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Von Liridona Preniqi
03. Dezember 2024

Ungeachtet der guten Börsenstimmung in den USA notiert der QIX Deutschland am Dienstag kaum verändert bei 15.870 Punkten. Schweizer Großbank UBS sieht bei der BMW-Aktie angesichts steigender Barmittelrenditen, wieder stabilerer Margen und des Bewertungsabschlags fast 15,0 % Kurspotenzial. Industriegase-Produzent Linde steht dank globaler Aufstellung und der noch immer starken Nettomarge von 19,0 % vor weiteren robusten Wachstumszeiten.

Am Dienstag liegt im Qualitäts-Index die Aktie von BMW mit 1,2 % im Plus bei 72,70 Euro, und gehört damit zu den größten Gewinnern. Getrieben werden die Papiere des Autobauers dabei von einer Kaufempfehlung durch die Schweizer Großbank UBS. Die Analysten der Bank haben heute BMW von “Neutral“ auf “Buy“ hochgestuft und zugleich das Kursziel von 75,00 auf 83,00 Euro angehoben. Die Münchner seien ihr neuer Top-Favorit unter Europas Autobauern, schrieben die UBS-Experten in einer Studie. Bei BMW lobten sie zudem die steigenden Barmittelrenditen, stabilisierte Margen und den deutlichen Bewertungsabschlag. Dabei ist der Produzent von Premiumautos derzeit in schwierigem Fahrwasser. Nicht nur die veränderten Bedingungen auf den internationalen Absatzmärkten setzen dem Unternehmen zu. Aktuell brechen BMW zugleich auch noch die Gewinne weg, was wiederum künftige Investitionen ausbremsen dürfte. Vor allem der harte Wettbewerb in China hatte sich zuletzt für alle dortigen Autobauer verschärft, obendrauf könnten mit Trumps-Sieg bei der US-Wahl noch die Importzölle in den USA kommen. Aber vor allem die Entwicklungen in der Volksrepublik sorgen bei den Münchnern derzeit für Sorgenfalten. Für die BMW Group mit ihren höher gepreisten PKW-Angeboten war China in den zurückliegenden Jahren immer ein verlässlicher Ertragsgarant. Rund ein Drittel des 2023er-Überschusses erwirtschaftete jedenfalls das Unternehmen zuletzt in dem asiatischen Land. Diese Abhängigkeit könnte sich aber nun rächen, denn inzwischen schwächelt der dortige Absatz erheblich. Zugleich gerät BMW zunehmend durch chinesische E-Autohersteller, die in den Premiumbereich vorstoßen, unter Konkurrenzdruck.

Allein in Q3 musste das Unternehmen in China ein Rückgang von 30,0 % bei den Fahrzeugverkäufen verkraften. Im Oktober kam der Autohersteller aber schon wieder auf ein solides weltweites Plus von 4,7 % mit rund 60.830 neu zugelassenen Fahrzeugen, was einem Marktanteil von 7,0 % entsprach. Für den Zeitraum Januar bis Oktober kletterte die Gesamtzahl laut BMW allerdings nur noch um 1,0 % auf 589.580 Einheiten. Für Unruhe unter Investoren sorgte zudem die Nachricht, dass im 3. Quartal nur noch eine  operative Gewinnmarge von 5,2 % erwirtschaftet wurde. Die gesunkene Profitabilität ist definitiv kein gutes Zeichen. Sollte nun auch noch Donald Trump im Januar neue Importzölle für alle deutschen Autohersteller oben drauf packen, dann könnte BMW mit seinem Premiumangeboten auf dem zweitwichtigsten Automarkt der Welt ebenfalls ausgebremst werden. Die Aktie wird jedenfalls nur mit dem 7-fachen KGV bewertet und befindet sich damit zu Recht im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ungeachtet der wieder besseren Marktstimmung gibt am Dienstag im Qualitäts-Index die Linde-Aktie leicht auf 436,70 Euro nach. Allerdings war der Industriegase-Produzent und Anlagenbauer zuletzt angesichts der zunehmend schwächeren Nachfrage nach Industriegasen wie Sauerstoff oder auch Stickstoff für dieses Jahr etwas vorsichtiger geworden. Demnach wird von Linde nun erwartet, dass im Schlussquartal der bereinigte Gewinn je Aktie mit 3,86 bis 3,96 USD die Marktschätzungen von 4,03 USD verfehlen dürfte. Für 2024 wurde die Gewinnerwartung je Aktie ebenfalls leicht auf 15,40 bis 15,50 USD abgesenkt, nach zuvor 15,40 bis 15,60 USD. Dies wäre auch noch immer ein Zuwachs von 8,0 bis 9,0 %. Das Unternehmen ist aber äußerst breit aufgestellt, und beliefert weltweit Kunden aus der Gesundheits- und Elektronikbranche, aber auch die Auto-, Öl-, Chemie- und Metallindustrie. Folglich überzeugt Linde mit einer gewissen Widerstandsfähigkeit. Den Großanteil der Umsätze und Gewinne erwirtschaftet das Unternehmen in erster Linie in Nordamerika. Rund 25 % der Erlöse kommen aus Europa und knapp 20 % werden in Asien erzielt. Derzeit erwartet das Management auch, dass sich die Investitionsausgaben für 2024 in einer Größenordnung von 4,0 bis 4,5 Mrd. USD bewegen werden, um den Wachstums- und Instandhaltungsbedarf zu decken.

Auch dürfte Linde im gesamten Jahr vertraglich festgelegte Verkäufe von Gasprojekten im Wert von 7,0 Mrd. USD verbuchen. Letztlich steht der Gase-Zulieferer dank seiner globalen Aufstellung und der noch immer starken Reinmarge von 19,0 % auch vor weiteren robusten Wachstumszeiten. Neben der Sauerstoff-Nachfrage im Gesundheitsbereich profitiert das Unternehmen auch vom Trend zu effizienterer Verbrenner-Technik. Außerdem wird der von Linde produzierte Stickstoff industrieweit verstärkt für Kühlprozesse sowie bei der Halbleiterfertigung benötigt. Dazu kommt noch die derzeit boomende Entwicklung rund um die Wasserstoff-Trends. Allerdings nimmt die Linde-Aktie mit einem KGV von 27 schon einiges von diesen Wachstumsaussichten vorweg.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 

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