Die Wall Street hat am Donnerstag etwas verzögert die deutliche US-Leitzinssenkung vom Vortag gefeiert. In diesem Umfeld zog auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um 0,8 % auf 27.452 Punkte an. Restaurantbetreiber Darden vermeldet für Q1 verbesserte Umsatztrends und schließt mit Essen-Abholdienst Uber Eats einen Liefervertrag ab, der noch in 2024 starten soll. ADP verfügt über ein robustes Kerngeschäft rund um Lohn- und Steuerdienste, was sogar seit 49 Jahren immer höhere Dividenden ermöglichte.
Mit über 8,0 % Plus auf 172,40 USD war am Donnerstag im TraderFox-Index die Aktie von Darden Restaurants der absolute High-flyer. Dabei lieferte die US-Restaurantgruppe gestern nicht nur solide Q1-Zahlen inklusive verbesserter Umsatztrends ab, Investoren überzeugte auch die angekündigte Zusammenarbeit mit dem Essenslieferdienst Uber Eats. Das Unternehmen meldete zunächst für die letzten 3 Monate einen Erlöszuwachs gegenüber dem Vorjahr von 1,0 % auf 2,76 Mrd. USD, was zum Teil auf eine höhere Anzahl von Restaurants zurückzuführen war. Der Nettogewinn von Darden Restaurants kletterte zugleich auf 207,2 Mrd. USD, lag damit aber leicht unter den Analystenschätzungen. Der Gastronomie-Spezialist, dem in den USA mehrere bekannte Restaurantmarken, wie “Olive Garden“ und “LongHorn Steakhouse“ gehören, bestätigte zudem seine Prognosen für das Gesamtjahr 2024/25. Der Vorstand begründete dies mit dem Umstand, dass sich die Umsatztrends nach einem “signifikanten Rückgang“ der Kundenfrequenz im Juli verbessert hätten. Darden Restaurants kündigte außerdem Pläne für ein Lieferprogramm mit dem Essen-Abholdienst Uber Eats an, das noch in diesem Jahr starten soll. Demnach können sich in ausgewählten US-Regionen Kunden, die über die Olive Garden-App oder -Website bestellen, ihr Essen von einem Uber Eats-Fahrer liefern lassen. Darden Restaurants und Uber planen jedenfalls, das Programm bis Mai 2025 auf die gesamte USA auszuweiten, wenn das Pilotprojekt erfolgreich verläuft.
Dabei ist der Restaurantbetreiber, der zuletzt über 190.000 Mitarbeiter beschäftigte, auch weiterhin auf Expansionskurs. Erst im Juli wurde diesbezüglich die Übernahme der Tex-Mex-Kette “Chuy's“ für 605,0 Mio. USD vermeldet. Darden Restaurants hatte sich dabei auch deshalb für den Kauf entschieden, weil die Restaurantkette mit ihren frisch zubereiteten Tex-Mex-Gerichten über Wachstumspotenzial verfügt. Die künftige Chuy's-Tochter betrieb zuletzt immerhin schon 101 Restaurants in 15 US-Bundesstaaten und kam damit auf Jahreserlöse von 450,0 Mio. USD. Vor gut einem Jahr hatte Darden Restaurants mit “Ruth's Hospitality“ für damals 715,0 Mio. USD sogar die bis dahin größte Steakhouse-Übernahme der Firmengeschichte abgeschlossen. Inzwischen liegt der Umsatz des Gastronomie-Betreibers bei über 11,4 Mrd. USD. Und aktuell bietet die Aktie auch noch immer eine Dividendenrendite von 3,1 %.
Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.
Einer der beständigsten Favoriten war im TraderFox-Index in den vergangenen Monaten die Aktie von Automatic Data Processing (ADP), die gestern sogar mit einem Plus von 0,8 % fast auf ein Rekordhoch bei 277,60 USD stieg. Die entscheidende Antriebskraft hinter dem monatelangen Kursanstieg ist dabei vor allem das robuste Kerngeschäft des Lohn- und Steuerdienstleisters, sowie der weiterhin stabile US-Arbeitsmarkt. ADP gilt mit seiner Umsatzgröße von über 19,0 Mrd. UISD weltweit als führender Anbieter von cloud-basierten Human Resource (HR)- und Business Process Outsourcing (BPO)-Services. Diese umfassen unter anderem Lösungen rund um Gehaltsabwicklung und Steuerberechnungen für amerikanische und europäische Arbeitgeber. Die Amerikaner profitieren nicht nur von dem sehr stabilen Geschäftsmodell. Letztlich beruht der finanzielle Erfolg von ADP auf der strategischen Umsetzung und operativen Effizienz sowie der Ausrichtung auf globale Beschäftigungstrends. Die von den Amerikanern angebotenen Dienste, zu denen auch Finanzberatung gehört, generieren vor allem bei niedrigen US-Arbeitslosenzahlen mehr Umsatz und Gewinn, was die Aktie letztlich auch immer vorwegnimmt. Gegenwärtig betreut ADP als HR-Dienstleister mittlerweile über 1,0 Mio. Kunden in 140 Ländern.
Und der gute Ruf des Unternehmens und die beachtlichen Innovationen sorgen dafür, dass bestehende Kunden selten einen Wechsel zu kleineren Konkurrenten wie Paychex erwägen. So intergiert beispielsweise die von ADP angebotene Cloud-basierte Plattform nahtlos die Gehaltsabrechnungs- und HR-Lösungen für zahlreichen Unternehmenskunden, was viel Zeit und Geld spart. Darüber hinaus hat der Outsourcing-Spezialist auch die jüngste KI-Revolution mit dem weltweit größten KI-gestützten HCM-Datensatz “ADP Assist“ aufgegriffen. Aber nicht nur die starke Cash-Generierung, sondern auch das jährliche Dividendenwachstum machen ADP zu einem erstklassigen Investment. Im letzten Geschäftsjahr 2023 schüttete das Unternehmen über Dividenden und Aktienrückkäufe jedenfalls rund 3,0 Mrd. USD an seine Aktionäre aus. Letztlicht wurden die Ausschüttungen vom ADP-Management in 49 aufeinanderfolgenden Jahren immer erhöht, was wirklich beindruckend ist. Und die Aktie bietet auch mit 2,1 % eine solide Kapitalrendite.