fb-qix
18
Von Liridona Preniqi
15. Oktober 2024

Beflügelt von dem etwas besser als erwartet ausgefallenen ZEW-Indikator liegt der QIX Deutschland am Dienstag leicht im Plus bei 16.445 Punkten. BMW kündigt zusammen mit Tata Technologies die Gründunge von “BMW TechWorks India“ an, um Softwarelösungen für zukünftige Autogenerationen zu entwickeln. SAP will die Zusammenarbeit mit dem KI-Unternehmen Mistral AI vertieften, um dessen Sprachmodell “Mistral Large 2“ in die eigene IT-Infrastruktur integrieren zu können.

Am Dienstag zeigt zwar im Qualitäts-Index die Aktie von BMW leichte Abgaben auf 74,90 Euro, dafür wurden aber jüngst spannende Zukunftsnachrichten Unternehmensseitig vermeldet. Zudem macht der Autobauer beim Verkauf von E-Autos Fortschritte. Denn der Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen zog allein im 3. Quartal um 10,0 % auf 103.440 an. BMW hat aber trotz aller derzeitigen Herausforderungen technologisch noch einiges vor. Schließlich hat der Premiumhersteller erst kürzlich mit dem indischen Beratungsunternehmen Tata Technologies eine Kooperation bekannt gegeben, um in Indien ein Joint Venture für Software-Engineering zu gründen. Dabei soll das JV unter dem Namen “BMW TechWorks India“ agieren und Büros in den indischen Städten Pune, Bangalore und Chennai betreiben. BMW und Tata wollen künftig jeweils 50,0 % der JV-Anteile halten. Für die Münchner ist der indische Partner auch deshalb so interessant, da er sich weltweit vom Konzept bis hin zur Fertigungstechnik und SDV-Entwicklung beschäftigt. Zudem ist Tata für seine angebotenen digitalen Dienstleistungen bekannt. Mit der Unterzeichnung der Verträge soll BMW TechWorks India zunächst mit 100 Mitarbeitern starten und bis Ende 2025 sogar auf eine vierstellige Mitarbeiterzahl anwachsen. Am Ende soll das JV aber vor allem die globalen Entwicklungskapazitäten von BMW erweitern und Softwarelösungen für zukünftige Autogenerationen liefern. Indiens Ingenieurs- und IT-Talente sollen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung strategischer Softwarelösungen für SDVs, automatisiertes Fahren, Infotainment und digitale Dienstleistungen spielen, hieß es hierzu in einer Erklärung.



Darüber hinaus soll das Gemeinschaftsunternehmen künftig digitale Innovationen für die Business IT der BMW Group zusätzlich zur Fahrzeugsoftware bereitstellen, um so die digitale Transformation des globalen Produktionsnetzwerks des Autoproduzenten zu beschleunigen. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Entwicklung von KI-Anwendungen und -Plattformen sein, teilte BMW außerdem mit. Mit BMW TechWorks India treiben wir unsere internationale IT-Hub-Strategie konsequent voran und erweitern unsere globale Business IT-Präsenz, sagte der Vorstand der BMW Group IT-Sparte. Die Partnerschaft mit Tata ist ein strategisch wichtiger Schritt und bietet hervorragende Voraussetzungen für die Entwicklung innovativer Softwarelösungen entlang unserer Wertschöpfungskette. Für BMW ist das JV mit Tata auch deshalb so wichtig, weil die rasante Entwicklung der Automobiltechnologie die Art und Weise verändert, wie heutzutage Fahrzeuge entwickelt werden. Gegenwärtig arbeiten für die Münchner weltweit mehr als 15.000 Mitarbeiter im Bereich Fahrzeugsoftware und Business IT inklusive Joint Ventures. Die Standorte verteilen sich dabei auf die USA, Portugal, Deutschland, Rumänien, Südafrika, Indien und China. BMW ist allerdings schon seit 2007 in Indien präsent und beschäftigt derzeit dort rund 650 Mitarbeiter. Die Aktie wird jedenfalls nur mit dem 7-fachen KGV bewertet und befindet sich damit zu Recht im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.



Einer der heutigen Tagesfavoriten ist im Qualitäts-Index mit 0,5 % dagegen die Aktie von SAP, die damit bei aktuell 212,55 Euro auf Rekordniveau notiert. Für die weiterhin starke Performance sorgen bei dem Software- und IT-Dienstleister derzeit auch anhaltend spannende Meldungen rund um den boomenden KI-Bereich. So gab SAP vor gut einer Woche bekannt, die Zusammenarbeit mit Mistral AI erweitern zu wollen, um damit dessen großes Sprachmodell Mistral Large 2 in die eigene Infrastruktur integrieren zu können. Demnach sollen die eingebetteten KI-Funktionen von Mistral AI bei Unternehmenskunden künftig Prozesse weiter optimieren und für mehr Effizienz sorgen. Laut SAP erweitert die Hinzufügung von Mistral Large 2 die Auswahl an großen Sprachmodellen (LLMs) bei benutzerdefinierten KI-Lösungen, und ergänzen zudem die eigenen Anwendungen. Und da die Walldorfer das Modell auf der eigenen IT-Infrastruktur betreiben, kann der Software- und Cloud-Spezialist nicht nur die Bereitstellung von KI-Angeboten wie “SAP Business AI“ im gesamten Unternehmen optimieren. SAP erfüllt damit auch die gesetzlichen Anforderungen in bestimmten Regionen oder Branchen. Dabei ist das französische KI-Unternehmen Mistral AI erst 18 Monate alt, und dennoch weltweit äußerst gefragt.



Indem wir Mistral Large 2 zum KI-Hub von SAP hinzufügen, stellen wir unseren Kunden ein führendes großes Sprachmodell zur Verfügung, das in SAP-Rechenzentren und auf europäischer Infrastruktur läuft, betonte der Chef der KI-Sparte von SAP. Die Modelle von Mistral AI sind demnach aber nicht nur über den KI-Hub zugänglich, sondern sollen die Erstellung “generativer“ KI-Anwendungsfälle für Anwendungen bei SAP vereinfachen. So können Kunden diese Modelle unter anderem dafür nutzen, um erweiterte KI-Funktionen in ihre SAP-Lösungen einzubetten, um so datenbezogene Vorschriften in bestimmten Regionen oder Branchen einzuhalten. Neben SAP hatte Mistral AI erst im Februar eine ebenfalls stärkere Zusammenarbeit mit dem US-Softwareriesen Microsoft beschlossen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

Teilen