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Von TraderFox
01. April 2019

Robuste Industriedaten aus China und die guten Vorgaben der Überseebörsen sorgen am Montag beim QIX Deutschland für angemessenen Rückenwind. Demzufolge klettert der Index am Nachmittag um gut 1,0% auf 12.740 Punkte. Daimler will künftig mit dem größten chinesischen Automobilkonzern Geely seine smart-Marke als weltweites E-Modell stärker positionieren. United Internet will mit seiner Tochter 1&1 Drillisch offenbar bundesweites Mobilfunknetz aufbauen, allerdings nicht zu jedem Preis.

Zu den heutigen Tagesfavoriten im Qualitäts-Index hat sich mit einem kräftigen Plus von 3,4% auf aktuell 54,05 Euro die Aktie von Daimler entwickelt. Der Stuttgarter Autobauer hat am Freitag eine Kooperationsvereinbarung mit dem größten Einzel-Aktionär, dem chinesischen Automobilhersteller Geely verkündet, und damit möglichweise eine Lösung für die weiterhin schwächelnde smart-Sparte gefunden. Wie beide Unternehmen dabei mitteilten, beinhalten die Pläne unter anderem die Einrichtung eines Joint Ventures bis spätestens Ende des Jahres. Ziel sei es, die Mercedes-Benz Marke smart weltweit als ein zukunftsweisendes Elektro-Modell zu positionieren. Über finanzielle Details haben sowohl Daimler als auch Geely unterdessen Stillschweigen vereinbart. Während künftig dabei die neue Smart-Generation von Mercedes-Benz designt werden soll, sollen den Plänen zufolge die Chinesen das Engineering übernehmen. In China soll zudem eine neue Fabrik zum Bau der neuen E-smarts entstehen. Für Anfang 2022 ist dann der weltweite Vertrieb der neuen Elektroauto-Generation der Daimler-Tochter vorgesehen.

Bereits im Oktober letzten Jahres hatten Geely und die Stuttgarter eine Kooperation auf dem Gebiet Ride-Hailing und Car-Sharing Services für den chinesischen Markt unterzeichnet. Damit wollten sich beide gegenüber dem Platzhirschen Didi Chuxing besser positionieren. Auch hatte Daimler im vergangenen Jahr angekündigt, die mittlerweile etwas angestaubte und verlustbringende Marke smart mit einem neuen Management repositionieren zu wollen. Von 2020 an wollte der Autobauer dabei von seiner Tochter weltweit nur noch Elektrofahrzeuge herstellen. Bislang mussten die smart-Fahrzeuge allerdings in China importiert werden. In China selbst arbeitet Daimler in der Autoproduktion bereits seit vielen Jahren mit der Beijing Automotive Group Co. (BAIC) sowie mit dem Konzern BYD Co. zusammen.



Derweil ist die Bewertung der Daimler-Aktie trotz der jüngsten Erholung grundsätzlich viel zu niedrig. Basierend auf den derzeitigen Gewinnschätzungen für 2019 liegt das KGV immer noch nur bei 7. Außerdem ergibt sich infolge der zuletzt angekündigten Dividende von 3,25 Euro noch eine mehr als üppige Kapitalrendite von 6,1%. Die Aktie gehört damit zu den attraktivsten Dividendenpapieren im Qualitätsaktien-Index (QIX). Dazu überzeugt der Konzern mit einer für einen Autobauer hohen Eigenkapitalrendite von fast 12% und einer EBIT-Marge von gut 8%. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die Aktie von United Internet kann heute im Qualitäts-Index deutliche Kursgewinne von fast 2% verbuchen und notiert damit aktuell bei 33,20 Euro. Die Unternehmensgruppe hat in der letzten Woche ihre 5G-Netzwerkpläne konkretisiert und will demnach auch außerhalb von Ballungszentren ein Mobilfunknetz anbieten. Wir haben das Ziel, ein bundesweites Netz zu bauen, sagte der United Internet-Vorstand am Freitag gegenüber der Zeitung "Die Welt". Über die Konzerntochter 1&1 Drillisch ist der Telekommunikationsdienstleister als Neueinsteiger mit im Rennen um die laufende 5G-Frequenzvergabe. Der Manager betonte, solch ein Plan bedeute auch, dass das Unternehmen nach der aktuellen Auktion bei der nächsten Versteigerung auch Flächenfrequenzen erwerben müsse. Gegenwärtig werden von der Bundesnetzagentur nur kurzwellige Frequenzen mit geringer Reichweite versteigert, die vor allem für Ballungsgebiete geeignet sind.

Allerdings hatte der Vorstand bei der Präsentation der 2018er-Zahlen am vergangenen Donnerstag bekräftigt, United Internet wolle das Netz nicht um jeden Preis aufbauen. Dabei betreibt 1&1 Drillisch im Gegensatz zu den Platzhirschen der Branche, der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland (O2), noch kein eigenes Netz. Auch widersprach der Manager, dass sein Unternehmen sich nur die Rosinen herauspicke. Der Konzern zahle jährlich rund 600 Mio. Euro Miete für Mobilfunkvorleistungen an Wettbewerber, damit die Kunden deren Netze nutzen können, sagte er der Blatt. Dieser Betrag steigt jedes Jahr, parallel zu unserem Kundenwachstum. Irgendwann erreicht man hier Summen, bei denen sich ein eigenes Netz rechnet.

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