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Von Liridona Preniqi
11. September 2024

Kurz vor der am Donnerstag erwarteten EZB-Zinsentscheidung liegt der QIX Deutschland am Mittwoch kaum verändert bei 15.815 Punkten. Mittelfristige Zinssenkungshoffnungen spielen dem Vermögensverwalter DWS mit seinem Fondsangebot in die Hände, die Aktie wird dennoch nur mit einem KGV von 8 bewertet. Aixtron-Aktie profitiert trotz beachtlicher Perspektiven nur kurzzeitig von Spekulationen auf Samsung-Auftrag im Bereich GaN-Fertigungsanlagen.



An einer Bodenbildung arbeitet derzeit im Qualitäts-Index die Aktie der DWS Group, die am Mittwoch auch kleine Zugewinne auf aktuell 34,55 Euro verbuchen kann. Gegenwärtig werden die Papiere des Fondsanbieters und Vermögensverwalters von der deutlich besseren Stimmung an den Finanzmärkten sowie den aktuellen Zinssenkungshoffnungen beflügelt. Zumal bei niedrigeren Zinsen wieder mehr Risikokapital an die weltweiten Börsen fließen dürfte. Und auch operativ läuft es bei der DWS Group sehr gut. Die jüngste Sonderdividendenzahlung von 6,10 Euro hatte die Rendite für die Anteilscheine im Mai sogar auf zeitweise rund 16,0 % getrieben, was sich aber künftig wieder auf einem “normalen“ Niveau von 4,0 bis 5,0 % einpendeln wird. Der Grund dafür war nicht nur das starke 2023er-Geschäftsjahr mit zahlreichen Bestmarken. Die Deutsche Bank-Tochter hatte zusätzlich noch bestehende Rücklagen ausschüttet. Diese waren ursprünglich in den vergangenen Jahren von der DWS Group für mögliche Zukäufe zurückgehalten worden. Für dieses Jahr geht das Management jedenfalls auch davon aus, dass das Langfrist-Nettomittelaufkommen höher ausfallen wird als 2023. Im Gesamtjahr soll der Umsatz von 2,61 Mrd. im Vorjahr auf rund 2,72 Mrd. Euro steigen. Das Neugeschäft bei den Frankfurtern war jedenfalls in den ersten 6 Monaten bislang beachtlich.

Das von der DWS Group verwaltete Vermögen in der “Passive“-Sparte rund um die ETF-Marke “Xtrackers“ soll bis 2025 jährlich um immerhin mehr als 12,0 % zulegen. Den Anlagekunden wird in dem Bereich eine große Palette an Fonds- und ETF-Produkten geboten. Mit dieser Investmentsparte rund um Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Krypto-Währungen hat der Vermögensverwalter ungeachtet zahlreicher Wettbewerber wie der US-Fondsanbieter BlackRock auch noch einiges vor. Aktuell liegt die DWS Group mit 10,4 % Marktanteil in Deutschland aber auf Platz 3, hinter dem ETF-Anbieter Lyxor. Die kurz- bis mittelfristigen Perspektiven sind, wenn man von weiterhin günstigen Börsenjahren ausgeht, jedenfalls durchweg positiv. Die Aktie des Finanzdienstleisters ist mit einem 2025er-KGV von nur 8 auch weiterhin unterbewertet. Seit dem Börsengang im Jahr 2018 lag es im Schnitt meist bei 11. Zudem kam die DWS Group im letzten Jahr auf eine operative Marge von 14,0 %, was viel über die Renditestärke des Anlagegeschäfts aussagt.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.

Ein anfängliches Kursplus von über 2,0 % konnte am Mittwoch im Qualitäts-Index zunächst die Aktie von Aixtron hinlegen. Aktuell gibt sie aber wieder auf 14,65 Euro nach. Beflügelt wurden die Papiere des Chipindustriezulieferers zunächst von einem Bericht über mögliche Investitionen von Samsung in Anlagen zur Fertigung von Galliumnitrid(GaN)-Halbleitern. Und da Aixtron neben Siliziumkarbid (SiC)-Fertigungsanlagen auch Maschinen zur Produktion effizienter Leistungselektronik auf Basis der GaN-Technologie anbietet, ging es für den Kurs schon am Dienstag nach oben. In einem Bericht der “Digitimes“ aus Asien wurde Anfang der Woche der deutsche High-Tech-Maschinenbauer als Samsung-Lieferant für einige solcher Anlagen im 2. Quartal genannt. Obwohl es sich bei der Lieferung lediglich um 2 bis 3 Maschinen handelte, war in Gesprächen zwischen den beiden Unternehmen im letzten Jahr auch schon von einer perspektivischen Gesamtmenge von 30 bis 40 Einheiten die Rede, betonte ein Analyst im Zuge des Digitimes-Artikels. Schließlich hat Aixtron bei genau diesen GaN-Fertigungsanlagen derzeit einen Marktanteil von beachtlichen 90,0 %. Offenbar bereitet sich aber der südkoreanische Samsung-Konzern gegenwärtig darauf vor, ab 2025 mit der Produktion von Hochleistungschips auf Basis der GaN-Technologie starten zu können.



Experten sehen die GaN-Fertigungsanlagen auch weiterhin als den vielversprechendsten Aspekt der mittelfristigen Wachstumsaussichten von Aixtron. Und trotz möglicher kurzfristiger Verzögerungen bei der Einführung erwarten sie, dass die Auslieferungen solcher Chips von Samsung und anderen Herstellern spätestens 2026 deutlich anziehen werden. Demnach werden die in diesem Zusammenhang guten Perspektiven von Aixtron an der Börse derzeit noch nicht ausreichend gewürdigt. Zumal der Vorstand erst im Juni auf die zunehmend gute Nachfrage im Bereich der GaN- und SiC-Leistungselektronik verwies. Mit der jüngsten Q2-Auftragserholung scheint sich jedenfalls die anhaltende Dynamik in der Branche zu festigen, bei der das traditionelle Silizium durch Hochleistungsmaterialien wie GaN und SiC ersetzt werden. Bei Aixtron rechnet man deshalb auch für die kommenden Quartale mit einer starken Auftragsentwicklung in diesem Bereich. Zumal Hochleistungschips bei weitem effizienter und temperaturbeständiger als reine Siliziumchips sind. Dies macht den Einsatz der elektronischen Bauteile etwa bei Schnellladetechnik für E-Autos oder auch beim weltweiten Ausbau alternativer Energien hochinteressant.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u. a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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