

Mit den jüngsten Investitionsplänen reagiert Siltronic in erster Linie auf den global stark wachsenden Bedarf an Halbleiter-Bauteilen. Diese werden unter anderem in Smartphones, Elektronikgeräten, Computern sowie in Elektroautos und Windkraftanlagen verbaut. Für 2022 wird vom Vorstand folglich auch mit höheren Verkaufspreisen gerechnet, was wiederum zu einem neuerlichen Umsatzzuwachs von 26 bis 30 % führen dürfte. Im letzten Jahr hatte Siltronic bereits rund 1,41 Mrd. Euro umgesetzt. Und aktuell profitiert der Zulieferer sogar von einem schwachen Euro und starken Dollar. Zuletzt verwies der Manager jedenfalls auf die anhaltend hohe Nachfrage nach den Wafern. In manchen Endmärkten würde allerdings Verunsicherung aufgrund der allgemeinen makroökonomischen Situation herrschen.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 

 

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