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Von TraderFox
08. Juni 2021

Der QIX Deutschland präsentiert sich auch am Dienstag trotz enttäuschendem ZEW-Index in robuster Verfassung nahe seines Rekordhochs. Dabei verzeichnet der Index am Nachmittag leichte Kursgewinne auf 16.130 Punkte. Glasverpackungs-Hersteller Gerresheimer macht derzeit dank robuster Pharmanachfrage weiterhin gute Geschäfte und will 2021 folglich auch profitabler werden. IT-Dienstleister SAP will neues weltweites Firmennetzwerk kreieren und forciert mit Wachstumsinitiativen den Umstieg von Kunden in den Cloud-Bereich.

Am Montag war im Qualitäts-Index die Gerresheimer-Aktie mit Zuwächsen von über 2% der Tagesgewinner. Und auch heute legt sie wieder leicht auf 92,20 Euro zu. Dabei hat der Spezialverpackungs-Produzent weiterhin gute mittelfristige Perspektiven vor allem durch den jüngst verstärkten Trend zu Biopharmazeutika und der zugleich geplanten Kapazitätserweiterungen in diesem Bereich. Außerdem gehört das Unternehmen mit seinem Sortiment zu den weltweit größten Herstellern von Fläschchen, die von Impfstoffentwicklern für Covid-19-Vakzine genutzt werden. Für zusätzlichen Rückenwind dürften operativ vor allem auch regelmäßige Impfstoff-Auffrischungen sorgen. Da Gerresheimer nach Jahren einer eher seitwärtstendierenden Wachstums- und Ertragsentwicklung inzwischen auch eine umsatzorientierte Transformation begonnen hat, wurde damit auch der Weg für weiteres Aufwärtspotenzial der Aktie geebnet. Die Auftragsbücher sind gefüllt, erklärte zuletzt der Vorstand. Wir sind ausgezeichnet unterwegs, um unsere Ziele für 2021 zu erreichen. Demnach soll sich für das Unternehmen mit seinen Verpackungs- und Systemlösungen aus Glas und Kunststoff bis Ende des Jahres ein Anstieg der Erlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich ergeben. Vom Umsatz sollen zugleich zwischen 22 und 23% als operativer Gewinn hängen bleiben.



Allerdings muss Gerresheimer in den kommenden Monaten erst noch zeigen, dass sich Umsatzwachstum und Profitabilität verbessern können. Im Blick steht dabei auch die weiterhin hohe Nachfrage nach Impfstofffläschchen für Corona-Vakzine. Bis Ende 2022 will der Verpackungsspezialist auch weiterhin bis zu 1 Mrd. Injektionsfläschchen für anstehende Covid-19-Impfungen an die verschiedenen Pharmakunden liefern, wobei ein Glasfläschchen bis zu 10 Dosen beinhaltet. Zwar sieht sich Gerresheimer derzeit auch mit beschleunigt steigenden Rohstoffpreisen konfrontiert, das Unternehmen dürfte diese allerdings größtenteils mit Preiserhöhungen kompensieren können. Strategische Zukunftsinvestitionen, um in den Märkten für Pharma, Healthcare und Kosmetik auch künftig weiterhin profitabel wachsen zu können, dürften damit folglich auch gesichert sein. An der Börse wird die Aktie nur mit einem moderaten KGV von 20 bewertet. Das Qualitätsunternehmen überzeugt dabei aber nicht nur mit einer soliden operativen Marge, sondern auch mit einer soliden Eigenkapitalrendite von 10%. Gerresheimer erfüllt damit alle Voraussetzungen für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Mit einem deutlichen Kursanstiegt von 1,7%% ist am Dienstag im Qualitäts-Index die SAP-Aktie einer der größten Gewinner. Aktuell steht sie damit bei 117,60 Euro. Der Software- und IT-Dienstleister feilt intern derzeit weiterhin an den diversen Stellschrauben, um zum einen die Idee eines “intelligenten“ Unternehmens umzusetzen und zum anderen seine Kunden in die Cloud zu locken. Zum Auftakt seiner jährlich in Europa und den USA stattfindenden Investorentage mit dem Namen “Sapphire Now“ stellte SAP kürzlich die Pläne zum Aufbau eines umfassenden Geschäftsnetzwerks vor, was letztlich das bislang weltweit größte seiner Art für Firmen wäre. Dies soll Unternehmen insbesondere dabei helfen, Logistik- und Lieferströme schneller auf wirtschaftliche und geopolitische Veränderungen einzustellen. Auf dem Weg dahin will der Software- und Datenbankenspezialist aber erst einmal die eigene Beschaffungsplattform Ariba, sein Logistikmanagement SAP Logistics Business und das Anlagenmanagement SAP Asset Intelligence Network unter einem Dach als “Portal“ bündeln. Dieses von SAP kreierte Handelspartnerportal, das diverse Kooperationsszenarien einschließlich intelligenter Partneraufnahme und Betriebsmittel-Finanzierung unterstützt, soll demnächst verfügbar sein. Auch die vom Management zum Jahresauftakt angekündigte Initiative namens “RISE with SAP“ wurde zuletzt ebenfalls verfeinert.

Das Angebot soll Kunden insbesondere dazu animieren, ihre geschäftskritischen Systeme endlich in den von SAP angebotenen Cloud-Bereich zu verlagern. Mit gleich 5 industriespezifischen Transformationspaketen hofft das Software-Unternehmen nun, zusätzliche Überzeugungskraft zu entwickeln. Schon im 1.Quartal zogen allein die Umsätze der Cloud-Sparte dank des Angebotsstarts um beachtliche 13% im Vergleich zum Vorjahresquartal an. Und für 2021 erwartet der Vorstand nun, dass die Einnahmen aus dem herkömmlichen Lizenzgeschäft zugunsten der Abo-Programme weiter zurückgehen werden. Mittelfristig soll sich das Cloud-Geschäft von SAP sogar mehr als verdoppeln. Allein bis 2025 sollen sich die Erlöse der schnell wachsenden Sparte auf mehr als 22 Mrd. Euro erhöhen, bei einem Gesamtumsatz von dann über 36 Mrd. Euro.

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