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Von TraderFox
10. Januar 2019

Die mögliche Verlangsamung des Zinserhöhungstempos der FED und der starke Ölpreisanstieg haben am Mittwoch an den US-Aktienmärkten wieder für gute Stimmung gesorgt. Während dabei der breiter gefasste S&P 500-Index um 0,4% anstieg, zog der TraderFox Joels Zauberformel-Index im Zuge dieser Entwicklung gut 0,7% auf 12.390 Punkte an. US-Gesundheitsdienstleister Anthem legt dank positivem Wachstumskurs seit Jahren beeindruckende Aktienrallye hin. Lebensmittelproduzent General Mills übertrifft dank Preiserhöhungen mit starkem Umsatzwachstum in Q2 alle Erwartungen.

Zu den Gewinnern im TraderFox-Index hatte sich am Mittwoch die Aktie von Anthem entwickelt. Dabei kletterte sie um fast 1,0% auf 251,60 USD. Das Unternehmen ist mit zuletzt erzielten 91,5 Mrd. USD Umsatz der größte Dienstleister im US-Gesundheitswesen. Dabei bietet Anthem neben Krankenversicherungen auch die Verwaltung medizinischer Kosten sowie Gesundheitsvorsorgepläne und verschiedene Pflegedienste an. Aber auch Konzepte zur Ernährungsberatung und Gesundheitspflege haben das Wachstum in der Vergangenheit mit vorangetrieben. Während der letzten 5 Jahre kletterten die Erlöse trotz jahrelanger Unsicherheiten im US-Gesundheitswesen (Obamacare) im Schnitt um 8%. Noch stärker legten bei Anthem mit gut 18% allerdings die Gewinne zu und sorgten so letztlich für eine beeindruckende Aktienrallye. Vor allem das im 2018er Jahresverlauf erzielte Kursplus von gut 14% kann sich sehen lassen. Und gerade die positiven Wachstumsaussichten im medizinischen Bereich führten zuletzt auch dazu, dass die Papiere des Dienstleisters während des jüngsten Abschwungs zu den stabilsten Werten an der Wall Street gezählt wurden.

Beigetragen hat dazu insbesondere auch der von Anthem für das letzte Quartal vermeldete Gewinnanstieg von 43%, der sich aus der soliden operativen Geschäftsentwicklung ergeben hatte. Aber auch das Umsatzplus von 4% auf 23 Mrd. USD hatte die Aktie gestützt. Hier wirkten sich in erster Linie Prämienerhöhungen und das wachsende Geschäft rund um die Medicare-Gesundheitspläne positiv aus. Ungeachtet der für Ende 2018 von Anthems Management nur leicht höher erwarteten Mitgliederzahlen, die sich zwischen 39,9 und 40,1 Million einpendeln sollen, wird mit einem Gewinnzuwachs von 11% gerechnet. Und bei einem für dieses Jahr ebenfalls deutlichen Plus von 12%, ist die Aktie mit einem derzeitigen KGV von 14 nicht zu teuer.

Der TraderFox Joels Zauberformel-Index ist ein Aktien-Index, der sich bei der Aktienauswahl an „Joel Greenblatt`s Zauberformel“ orientiert und sich dabei auf zwei Kriterien bei der Suche nach Value-Unternehmen konzentriert: Die Gewinnrendite und die Kapitalrendite. Die Gewinnrendite ist eine klassische Bewertungskennzahl, bei der der operative Gewinn (EBIT) eines Unternehmens ins Verhältnis zum Gesamtunternehmenswert („Enterprise Value“) gesetzt wird. Die Kapitalrendite ist eine Qualitätskennzahl und wird als Verhältnis aus EBIT zu den materiellen Nettovermögenswerten definiert. Ausgewählte Aktien werden nach beiden Kriterien sortiert und die höchstplatzierten Unternehmen stellen anschließend die Auswahl für die Umsetzung der Strategie dar.

Trotz zuletzt guter Geschäftszahlen zeigte sich die General Mills gestern im Index leicht im Minus bei 40,45 USD. Der US-Lebensmittelhersteller, der vor allem für seine Frühstückszerealien, Fertiggerichte, Snacks und Milchprodukte bekannt ist, konnte mit seinen kurz vor Weihnachten veröffentlichten Quartalsergebnissen die Erwartungen übertreffen. Angesichts der weiterhin starken US-Konjunktur hatte General Mills im 2.Quartal, das am 25. November endete, umfassende Preiserhöhungen durchsetzen können. Damit konnten zumindest die zuletzt deutlich gestiegenen Rohstoff- und Transportkosten abgefedert werden. Seit gut 6 Monaten sehen wir Preissteigerungen von bis zu 2% verteilt über die ganze Branche, kommentierte der Finanzchef diese Entwicklung. Zusätzlich hatte das Unternehmen, zu dessen Portfolio Marken wie Häagen Dazs, Wheaties und Cheerios gehören, konzernweite Kostensenkungen umgesetzt. Bis Ende des Geschäftsjahres 2019 sollen diese Maßnahmen immerhin bis zu 450 Mio. USD an weiteren Einsparungen bringen. Letztlich führte dies im jüngsten Quartal mit zu einem Umsatzanstieg von 5% auf 4,41 Mrd. USD.

Profitiert hatte General Mills dabei auch vom zuletzt übernommenen Tierfutterproduzenten Blue Buffalo, was sich bereits positiv auf die Margenentwicklung auswirkte. Allerdings ging der Nettogewinn von 430 Mio. auf nur noch 343 Mio. USD zurück. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem ein niedrigeres operatives Ergebnis und höhere Zinskosten. In den zurückliegenden Quartalen hatte das Unternehmen zwar immer mal wieder mit stagnierenden Umsätzen bei seinen wichtigsten Produkten zu kämpfen. Mit der soliden operativen Marge von 15% sowie der umfassenden und etablierten Markenfamilie hat General Mills aber schon oft bewiesen, wirtschaftliche Abschwünge gut überstehen zu können.

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