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Von TraderFox
28. Februar 2020

Die Sorge vor einer möglichen Virus-Pandemie hat am Freitag den QIX Deutschland zeitweise erneut kräftig belastet. Dabei notiert der Index am Nachmittag über 2% im Minus bei 12.415 Punkten. BASF konkretisiert mögliche Corona-Effekte und bietet mit der für 2019 angekündigten Dividendenerhöhung inzwischen eine Rendite von 6,2%. Merck kündigt den Verkauf des Allergie-Geschäfts an und will künftig in allen 3 Unternehmenssparten profitabel wachsen.

Im heutigen Umfeld befindet sich im Qualitäts-Index auch die BASF-Aktie deutlich im Minus und steht aktuell bei 53,70 Euro. Der Chemie- und Saatgutproduzent hat am Freitag mögliche Auswirkungen für das Unternehmen durch den neuartigen Coronavirus konkretisiert. In diesem Jahr erleben wir bereits in den ersten beiden Monaten eine hohe Unsicherheit in der Weltwirtschaft, sagte der Vorstand während der heutigen Vorlage der Jahreszahlen. Mit dem Coronavirus sei ein neuer Faktor hinzugekommen, der das Wachstum am Jahresanfang in erster Linie in China erheblich belaste. Vor allem aber im 1. und 2.Quartal rechnet der BASF-Manager mit negativen Effekten. Auch erwartet er zunächst nicht, dass die Corona-Effekte im Jahresverlauf vollständig ausgeglichen werden können. Dennoch will der Produzent hochwertiger Chemikalien in 2020 nach dem Umsatzrückgang im Vorjahr wieder wachsen. Unser Unternehmen behauptet sich auch in schwierigen Zeiten. 2019 war ein herausforderndes Jahr mit starkem weltwirtschaftlichem Gegenwind, kommentierte der Vorstandschef den jüngsten Geschäftsverlauf. Bei BASF sollen nun aber die Erlöse im laufenden Jahr auf geschätzt 60 bis 63 Mrd. Euro steigen, nach 59,3 Mrd. Euro in den zurückliegenden 12 Monaten. Auch für das bereinigte EBIT werden vom Management nach dem jüngsten Ergebnisrückgang um 28% auf 4,5 Mrd. nunmehr 4,2 bis 4,8 Mrd. Euro angepeilt.

Darüber hinaus will der Saatguthersteller trotz des schwachen Gesamtjahrs etwas mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Letztlich soll die Dividende für 2019 um 0,10 Euro auf 3,30 Euro erhöht werden, Analysten hatten hier im Schnitt mit etwas weniger gerechnet. Für die BASF-Aktie ergäbe sich mit der geplanten Dividendenanhebung mittlerweile sogar eine überaus staatliche Kapitalrendite von 6,2%. Nach dem jüngsten Kursrückgang wird das Papier zudem auch nur mit einem niedrigen 2020er KGV von gut 12 bewertet. BASF erwirtschaftet obendrein eine hohe Eigenkaptalrendite von über 13% und ist mit einer Eigenkaptalquote von 42% finanziell bestens aufgestellt. Damit entspricht die Aktie wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

 

Größere Abgaben auf aktuell 110,10 Euro sind heute im Qualitäts-Index auch bei der Aktie von Merck zu sehen. Dabei hatte der Pharma- und Technologiekonzern erst kürzlich angekündigt sein Allergie-Geschäft mit der Tochter Allergopharma abstoßen zu wollen. Der Anbieter von Immuntherapien gegen Heuschnupfen und allergisches Asthma werde an die bayerische Dermapharm verkauft, teilte Merck diesbezüglich mit. Die geplante Transaktion umfasse das Allergopharma-Geschäft in Europa und Asien sowie den Produktionsstandort Reinbek bei Hamburg. Allerdings wurde der Preis des Verkaufs, der im zweiten Quartal abgeschlossen werden soll, nicht genannt. Zuletzt erzielte Allergopharma mit der Spezialisierung auf Therapeutika zur Desensibilisierung bei Allergien einen Jahresumsatz von rund 88 Mio. Euro. Mit der Veräußerung konzentriere man sich im Pharma-Geschäft weiter auf die Entwicklung innovativer Medikamente etwa gegen Krebs, so Merck. Zudem wolle das Unternehmen nach der milliardenschweren Übernahme des Halbleiterzulieferers Versum im vergangenen Jahr den Schuldenabbau vorantreiben, wie der Vorstand jüngst betonte.

Merck hatte erst im Herbst den amerikanischen Halbleiterproduzenten für rund 5,8 Mrd. Euro übernommen, und damit seine zweitwichtigste Sparte deutlich ausgebaut. Mit Versum habe man wesentliche Lücken im Portfolio geschlossen und decke nun alle Stufen der Chipherstellung ab, erklärte der Konzernchef Anfang des Jahres und verteidigte dabei zugleich auch den Kaufpreis. Merck habe das 13fache des operativen Gewinns gezahlt. Im Pharmabereich hätten wir das 20- oder 25fache gezahlt, so der Manager damals. Zudem bekräftigte er, künftig mit dem Unternehmen in allen 3 Bereichen Gesundheit, Biotechnologie und Materials profitabel wachsen zu wollen.

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