Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag nach teils starken Wirtschaftsdaten weitere Zugewinne verbucht. Auch der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index lag dabei leicht im Plus bei 25.950 Punkten. MarketAxess stellt mit 718 Mio. USD für 2022 neuen Umsatzrekord auf und steigert institutionellen Kundenkreis um 10 % auf 2.068. Starke Energydrink-Geschäfte und Zukäufe treiben Umsatzwachstum bei Monster Beverage derzeit um 16 %, die Aktie steht vor neuen Höchstständen.
Mit einer Kursexplosion von über 8 % war am Mittwoch im TraderFox-Index die Aktie von MarketAxess der absolute High-Flyer. Und auch gestern lag sie mit 1,7 % im Plus bei 369,40 USD. Entscheidend für den dynamischen Anstieg war dabei vor allem der am Mittwoch von dem US-Börsenbetreiber vorgelegte Geschäftsbericht für das Jahr 2022. Zwar stieg in den letzten 12 Monaten der Umsatz des Unternehmens, das institutionellen Händlern elektronische Plattformen für den Kauf und Verkauf von Staatsanleihen anbietet, nur um 3 % auf 718 Mio. USD. Dafür war dies für MarketAxess aber ein neuer Rekord. Angekurbelt wurde das Geschäft im Jahr 2022 unter anderem von steigenden US-Zinsen, da hierdurch das elektronisch gehandelte Volumen an Rentenpapieren weltweit zunahm. Der Finanz- und Datendienstleister erzielte dabei einen Großteil seiner Einnahmen über die eigenen Anleiheplattformen sowie die liquiditäts-fördernde „Open Trading“-Technologie. Die entsprechenden Gebühren fallen dabei bei jedem über die jeweiligen Börsen abgewickelten Bond-Geschäft an. MarketAxess legte im letzten Jahr aber in fast allen Sparten neue Rekordmarken hin. So kletterte das gehandelte Anleihe- und Kreditproduktvolumen gegenüber dem Vorjahr um 24 % bzw. 13 %. Wobei die Handelsvolumina bei US- und Eurobonds mit Plus 32 % bzw. 10 % besonders herausragten. Zugleich konnten bestehende Marktanteile der Kommunalen- und Emerging Markets-Anleihesparte ausgeweitet werden.
Nach dem coronabedingten Anleiheboomjahr 2020 und dem darauffolgenden 2021er-Umsatzrückgang konnte MarketAxess damit seine lange Durststrecke überwinden. Und auch die Gewinnmagre von 34 % war Ende Dezember ein Spitzenwert. Zudem stieg im Gesamtjahr auch die Zahl der global angesiedelten institutionellen Handelskunden um 10 % auf nunmehr 2.068. Wir denken, dass wir mit dem starken Momentum aus gestiegenem Handelsvolumen und Marktanteilsgewinnen, mit unserem Business-Modell auch für 2023 gut aufgestellt sind, kommentierte der MarketAxess-Vorstand die zuletzt gute Entwicklung. Zum Jahresende verfügte der Börsenplatzbetreiber jedenfalls über einen Cash-Bestand von 514 Mio. USD und hob zugleich die Dividende an. Und da MarketAxess keinerlei Schulden zu bedienen hat, dürften im neuen Jahr hier neben Investitionen auch neuerliche Aktienrückkäufe finanziert werden. Allerdings sind die Anteilscheine trotz hervorragender Aussichten derzeit mit einem aktuellen 48er-KGV wieder vergleichsweise teuer.
Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.
Nur leichte Zugewinne auf 103,90 USD verbuchte am Donnerstag im TraderFox-Index dagegen die Monster Beverage-Aktie. Die Papiere stehen damit aber fast auf einem mehrjährigen Rekordhoch. Bei dem auf Energydrinks spezialisiertem Getränkehersteller kommt dies aber nicht überraschend, immerhin zogen die Verkäufe der ersten 9 Monate um dynamische 16 % an. Und das Wachstum mit Marken wie „Monster“ oder auch „Reign“ dürfte auch im Jahr 2023 wieder überdurchschnittlich sein. Hierbei kommt Monster Beverage die weiterhin einzigartige Marktstellung im globalen Energydrink-Geschäft zugute, das bis zuletzt vom Konkurrenten Red Bull dominiert wurde. Aber 2014 stieg der Getränkeriese Coca-Cola mit 2,15 Mrd. USD bei dem Unternehmen ein, und sicherte sich einen Anteil von gut 17 %. Daraufhin ging die Energydrink-Sparte von Coca-Cola an Monster Beverage, was einem Quanten-Sprung gleichkam. Zu den wichtigen Portfoliomarken der Amerikaner zählen seitdem noch die Namen „Predator“, „Full Throttle“ und „Nos“. Mit seinen Innovationen rund um Energy- und Fitnessdrinks sowie alkoholische- und Cannabis-basierende Getränke erobert das Unternehmen jedenfalls immer mehr Nischenmärkte. So kaufte Monster Beverage beispielsweise vor einem Jahr den US-Bierbrauer CANarchy für gut 330 Mio. USD. Damit wurden Marken ins Portfolio aufgenommen wie „Jai Alai IPA“, „Florida Man IPA“ oder auch „Dale's Pale Ale“.
Das aktuelle Umsatzwachstum des Getränkespezialisten ist derzeit auch ungebrochen, allein in den letzten 3 Quartalen lag es jedenfalls zwischen 13 % und 22 %. Nur die Gewinnentwicklung war dabei angesichts gestiegener Kosten wie für Aluminium und Frachtraten enttäuschend. Folglich rechnen Analysten bei Monster Beverage für das Gesamtjahr 2022 mit einem Gewinnrückgang von 10 %. Dieser Wert dürfte aber in diesem Jahr umso dynamischer, nämlich um 32 %, zulegen. Und dies beflügelt letztlich gegenwärtig auch den Aktienkurs. Zudem ist das global ausgerichtete Verkaufsgeschäft des Unternehmens trotz aller Schwierigkeiten zuletzt weiter renditestark und erzielte eine Gewinnmarge von fast 20 %. Nur die Aktie von Monster Beverage ist derzeit mit einem KGV von 34 etwas teuer, Premiumqualität hat somit weiterhin seinen Preis.