fb-qix
59
Von Christina Rothfuß
25. November 2024

Angesichts der überwiegend guten internationalen Börsen-Vorgaben notiert der QIX Deutschland am Montag leicht im Plus bei 15.755 Punkten. Laut Analysten ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um bei Brenntag einzusteigen, zumal die geplante Aufspaltung der beiden Sparten “Specialties“ und “Essentials“ auf Eis gelegt wurde. Softwareentwickler TeamViewer erwartet für 2025 trotz schwierigem IT-Markt eine operative Marge von 44,0 % und will zudem weiter wachsen.

Deutliche Kursgewinne von über 4,0 % verzeichnete am Freitag im Qualitäts-Index die Brenntag-Aktie und auch heute liegt sie mit 0,5 % im Plus bei aktuell 60,90 Euro. Beflügelt wurden die Anteilscheine des Vertriebsspezialisten für Industrie- und Spezialchemikalien dabei am Freitag von einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank. Schließlich hatten die Analysten der Privatbank die Brenntag-Aktien von “Hold“ auf “Buy“ hochgestuft, und zugleich das Kursziel bei 76,0 Euro belassen. Nach dem schwachen Jahresverlauf sei nun der Zeitpunkt bei Brenntag zum Einstieg gekommen, schrieben die Experten der Bank in einer Studie. Der Marktkonsens für den Chemikalienhändler für das kommende Jahr sei realistisch, betonten sie. Die Analysten werteten es zudem aus Kostensicht positiv, dass der Konzern die Pläne einer vollständigen Aufspaltung auf Eis gelegt hat. Dabei hatte Brenntag mit seinem Vertriebsgeschäft zuletzt erneut die globale Konkurrenz und den Preisdruck zu spüren bekommen. Die Märkte dürften aufgrund eines Überangebots in bestimmten Endmärkten und einer verhaltenden Nachfrage sehr wettbewerbsintensiv bleiben, erklärte der Vorstand bei der Vorlage der Q3-Zahlen Mitte November. Das bisherige Gewinnziel bestätigte der Manager aber. Zugleich verwies er auf Brenntags Sparkurs sowie den ermutigenden Start ins 4. Quartal. Zwar peilt der Händler von Spezial- und Basischemikalien für 2024 einen operativen Gewinn von 1,1 bis 1,2 Mrd. Euro an, dies wäre aber ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Die Aktie geriet deshalb auch unter Druck, zumal die schon länger angestrebte Aufspaltung offenbar verschoben wurde.

Dabei passte die Gruppe ihre ursprünglichen Pläne zur Neustrukturierung der beiden Sparten “Prozesschemikalien“ (Essentials) und “Spezialchemikalien“ (Specialties) an. Brenntag nannte als Grund, dass eine vollständige Trennung der stark miteinander verquickten Bereiche zu hohen Einmalkosten sowie zu negativen Effekten bei den Abläufen im Konzern führen würde. Vielmehr müsse wegen der anhaltend schwierigen Marktbedingungen der Fokus auf Profitabilität und Verbesserung der Geschäftsergebnisse gelegt werden, hieß es weiter. Brenntag hatte angesichts dessen seinen Sparkurs bereits weiter verschärft. Die Finanzchefin will dafür Ausgaben verschieben sowie Investitionen in IT und die digitale Transformation über einen längeren Zeitraum strecken. Zum bisherigen Sparprogramm zählen bereits Standortschließungen und der Abbau von Arbeitsplätzen. Insgesamt will der Chemikalienhändler bis 2027 damit jährlich rund 300,0 Mio. Euro einsparen. Brenntag selbst treffen Konjunkturabschwünge in der Regel weniger stark, weil Kunden dann geringere Chemikalienmengen benötigen und diese vermehrt beim Händler kaufen. Die Anteilsscheine sind mit dem 13-fachen KGV auch nicht teuer und befinden sich damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Leicht im Minus bei 11,56 Euro liegt am Montag im Qualitäts-Index dagegen die Aktie von TeamViewer. Dabei müssten die Papiere des Softwareanbieters deutlich höher notieren. Schließlich hatte das Unternehmen zuletzt bekannt gegeben, trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfelds eine höhere Marge anstreben zu wollen. Seit einigen Quartalen kämpft TeamViewer jedenfalls gegen die zurückhaltende Spendierfreude der Kunden an. Die schwierige konjunkturelle Lage und Unsicherheit schlägt sich dabei vermehrt vor allem in Deutschland und im Mittelstand nieder. Der Softwareentwickler, der mit seinen Produkten zur Vernetzung und Verbesserung des IT-Servicebereichs beiträgt, setzt sich dank des überraschend guten 3. Quartals aber für 2024 und 2025 dennoch ein höheres Margenziel. Wir sind zufrieden mit unseren Q3-Ergebnissen, und die Pipeline für das 4. Quartal sieht gut aus, sagte der Chef zur jüngsten Entwicklung. Für das Geschäft von TeamViewer plant der Manager folglich im nächsten Jahr sogar mit einer leicht höheren Erlösspanne zwischen 662,0 und 668,0 Mio. Euro. Zudem soll eine EBITDA-Marge von 44,0 % erwirtschaftet werden. Bisher hatte die Unternehmensführung hier eine operative Marge von mindestens 43,0 % auf dem Zettel.

In den letzten 3 Monaten sorgte aber bei TeamViewer der zusammengestrichene Sponsorenvertrag mit dem englischen Fußballclub Manchester United für einen deutlichen Schub beim operativen Gewinn. Das Q3-Ergebnis legte bei dem Software-Spezialisten dabei um 15,0 % auf 81,0 Mio. Euro zu. Die entsprechende Marge zog um 4,0 % auf beeindruckende 48,0 % an. Schon in 2023 konnte TeamViewer mit einer Nettomarge von 18,0 % überzeugen, angesichts dieser Profitabilität verdient die Aktie wohl eine höhere Bewertung. Dies dürfte spätestens dann passieren, sobald sich der Markt für IT und Software wieder stärker erholt.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

Teilen