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Von Liridona Preniqi
16. April 2024

Der QIX Deutschland wird am Dienstag erneut von der US-Zinspolitik und dem Nahostkonflikt belastet. Somit liegt er am Nachmittag mit gut 1,2 % im Minus bei 16.410 Punkten. Beiersdorf legt dank boomendem Kosmetikgeschäft ordentlich beim Q1-Umsatz zu und hebt zugleich die 2024er-Wachstumsziele an, die Aktie wird aber aktuell mit einem KGV von 30 bewertet. Anlagenbauer GEA will mit zweiter “Fabrik der Zukunft“ in Elsdorf (NRW) neue Maßstäbe in der Pharmaproduktion setzen, und investiert zugleich in den Neubau gut 80,0 Mio. Euro.

Mit Aufschlägen von gut 1,6 % auf 134,60 Euro ist im Qualitäts-Index am Dienstag die Beiersdorf-Aktie einer der Tagesfavoriten. Dabei profitieren die Papiere des Hautpflegespezialisten heute von durchweg positiven Geschäftszahlen und höheren Jahreszielen. So haben Beiersdorf neben der regen Nachfrage nach Deos und Sonnenschutzmitteln auch erneute Preiserhöhungen zu einem ordentlichen Jahresstart verholfen. Aber während das Konsumentengeschäft des Unternehmens regelrecht boomte, sucht der Vorstand für die schwächelnden Klebstoffprodukte der Tesa-Sparte eine Lösung. Wie das Management am Dienstag aber zunächst mitteilte, legte der Q1-Umsatz organisch im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 % auf rund 2,6 Mrd. Euro zu. Damit schnitt Beiersdorf auch leicht besser ab als von Analysten erwartet. Gestützt wurde das Quartalswachstum vor allem von den Marken NIVEA, Labello, Eucerin und Aquaphor. Weltweit griffen die Kunden dabei in erster Line nach Deo- und Hautpflegeprodukten, aber auch das Sonnenschutzsortiment war gefragt. Zudem verspürte Beiersdorf in der Luxussparte rund um die Marken La Prairie und Chantecaille offenbar eine operative Trendwende. Der kriselnde Teil des Konsumgeschäftes sei im 1. Quartal wieder zu Wachstum zurückgekehrt, konnte der Vorstand heute verkünden. Und für das 2. Halbjahr rechnet der Manager dann sogar mit einer Beschleunigung. Etwas anders sah es dagegen in der Tesa-Sparte des Konsumgüterunternehmens aus. Vor allem das Geschäft von Beiersdorf mit Klebstoffen für Elektronik wie etwa Smartphones musste in den ersten 3 Monaten in Asien und Nordamerika Federn lassen.



Trotz des herausfordernden Marktumfelds bleibe man für Tesa zuversichtlich, dass alle Geschäftsbereiche und ihre Märkte wieder deutlich an Schwung gewinnen werden, besonders in der 2. Hälfte des Jahres, hieß es aber von Unternehmensseite. Am Ende sank der Erlös von Januar bis März mit Tesa-Produkten, während das deutlich wichtigere Konsumentengeschäft von Beiersdorf um ein Zehntel wuchs. Dem Unternehmen hat dabei aber nicht nur das weiterhin starke Markenportfolio im Zuge des weltweit steigenden Bedarfs an Hautpflegeprodukten in die Hände gespielt. Auch die Deflation bei einigen wichtigen Rohstoffen, hatte schon in den Vorquartalen zu einer höheren operativen Marge geführt. Die Hamburger setzten mit den starken Q1-Zahlen auch gleich die Messlatte für 2024 etwas höher. Demnach wurde heute vom Vorstand für Beiersdorf ein organisches Wachstumsziel von 6,0 bis 8,0 % in Aussicht gestellt, bei einer leicht höheren EBIT-Marge von 13,4 %. Allerdings hatten Analysten den bisherigen Ausblick als zu konservativ eingeordnet und rechnen nun bei Beiersdorf im Durchschnitt aber mit einem Jahresumsatz von knapp 10,0 Mrd. Euro. Die Papiere des Qualitätsunternehmens notieren jedoch schon mit einem 2024er-Premium-KGV von 30, was kaum Raum für größere Kurssprünge lässt.



Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.



Am Dienstag verzeichnet im Qualitäts-Index dagegen die Aktie der GEA Group leichte Abgaben auf aktuell 37,45 Euro. Die Papiere des Maschinen- und Anlagenbauers waren aber zuletzt ein Top-Performer. Zudem gab das Management jüngst auch den Spatenstich für GEA`s zweite “Fabrik der Zukunft“ in Elsdorf (NRW) bekannt. Ende März hatte das Unternehmen dort mit dem Bau seines neuen Pharma-Technologiezentrums begonnen und will damit neue Maßstäbe setzen. GEA werde 80,0 Mio. Euro in den neuen Standort für Gefriertrocknungssysteme investieren, die für die Herstellung vieler injizierbarer Pharmazeutika wie Impfstoffe benötigt werden, hieß es. Die Eröffnung des Fertigungsstandortes sei für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant. Bei der eigentlichen Planung entschied sich GEA für einen Neubau, vor allem um damit der steigenden Nachfrage nach Impfstoffen gerecht zu werden. Darüber hinaus war das bestehende Werk des Anlagenbauers in Hürth im Zuge des zuletzt enormen Impfstoffbooms an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. Alle 250 Mitarbeiter der Gruppe werden demnach mit zum neuen Standort umziehen. GEA beliefert mit seinen Systemen und Komponenten aber nicht nur die Pharmaindustrie, sondern auch Kunden aus der Lebensmittel- und Getränkebranche. Mit der Großinvestition in die zweite “Fabrik der Zukunft“ ermöglichen wir weiteres Wachstum und bessere Innovationsmöglichkeiten in der für uns strategisch wichtigen Pharmabranche, betonte letztlich der GEA-Chef beim ersten Spatenstich. Mit dem Neubau können wir die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser erfüllen und unsere führende Marktposition ausbauen, so der Manager.



Nachdem GEA bereits 2022 mit der ersten Fabrik der Zukunft in Polen an den Start ging, soll nun in Deutschland auf über 40.000 m² die zweite Produktionsstätte dieser Art entstehen. Dabei sollen in Elsdorf neben einer nachhaltigen Bauweise auch modernste Prozesse und Arbeitsmethoden sowie die damit verbundene Digitalisierung im Vordergrund stehen. Operativ kommen bei dem Maschinenbauer am neuen Standort künftig in erster Linie mobile Geräte sowie Apps zur Produktionssteuerung und -überwachung verstärkt zum Einsatz. GEA legt bei dem neuen Pharma-Technologiezentrum aber zugleich auch Wert auf höchste Nachhaltigkeitsstandards. Demnach erfolgt etwa die dortige Energiegewinnung über eine eigene Photovoltaikanlage. Der Strom wird dabei in Batterien gespeichert und kann anschließend beispielsweise für das Laden von E-Fahrzeugen verwendet werden. Mit modularen Fertigungsstrukturen und digitalen Technologien, die unsere Produktion flexibler und schneller machen, setzen wir im GEA Netzwerk neue Maßstäbe, betonte der Vorstand von GEA. Weltweit verbessern die Anlagen, Prozesse und Komponenten von GEA die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Produktion von Kunden. Damit tragen sie erheblich dazu bei, den CO₂-Ausstoß, den Einsatz von Plastik und Lebensmittelabfall zu reduzieren.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u. a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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