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Von TraderFox
25. Juni 2019

Politische Unsicherheiten sowie der mit Spannung erwartete G20-Gipfel am kommenden Wochenende haben am Montag die US-Börsen ausgebremst. Der breiter gefasste S&P 500-Index zeigte dabei ein leichtes Minus, und auch der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index gab nur geringfügig auf 16.308 Punkte nach. US-Beteiligungsfirma Main Street Capital bleibt mit Finanzierungsmodellen für kleinere Unternehmen auf Wachstumskurs und schüttet fast 6% Dividende aus. A.O. Smith will künftig mit Heizungs- und Warmwasseranlagen wie zuletzt in Schnitt um 10% wachsen und treibt dabei trotz US-Handelskonflikt seine Expansion voran.

Einer der wenigen Gewinner war am Montag im TraderFox-Index die Main Street Capital-Aktie, die um 1,1% auf 41,55 USD anzog. Die Papiere des US-Unternehmensfinanzierers notierten damit nur knapp unter ihrem Jahreshoch. Die Gesellschaft wird unter Analysten derzeit als eine der besten BDCs (Business Development Company) gehandelt. BDCs selbst sind zwar in Amerika grundsätzlich von der Einkommenssteuer befreit, müssen dafür aber den Großteil ihrer Gewinne ausschütten. Main Street Capital hat mittlerweile mehr als 200 private mittelständige Firmen mit Wachstumskapital in Form von Fremd- oder auch Eigenkapitalfinanzierungen versorgt. Bei den kapitalgeförderten Unternehmen wird dabei allerdings eine Umsatzspanne von 10 bis 150 Mio. USD bevorzugt. Und mit diesem Geschäftsmodell ist das Management nach wie vor äußerst erfolgreich. Allein im 1.Quartal kletterte der Gewinn aus dem Kreditgeschäft gegenüber dem Vorjahr um 10%, die Nettomarge lag zudem bei atemberaubenden 73%. Mit diesen überdurchschnittlichen Gewinnzuwächsen war es Main Street Capital seit dem IPO im Jahr 2007 auch möglich, beständig hohe Dividenden auszuschütten. Die Ausschüttungen stiegen seitdem um über 127% auf zuletzt 2,46 USD.

Damit bietet der BDC gegenwärtig trotz neuer Höchststände noch immer eine Rendite von 5,9%. Rechnet man die Sonderzahlungen, insofern keine neuen Deals abgeschlossen werden konnten, an die Aktionäre hinzu, dann ergibt sich sogar ein Wert von 7,2%. Und Finanzierungsmodelle wie das von Main Street Capital werden von vielen Unternehmen weiterhin dringend benötigt. Mit den herausragenden Kompetenzen des Managements und der Fokussierung auf Qualitätsunternehmen, hat sich der BDC jedenfalls innerhalb kürzester Zeit zu einer der stabilsten Wachstumsaktie am US-Markt entwickelt.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Leichte Einbußen auf 45,87 USD musste dagegen gestern im Index die Aktie von A.O. Smith hinnehmen. Der US-Hersteller von Wasserheizungen, Wärmepumpen und Kombikesseln ist als klassisches Wachstumsunternehmen zu bezeichnen. Immerhin kletterte der weltweite Umsatz innerhalb der letzten 10 Jahre im Schnitt um knapp 10%. während der Gewinn allein in den vergangenen 5 Jahren sogar um 23% zulegen konnte. Das Management sieht derweil auch weiterhin enormes Potenzial vor allem in bevölkerungsreichen Ländern wie China und Indien, wo die Nachfrage nach Heizungen und Boilern beständig zunimmt. Allerdings leidet A.O. Smith derzeit wie viele andere Unternehmen auch unter dem Handelsstreit zwischen den USA und China. Und der Einfluss des Konflikts könnte sich künftig sogar noch ausweiten. Die wäre natürlich tragisch, zumal das Unternehmen inzwischen bis zu einem Drittel seiner Erlöse von zuletzt 3,15 Mrd. USD dort erzielt.

Auch war die Aktie nach einem Bericht über Unstimmigkeiten mit einem chinesischen Vertriebspartner jüngst unter Druck geraten. Sollten sich aber die gegenwärtigen geschäftlichen Schwierigkeiten demnächst zumindest teilweise verringern, so dürften nach dem Rekordjahr von 2018 wieder stabile Erträge generiert werden. Dabei fokussiert sich A.O. Smith seit einiger Zeit auch verstärkt im Wasseraufbereitungs-Geschäft, wo neben dem generellen Instandhaltungsservice mittelfristig weitere Wachstumschancen gesehen werden. Die Umsätze dieser Sparte sind in den zurückliegenden 7 Jahren von 35 Mio. auf immerhin gut 440 Mio. USD gestiegen. Angesichts des kurzfristig ausbremsten Geschäftsverlaufs notiert die A.O. Smith-Aktie aktuell auch nur mit einem KGV von 15, und damit unter ihrem langjährigen Durchschnitt.

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