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Von TraderFox
15. April 2019

Die weiterhin gute Stimmung und die positiven Impulse der US-Börsen treiben zum Wochenstart den QIX Deutschland auf neue Jahreshochs. Dabei präsentiert sich der Index am Nachmittag mit 0,4% im Plus bei 13.220 Punkten. United Internet könnte schneller zu seinem eigenen 5G-Netz kommen als erwartet. Software AG kann mit vorläufigen Q1-Zahlen und gleichzeitiger Prognoseanhebung alle Erwartungen übertreffen.

Mit einem deutlichen Zugewinn von 2,2% auf 34,75 Euro hat sich heute im Qualitäts-Index die Aktie von United Internet zu einem der Tagesgewinner entwickelt. Der Telekommunikations- und Internetdienstleister kommt bei der Versteigerung um das künftige 5G-Netz in Deutschland offenbar seinem Ziel immer näher. Die Frequenzauktion der Bundesnetzagentur ging vergangene Woche immerhin in die 167. Runde. Für den Bund selbst waren diesbezüglich zuvor Erlöse von bis zu 5 Mrd. Euro geschätzt worden. Doch dies ist seit letztem Mittwoch erst einmal Makulatur. Denn wie das Handelsblatt berichtete beläuft sich die Summe auf inzwischen mehr als 5 Mrd. Euro und ein Ende der laufenden Auktion ist nicht abzusehen. Dabei soll vor allem die Tochter von United Internet, 1&1 Drillisch, die Runde offenbar aggressiv aufgemischt, und damit den Unmut der bisherigen Netzbetreiber auf sich gezogen haben. Laut dem Nachrichtenmagazin Focus habe der Neuling aber nicht nur beharrlich mitgeboten, sondern auch die Gebote bei mehreren Frequenzblöcken deutlich erhöht. Das habe die Platzhirsche Deutsche Telekom und Vodafone unter Zugzwang gebracht, woraufhin sie ihre Gebote kräftig aufstocken mussten.



Dem Bericht zufolge lag aber die Telekom nach Runde 165 mit Höchstgeboten von 1,8 Mrd. Euro vor Vodafone (1,3 Mrd.), 1&1 Drillisch (1,0 Mrd.) und Telefónica Deutschland (630 Mio.). Die United Internet-Tochter hatte damit als Newcomer den O2-Konzern deutlich hinter sich gelassen. Zwar kritisierte der Telekom-Chef laut Medienberichten die unerwartet hohen Gebote. Der Telekom bleibe letztendlich aber keine Wahl, man müsse bei der Auktion mitsteigern, um zukunftsfähig zu sein und ein 5G-Netz bauen zu können, betonte der Manager. Für 1&1 Drillisch sieht es derweil aber so aus, als ob der Neuling demnächst tatsächlich sein eigenes 5G-Mobilfunknetz aufbauen kann.

Dessen ungeachtet wird United Internet als innovatives Wachstumsunternehmen an der Börse derzeit nur mit einem zu niedrigen KGV von 14 bewertet. Dazu erwirtschaftet der Internetkonzern trotz Neustrukturierung eine beachtliche EBIT-Marge von 16% und wächst mit einer robusten Eigenkapitalquote von 52%. Damit befindet sich die Aktie zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ebenfalls kräftig mit 3,1% im Plus bei 31,55 Euro zeigt sich heute im Qualitäts-Index die Software-Aktie. Der Softwaredienstleister hatte erst am Donnerstag überraschend gute Zahlen für das 1.Quartal vermeldet und rechnet daraufhin beim Geschäft mit Datenbanksystemen und Großrechnern mit mehr Umsatz als bisher. Die Erlöse im Geschäftsbereich Adabas & Natural dürften sich 2019 in einer Spanne von -3 bis 3% verändern, teilte das Unternehmen dabei mit. Das Management der Software AG war zuvor noch von -5 bis 0% ausgegangen. Insgesamt legte die Sparte im ersten Jahresviertel um 22% auf 54,7 Mio. Euro zu und damit deutlich stärker als Analysten erwartet hatten. Der Gesamtumsatz des Unternehmens stieg im 1.Quartal um 8% auf 201,4 Mio. Euro. Das operative Ergebnis lag aber mit 42,2 Mio. Euro nur auf Vorjahresniveau.

Derweil schnitten die anderen Bereiche der Software AG zum Jahresstart weniger gut als erwartet ab. Allein der Umsatz mit Software für die Integration digitaler Prozesse (DPB) legte lediglich um 1% auf 90,5 Mio. Euro zu. Die Erlöse mit Software für das sogenannte Internet der Dinge (IoT) sowie für die Vermietung im Internet (Cloud) stiegen aber um 49% auf 9,5 Mio. Euro. Ausschlaggebend für diese Entwicklung in den beiden Sparten waren Unternehmensangaben zufolge die Reorganisation des Vertriebs in Nordamerika und der verspätete weltweite Vertriebsstart. Letztlich wurden die Jahresprognosen für die Bereiche vom Vorstand aber bestätigt.

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