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Von Liridona Preniqi
17. Juli 2024

Der QIX Deutschland zeigt sich am Mittwoch angesichts der heutigen vorbörslichen Wall Street-Verluste mit 0,6 % bei 15.990 Punkten im Minus. Anlagenbauer GEA blickt mit Zuversicht auf die 2. Jahreshälfte und erhöht für 2024 die Umsatzmargenziele leicht auf 14,9 bis 15,2 %. Kosmetik- und Klebstoffhersteller Beiersdorf will bis 2027 am Standort Leipzig ein modernes Logistikzentrum errichten, das künftig als zentrale europäische Drehscheibe dienen soll.



Einen guten Lauf hat derzeit im Qualitäts-Index die Aktie der GEA Group, die am Mittwoch zwar leicht auf aktuell 40,20 Euro nachgibt, dafür aber fast auf einem Jahreshöchststand notiert. Schließlich war der Maschinen- und Anlagenhersteller trotz der Verschiebung von einigen Großaufträgen bereits mit sehr guten Ergebnissen ins Bilanzjahr 2024 gestartet. Mit dem Ausbau des Serviceanteils auf 38,0 % an den Erlösen wurde in den ersten 3 Monaten sogar ein Bestwert erreicht. In der Vorwoche hatte GEA derweil vorläufige Halbjahreszahlen veröffentlicht, und zugleich die Prognosen für die Ertragskraft angehoben. Dies nutzten Investoren letztlich für den Einstieg in die Aktie. Im Gesamtjahr dürfte eine Umsatzmarge von 14,9 bis 15,2 % erreicht werden, teilte das Unternehmen jedenfalls hierzu mit. Bisher hatte die Schätzung bei 14,5 bis 14,8 % gelegen. Dabei beliefert GEA mit seinen Systemen und Komponenten neben der Pharmaindustrie auch Kunden aus der Lebensmittel- und Getränkebranche, und zählt hier mit zu den weltweit führenden Anbietern. 2023 erwirtschaftete das Anlagen- und Servicegeschäft in über 150 Ländern einen Erlöswert von rund 5,4 Mrd. Euro. Für dieses Jahr geht das Management auch weiterhin bei GEA davon aus, bereinigt um Wechselkursänderungen sowie Zu- und Verkäufe, ein Wachstum von 2,0 bis 4,0 % erzielen zu können. Wir freuen uns über die positive Entwicklung im 1. Halbjahr, sagte zudem der GEA-Vorstand. Damit erreichen wir unsere ambitionierten “Mission 26“-Finanzziele bereits 2 Jahre früher als geplant, so der Manager. Darüber hinaus hat GEA angekündigt, am 2. Oktober im Zuge des geplanten Kapitalmarkttags weitere Strategien und Ziele bis 2030 vorstellen zu wollen.

Den vollständigen Halbjahresbericht wird der Anlagenbauer aber zunächst am 7. August vorstellen. Aktuell blickt die Unternehmensführung aber mit Zuversicht auf die 2. Jahreshälfte. Zumal das organische Wachstum in den ersten 6 Monaten bei soliden 2,2 % lag. Nur der jüngste Auftragsrückgang um fast 7,0 % auf 2,65 Mrd. Euro enttäuschte bei dem Industriezulieferer. GEA hatte aber bereits mit dem Q1-Zahlenwerk von der Verschiebung einiger größerer Bestellungen gesprochen. Und auch das Thema Nachhaltigkeit steht bei dem Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Schließlich wurde erst im Mai der “Klimaplan 2040“ von den GEA-Aktionären genehmigt, der die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele des Maschinenbauspezialisten zur Reduktion der CO₂-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette umfasst. Mit seinen Anlagen und Systemen trägt GEA jedenfalls schon jetzt mit dazu bei, neben dem weltweiten CO₂-Ausstoß auch den Plastikeinsatz und Lebensmittelabfall zu reduzieren. Die Aktie des Industrieunternehmens notiert nur mit einem 2025er- KGV von 15, was noch immer Luft für weitere Kurszuwächse lässt.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.



Mit Aufschlägen von gut 0,9 % auf 136,90 Euro ist am Mittwoch im Qualitäts-Index die Beiersdorf-Aktie einer der Tagesfavoriten. Die Papiere des Konsumgüterproduzenten werden dabei nicht nur aufgrund ihres defensiven Charakters gekauft, sondern auch von neuen Investitionsplänen beflügelt. Immerhin sollen mehr als 200,0 Mio. Euro in ein neues und von Beiersdorf geplantes Logistikzentrum in Leipzig fließen. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme seien für 2027 geplant, teilte das Unternehmen beim Spatenstich vor gut einer Woche mit. Insgesamt könnten durch den hochmodernen Logistikbereich rund 450 neue Arbeitsplätze bei dem Hautpflegespezialisten entstehen. Für Beiersdorf wäre dies sogar die zweite Großinvestition innerhalb kurzer Zeit. So wurde schon im September letzten Jahres von den Hamburgern ein neues Produktionszentrum für rund 300 Mio. Euro im Leipziger Norden eröffnet. Die beiden Großprojekte sind dem NIVEA-Produzenten zufolge ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland. Zusammen sind sie sogar die größte Investition, die das Unternehmen je an einem Standort getätigt hat. Das neue Logistikzentrum von Beiersdorf soll auf dem 12,5 Hektar großen Gelände künftig als zentrale europäische Drehscheibe fungieren. Leipzig liegt ideal für unser Supply-Chain-Netzwerk und für die Anbindung unserer Kunden in Zentraleuropa, kommentierte der Deutschlandchef die Pläne. Und auch Leipzigs Oberbürgermeister begrüßte das Standort-Bekenntnis des Kosmetik- und Klebstoffherstellers. Beiersdorf schreibe ein weiteres Kapitel seiner Erfolgsgeschichte am Standort Leipzig, betonte er.



Der Anbieter weltweit beliebter Marken wie Eucerin und Labello plant dabei aber nicht nur ein modernes, sondern auch ein klimaneutral betriebenes Logistikzentrum. Schließlich will Beiersdorf bis 2025 die eigenen CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2018 um 30,0 % senken und bis zum Jahr 2032 sogar um 50,0 %. Ein wichtiger Baustein zur Reduktion ist diesbezüglich vor allem die sogenannte “Produkttransformation“. Damit will der Konsumgüterspezialist in erster Linie sein Netto-Null-Ziel bis 2045 erreichen. Beim künftigen Leipziger Logistikhub sollen zudem Photovoltaikmodule sowie Dach- und Fassadenbegrünung auch mit dazu beitragen. Gegenwärtig wird Beiersdorf aber trotz aller Qualitätsmerkmale und soliden Wachstumsaussichten bereits mit einem 2024er-Premium-KGV von 33 bewertet.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u. a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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