Im Zuge der heutigen EZB-Zinsentscheidung liegt der QIX Dividenden Europa Index am Donnerstag leicht im Plus bei 14.970 Punkten. Lkw- und Bushersteller Volvo vermeldet für Q4 nach längerer Durststrecke die Wende bei Truck-Bestellungen, und hebt die Dividende für 2024 auf 18,50 SEK (1,61 Euro) an. Pharmaspezialist Sanofi will seinen 2025er-Gewinnanstieg beschleunigen, und will Teilverkauf der Konsumentensparte “Opella“ für Aktienrückkäufe verwenden.
Am Mittwoch war mit einem Plus von gut 6,0 % im Dividenden-Index die Aktie von Volvo der absolute High-Flyer. Heute kann sie auch erneut leicht auf aktuell 27,15 Euro zulegen. Beflügelt wurden die Papiere des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers dabei von den Turnaround-Aussichten des Geschäfts, da im 4. Quartal die Truck-Bestellungen nach längerer Durststrecke offenbar spürbar anzogen. Bei Volvo erreichte der freie Finanzmittelzufluss im letzten Jahresviertel zudem einen Rekord. Wegen der schwachen europäischen Märkte hatte der Lastwagen- und Busproduzent jedoch zuletzt einen Gewinneinbruch erlitten. Die Investoren sind nach der gestern vorgelegten 2024er-Bilanz für die Schweden aber wieder positiv gestimmt. Zumal sich Volvo in diesem Jahr wieder auf dem Weg zu Wachstum befindet, und sich eine Wende bei den Bestellungen in Q4 abgezeichnet hat. Der Auftragseingang lag laut Unternehmensangaben dabei mit 61.200 Lkws sogar ein Viertel über dem Wert ein Jahr zuvor. Für China und Indien geht das Management hingegen für 2025 von weniger Marktvolumen aus als bisher. Die eigentlich großen Nutzfahrzeugmärkte dort sind für Volvo aber angesichts der lokalen Konkurrenz weniger relevant. Bei den Schweden gilt dagegen der nordamerikanische Absatzmarkt als besonders bedeutend, weil die großen Lkws für die US-Highways zu den teuersten im Angebot des Unternehmens gehören.
An Volvo`s Margen im lukrativen Nordamerikageschäft kommt derzeit eigentlich nur der Rivale Daimler Truck heran. Und schon im Oktober prognostizierte das Management für den nordamerikanischen Markt für 2025 rund 300.000 Schwerlast-Lkw-Verkäufe, was rund 10.000 mehr als 2024 wären. Allerdings lasteten bei Volvo bereits im 3. Quartal Probleme in der Lieferkette der Nordamerika-Marke “Mack“ auf Auftragseingang und Verkauf. Dies allein hat das Unternehmen im Lkw-Geschäft demnach einen Prozentpunkt an operativer Marge gekostet. Im Schlussquartal schwächelten aber vor allem die Verkäufe auf dem größten Markt Europa, was bei Volvo zu einem Umsatzrückgang von 6,0 % geführt hat. Der Chef des Lkw- und Busherstellers hob gestern aber die vielen Produkteinführungen im vergangenen Jahr hervor. 2025 dürften die Ausgaben für Forschung und Entwicklung aber wohl nochmal steigen. Dennoch wurde für 2024 die Dividende von 7,50 auf 8,0 SEK von Volvo angehoben, und wie im Jahr zuvor noch eine Sonderdividende von 10,50 SEK obendrauf gesetzt. Die Anteilscheine bieten mit rund 1,61 Euro an Ausschüttung damit sportliche 5,8 % an Kapitalrendite.
Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.
Im heutigen Marktumfeld notiert im Dividenden-Index auch die Sanofi-Aktie mit 2,5 % im Plus bei aktuell 103,25 Euro. Für gute Stimmung sorgen dabei neben verbesserten Gewinnaussichten für dieses Jahr auch die neuen Aktienrückkaufspläne des französischen Arzneimittelproduzenten. Schließlich soll sich der vom Management bereits vor Jahren eingeläutete Umbau in diesem Jahr endlich auszahlen. Angesichts neuartiger Medikamente plant Sanofi letztlich seine 2025er-Erträge noch deutlicher zu steigern als im vergangenen Jahr. Dies wurde jedenfalls heute angekündigt, und vom bevorstehenden Teil-Verkauf der “Opella“-Sparte mit rezeptfreien Arzneimitteln könnten auch die Aktionäre profitieren. Denn die Franzosen stellten heute für das laufende Bilanzjahr auch einen Aktienrückkauf von bis zu 5,0 Mrd. Euro in Aussicht. Zunächst aber will Sanofi bis Ende Dezember den Gewinn je Aktie im niedrigeren zweistelligen Prozentbereich steigern. Schon in 2024 war der Wert um gut 4,0 % auf 7,12 Euro geklettert. Im Schlussquartal wurde sogar eine weitere Marktzulassung für den Kassenschlager Dupixent vermeldet, das schon jetzt zu den umsatzstärksten Medikamenten des Pharmaherstellers zählt, und zuletzt mehr als 13,0 Mrd. Euro in die Kassen gespülte.
Sanofi fokussiert sich bereits seit einigen Jahren immer stärker auf neue Wirkstoffkandidaten sowie Impfstoffe und treibt dazu seine Umstrukturierung konsequent voran. Auch der mehrheitliche Verkauf des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten ist dabei Teil der Umwälzungen innerhalb des Gesundheit-Dienstleisters. Deshalb hatte Sanofi auch im Oktober angekündigt, einen Mehrheitsanteil am “Opella“-Bereich an den US-Private Equity-Investor Clayton Dubilier & Rice (CD&R) verkaufen zu wollen. Der Abschluss werde frühestens für das 2. Quartal erwartet, hieß es heute hierzu. Das Opella-Geschäft von Sanofi umfasst dabei unter anderem den Hustensaft Mucosolvan und das Schmerzmedikament Buscopan. Aktuell kommt die Aktie des Pharmaspezialisten auch weiterhin auf eine solide Dividendenrendite von 3,2 %.
Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.