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Von Liridona Preniqi
31. Oktober 2024

In Anbetracht der anstehenden US-Wahl und der wieder anziehenden EU-Inflation gibt der QIX Deutschland am Donnerstag gut 1,4 % auf 15.780 Punkte nach. FUCHS PETROLUB muss zwar in den ersten 9 Monaten einen Umsatzrückgang von 1,0 % verbuchen, der EBIT-Gewinn kletterte aber um 7,0 % auf 334,0 Mio. Euro. Zulieferer Knorr-Bremse hebt nach der jüngsten Akquisition der Bahnsignaltechnik von Alstom in Nordamerika für 2024 die Umsatzprognose auf nun 7,8 bis 8,1 Mrd. Euro an.

Angesichts noch immer robuster Geschäfte zog am Mittwoch im Qualitäts-Index die Aktie von FUCHS PETROLUB deutlich an. Und auch heute legt sie erneut leicht auf 32,95 Euro zu. Denn offenbar läuft es bei dem Schmierstoffhersteller derzeit trotz zuletzt leichtem Umsatzrückgang noch immer gut. FUCHS PETROLUB hatte gestern jedenfalls mit einem starken 9-Monatssergebnis gepunktet, das dem noch immer herausforderndem Marktumfeld ein wenig trotzte. Aufgrund negativer Währungseffekte war zwar von Januar bis September ein Einnahmerückgang um 1,0% auf 2.66 Mrd. Euro verbucht worden. In dem Zeitraum kam der Produzent hochwertiger Spezialschmierstoffe aber auf ein EBIT von 334,0 Mio. Euro, und damit rund  7,0 % mehr als im Vorjahr. Zu der erfreulichen Entwicklung trugen laut FUCHS PETROLUB sogar alle drei Weltregionen bei. Und im Asien-Pazifik-Raum setzte sich in den ersten 9 Monaten auch die Erholung des China-Geschäfts fort. Die Region Nord- und Südamerika konnte am Ende mit einem starken EBIT-Wachstum von rund 15,0 % überzeugen. Der Branchenzulieferer hatte sich schon in 2023 vorgenommen, im asiatisch/pazifischen Raum sowie in Nord- und Südamerika bis 2025 überdurchschnittlich wachsen zu wollen. Zuletzt trieben bei FUCHS PETROLUB gerade die USA und Kanada über Preisanpassungen das organische Umsatzwachstum an. Unsere globale Aufstellung und das diversifizierte Produkt- und Kundenportfolio ermöglichen es uns, trotz des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds unseren profitablen Wachstumskurs fortzusetzen, sagte gestern der Vorstand.

Der Manager bestätigte zugleich den Ausblick für das Gesamtjahr mit einem EBIT von rund 430,0 Mio. Euro und einem freien Cashflow von rund 250,0 Mio. Euro. Zwar geht man bei FUCHS PETROLUB für die verbleibenden 3 Monate des Jahres von einem weiterhin schwierigen Branchenumfeld aus. Die operative Erholung der Geschäfte in China als auch die zuletzt starken Zuwächse in Indien und Australien dürften aber weiterhin für positive Impulse sorgen. Die globale Marktposition sowie die solide Finanzbasis des Unternehmens sind mit einer Eigenkapitalquote von 74,0 % letztlich auch weiter als robust zu bezeichnen. Zumal sich FUCHS PETROLUB noch stärker auf die Umsetzung der Strategie “FUCHS2025“ fokussieren will. Mit dieser plant der Schmierstoffproduzent vor allem seine Technologieführerschaft in wichtigen Bereichen zu verteidigen. Die Aktie befindet sich damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Teils deutliche Abgaben muss trotz jüngstem Jahreshoch im Qualitäts-Index heute die Aktie von Knorr-Bremse hinnehmen, die damit bei aktuell 77,55 Euro notiert. Dabei hat der Hersteller von sicherheitsrelevanten Komponenten für Schienen- und Nutzfahrzeuge im 3. Quartal weiter vom gut laufenden Geschäft in der Zugsparte profitiert. Dagegen macht sich im Lkw-Zuliefergeschäft weiter die Branchenschwäche infolge der Wirtschaftsflaute bemerkbar. Wie das Unternehmen heute mitteilte, wird diesbezüglich auch im kommenden Jahr keine weitreichende Belebung erwartet. Dafür hob Knorr-Bremse nach der jüngst abgeschlossenen Akquisition der Bahnsignaltechnik von Alstom in Nordamerika für 2024 die Umsatzprognose heute etwas an. Für Unsicherheit unter Investoren sorgte aber dennoch der heutige Ausblick. Das herausfordernde Umfeld am Lkw-Markt bleibe voraussichtlich auch 2025 bestehen, gab das Management von Knorr-Bremse dabei einen ersten Einblick in die künftigen Planungen. Die Nachfrage dürfte sich in etwa auf dem Niveau von diesem Jahr bewegen, und der Umsatz werde in der Sparte wenn, dann nur leicht wachsen, hieß es weiter. Im Schienenfahrzeuggeschäft sieht Knorr-Bremse dagegen im kommenden Jahr ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich, bei einer zugleich höheren operativen Marge.

Derweil sprach der Vorstand  sogar von einer “krisenfesten“ Schienensparte, auch weil Umsatz und Ergebnis hier im 3. Quartal deutlich zulegen konnten. Gruppenweit kletterten die Q3-Erlöse des Lkw- und Zugbremsenspezialisten um knapp 1,0 % auf 1,91 Mrd. Euro, während der Auftragseingang um gut 2,0 % auf 1,94 Mrd. Euro sank. Der EBIT-Gewinn legte bei Knorr-Bremse dagegen um rund 5,0 % auf 235,0 Mio. Euro zu, die Marge zog um 0,8 % auf 12,3 % an. In 2024 will das Unternehmen folglich statt 7,7 bis 8,0 Mrd. Euro an Umsatz nun 7,8 bis 8,1 Mrd. erlösen, was Anleger heute aber offenbar kaum wahrnehmen. Denn an der Börse werden die Knorr-Bremse-Papiere weiterhin nur mit einem niedrigen KGV von 13 gehandelt.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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