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Von TraderFox
13. Oktober 2020

Der QIX Deutschland zeigt sich am Dienstag angesichts schwacher ZEW-Daten robust und verzeichnet am Nachmittag nur leichte Abgaben auf 14.310 Punkte. Glasverpackungs-Hersteller Gerresheimer profitiert von Nachfrageboom aufgrund der Virusausbreitung und will bis 2022 bis zu 1 Mrd. Injektionsfläschchen für Impfstoffe ausliefern. IT-Anbieter CANCOM musste in der Corona-Krise deutlich Federn lassen und erwartet in Q4 aber wieder stärkeres Umsatz- und Ergebniswachstum.

Trotz guter Zahlen gibt im Qualitäts-Index am Dienstag die Gerresheimer-Aktie unerwartet deutlich nach. Aktuell notiert sie nach ihrem jüngsten Jahreshoch damit bei 97,30 Euro. Dabei setzt der Spezialverpackungsproduzent auf eine neuerliche Geschäftsbelebung im letzten Viertel des Geschäftsjahres 2020. Bei den Jahreszielen sieht sich das Management deshalb trotz eines leichten Umsatzrückgangs in den ersten 9 Monaten auf Kurs. Gemeinsam mit den Impfstoffherstellern würden die weltweiten Covid-19 Impfkampagnen vorbereitet, erklärte der Vorstand heute. Dafür baue Gerresheimer gerade zusätzliche Kapazitäten für die Herstellung von Injektionsfläschchen auf. In den nächsten 2 Jahren sollen hierdurch bis zu 1 Mrd. Injektionsfläschchen für Corona-Impfstoffe ausgeliefert werden. Darüber hinaus würden sich für das Unternehmen aber noch vielfältige Wachstumsmöglichkeiten ergeben, betonte der Manager. Zwar ging im 3.Quartal der Umsatz des Unternehmens aufgrund einer geringeren Nachfrage nach hochwertigen Parfümflakons im Zuge der Covid-Pandemie um 2,6% auf 349,2 Mio. Euro zurück. In den ersten 9 Monaten summierten sich die Erlöse aber auf rund 1 Mrd. Euro und lagen damit um 0,7% unter dem Vorjahreswert. Dabei gilt Gerresheimer mit seinen Verpackungs- und Systemlösungen aus Glas und Kunststoff als klarer Gewinner der Viruskrise. Zudem tätigt das Unternehmen strategische Zukunftsinvestitionen, und will aber dennoch in den Märkten für Pharma, Healthcare und Kosmetik künftig weiterhin profitabel wachsen.

Zunächst wird von Managementseite her aber ein überaus starkes 4. Quartal erwartet. Auf das Gesamtjahr gesehen dürfte folglich mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich bei einer operativen Marge von rund 21% zu rechnen sein. Und auch in den Folgejahren 2021 und 2022 sieht Gerresheimer nach wie vor Zuwachsraten im mittleren einstelligen Prozentbereich. An der Börse wird die Aktie aber angesichts des jüngsten Höhenflugs inzwischen mit einem 2021er KGV von 21 bewertet. Das Qualitätsunternehmen überzeugt dabei aber mit einer EBIT-Marge von 9% und einer Eigenkapitalrendite von knapp 10%. Beste Voraussetzungen also für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Mit einem leichten Kursplus von zeitweise über 1% ist am Dienstag im Qualitäts-Index die CANCOM-Aktie einer der größten Gewinner. Aktuell steht sie damit bei 46,60 Euro. Ausschlaggebend für den Anstieg der vergangenen Tage ist das deutliche Aufholpotenzial, was die Papiere des IT-Infrastrukturanbieters laut Analysten derzeit haben. Vor allem weil das Geschäft des Unternehmen, das von Hard- und Softwareprodukten bis hin zu Service-Dienstleistungen reicht, während der Monate April und Mai unter der Pandemie gelitten haben. Wobei die Erlöse in Q2 wegen des zweitweisen Einbruchs bei der Nachfrage nach IT-Lösungen im Jahresvergleich um fast 9% auf 372 Mio. Euro gefallen waren. Der Gewinn von CANCOM war dabei sogar unerwartet heftig um 30% zurückgegangen. Inzwischen rechnet das Management aber mit Aufholeffekten im 2ten Halbjahr und hat daher die Aussicht auf einen moderaten Anstieg bei Umsatz- und Ergebniswachstum herausgegeben. Investoren haben die Geschäftserholung bei der Aktie des IT-Komplettanbieters allerdings noch nicht eingepreist. Offenbar sind noch erhebliche Zweifel vorhanden, hatte doch der Vorstand als Voraussetzung für das Erreichen der Unternehmensziele eine Normalisierung der gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten genannt. CANCOM, dessen bedeutendsten Partner unter anderen HP, Microsoft, IBM, SAP sowie Apple und Adobe sind, sollte aber wie andere Technologieunternehmen auch diese Schwächephase hinter sich lassen. Zumal das Unternehmen über entscheidende Kernkompetenzen verfügt, die über kurz oder lang in Anbetracht vieler veralteter IT-Systeme und dem anhaltenden Digitalisierungsbedarf wieder verstärkt nachgefragt werden sollten.

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