Der QIX Deutschland tendiert am Montag trotz Unsicherheiten vor der am Donnerstag anstehenden EZB-Sitzung nach oben. Demnach legt er am Nachmittag um 0,4 % auf 15.295 Punkte zu. Hannover Rück erwartet nach Branchen-Treffen in Monte Carlo für 2024 in der Schaden-Rückversicherungssparte steigende Prämien und verbesserte Konditionen. FUCHS PETROLUB erweitert seine Aktivitäten in Südamerika mit der vollständigen Übernahme des chilenischen Joint Venture-Unternehmens FUCHS Lubricants.
Einer der stärksten Performer ist am Montag im Qualitäts-Index die Aktie der Hannover Rück, die um 1,6 % auf ein neues Jahreshoch bei 205,30 Euro anzieht. Kurstreibend wirkt dabei vor allem die heutige Nachricht, dass der Rückversicherer für den Beginn des Jahres 2024 in der Schaden-Rückversicherungssparte steigende Prämien und verbesserte Konditionen prognostiziert. Als Gründe nennt die Unternehmensführung diesbezüglich geopolitische Unsicherheiten, ansteigende Naturkatastrophenschäden und die anhaltend hohen Inflationsraten. Wir haben in den Erneuerungsrunden des laufenden Jahres deutlich adäquatere Preise und Konditionen erzielt, sagte der Vorstand der Hannover Rück am Montag beim Branchen-Treffen in Monte Carlo. Allerdings reichen diese Verbesserungen in Anbetracht der nach wie vor anspruchsvollen Risikolage nicht aus. Dennoch will die Hannover Rück auch künftig seinen Kunden die bestmögliche Rückversicherungskapazität bereitstellen und Innovationen vorantreiben. Hierfür sind aber laut Management adäquate Preise die wichtigste Voraussetzung. Und trotz steigender Preise erwartet das Unternehmen, dass die Nachfrage nach Rückversicherungsschutz gegen Naturkatastrophen-Risiken auch in 2024 und darüber hinaus weiter zunehmen dürfte. Beim "Rendez-Vous de Septembre" im Fürstentum Monaco lotet die Hannover Rück derzeit mit anderen Rückversicherungsgrößen die Konditionen mit Erstversicherern wie Allianz und Axa für die Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft zum Jahreswechsel aus.
Bei dem Treffen verwies der Chef des Spezialversicherers auch auf die im Verlauf des Jahres gestiegenen Belastungen aus von Menschen verursachten Schäden. Der Manager der Hannover Rück geht auch davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, sodass unter anderem politische und auch Cyber-Risiken verstärkt in den Fokus künftiger Erneuerungen rücken dürften. Anfang Juli drehte die Hannover Rück im Schaden- und Unfallgeschäft nach der bereits erfolgten Anhebung zum Jahreswechsel 2022/23 jedenfalls erneut an der Preisschraube und konnte im Schnitt 4,8 % höhere Prämien erzielen. Der sich beschleunigende Klimawandel dürfte dazu beitragen, dass sich extreme Wetterereignisse wie tropische Wirbelstürme, Hitzewellen und Winterfrost, oder auch extreme Regenfälle, Waldbrände und schwere Stürme zunehmen, betonte heute der Hannover Rück-Vorstand. Die anhaltend hohe Inflation treibt die Schadenkosten für die Gruppe zusätzlich nach oben. Dennoch will die Hannover Rück nach dem Halbjahresgewinn von 960 Mio. Euro für 2023 weiter einen Überschuss von mindestens 1,7 Mio. Euro erzielen. Und die Aktie bleibt mit aktuell 3,1 % Kapitalrendite einer der attraktivsten Dividendenwerte im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.
Am Montag gehört im Qualitäts-Index auch die Aktie von FUCHS PETROLUB mit Zuwächsen von 1,3 % auf 37,00 Euro mit zu den Tagesfavoriten. Dabei läuft es operativ für den Produzenten hochwertiger Schmierstoffe weiterhin gut, und auch die Expansion kommt voran. Vor allem in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika sowie in Nord- und Südamerika verdiente das Unternehmen zuletzt mehr. Zugleich wurde von FUCHS PETROLUB jüngst auch die südamerikanische Präsenz durch die vollständige Übernahme von FUCHS Lubricants in Chile ausgebaut. Das dortige Joint Venture ist schließlich zum 1. September nahtlos in eine 100%ige-Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe umgewandelt worden. Die JV-Gesellschaft FUCHS Lubricants wurde 2018 im Rahmen der Übernahme des chilenischen Schmierstoffgeschäfts der Comercial Pacific von FUCHS PETROLUB gegründet. Damals hielt das deutsche Unternehmen 65 % der Anteile an dem neu gegründeten Joint-Venture und Comercial Pacific die restlichen 35 %. Chile ist ein wichtiger Schmierstoffmarkt in Südamerika, daher ist diese Transaktion ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg, unsere Geschäftsaktivitäten im südlichen Teil Amerikas weiter zu stärken, sagte der Vorstand, der bei FUCHS PETROLUB für die Region verantwortlich ist, zu den Plänen.
Der chilenische Schmierstoffmarkt bietet ein erhebliches Potenzial für die FUCHS-Gruppe, ergänzte zudem der Geschäftsführer von FUCHS Lubricants. Zumal wir hier einen starken Trend hin zu Hochleistungsschmierstoffen sehen. Dank der vielfältigen Nischenprodukte agiert FUCHS PETROLUB jedenfalls mit einer Eigenkapitalquote von 75 % und der Eigenkapitalrendite von 14 % auch weiterhin global erfolgreich. Im Gesamtjahr soll der Cashflow aus dem Geschäft, das vor allem die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie beliefert, sogar wieder auf bis zu 300 Mio. Euro ansteigen. Zudem peilt der Schmierstoff-Anbieter auch eine Erlösgröße von 3,6 Mrd. Euro an, die sowohl durch größere Verkaufsmengen als auch mithilfe der zuletzt angestoßenen Preiserhöhungen anvisiert wird. Im Vergleich zu 2022 wäre dies für FUCHS PETROLUB ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.