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Von TraderFox
02. September 2020

Die anhaltend gute Stimmung mit teilweise neuen Rekorden im Technologiesektor hat die Wall Street am Dienstag erneut angetrieben. Auch der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index legte dabei um 0,5% auf 20.764 Punkte zu. Edwards Lifesciences leidet zwar derzeit unter Corona-bedingten Klinik-Auslastungen, angehobene 2020er Umsatz- und Gewinnprognosen bleiben aber bestehen. Erholung der Beratungsumsätze dürfte nach schwachem Q2 bei Exponent mittelfristig dank der enormen Profitabilität gelingen.

Nach dem zuletzt starken Kursverlauf pausierte am Dienstag im TraderFox-Index die Aktie von Edwards Lifesciences und zeigte sich unverändert auf Jahreshoch bei 85,90 USD. Dabei ist der amerikanische Anbieter von medizinischen Gerätschaften bereits seit längerem eine durchaus interessante Wachstumsperle. Bei der Entwicklung von Herzklappen sowie sogenannten hämodynamischen und bei chirurgischen Eingriffen verwendeten Überwachungssystemen ist das Unternehmen jedenfalls weltweit führend. Wobei die firmeneigene “Transcatheter Aortic Valve Replacement“-Lösung (TAVR) mittlerweile 60% der Gesamtumsätze von zuletzt 4,32 Mrd. USD generiert. Mit der Sparte kam Edwards Lifesciences in den letzten Quartalen auf Zuwächse von bis zu 40%, und auch im Ausland lag das Plus erstmals bei fast 20%. Dem Medizintechnik-Unternehmen macht jedoch die andauernde Corona-Pandemie, und die hierdurch in den amerikanischen Kliniken verschobenen operativen Eingriffe beim Geschäftsverlauf zu schaffen. Dennoch zeigte sich das Management zuletzt auch für 2020 insgesamt zuversichtlich, und hob überraschend sogar die Umsatz- und Gewinnprognosen leicht an. Langfristig ist das Unternehmen auch dank des demografischen Wandels, der wie ein zusätzlicher Katalysator wirkt, aber bestens in seiner Nische positioniert.

Edwards Lifesciences profitiert in den USA vor allem von der zunehmenden Herzinfarkt-Häufigkeit, die unter anderem durch Fettleibigkeit und Bewegungsmangel hervorgerufen wird. Dies sollte auch für diesbezügliches lang anhaltendes Wachstum sorgen. In den zurückliegenden 5 Jahren lagen die Umsatzzuwächse bei im Schnitt starken 14%. Und die mit den medizinischen Dienstleistungen erzielten Renditen waren dabei mehr als erstaunlich, immerhin lag die Gewinnspanne zuletzt bei 17%. Beigetragen hatte dazu aber auch die zweitwichtigste Sparte des Unternehmens “Transcatheter Mitral and Tricuspid Therapies“ (TMTT), mit deren Produkten Ärzten unter anderem bei der chirurgischen Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen geholfen wird. Edwards Lifesciences selbst verfügt über so gut wie keine Schulden, was Investoren inzwischen besonders gerne höhen. Allerding ergibt sich derzeit für die Aktie ein schon recht ordentliches KGV von 38.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Am Dienstag war mit einem Plus von 1,8% auf 81,90 USD einer der größten Gewinner im TraderFox-Index die Aktie von Exponent. Die US-Consultingfirma hat sich seit den Anfangsjahren auf Dienstleistungen rund um komplexe Probleme vor allem in den Bereichen Wissenschaft, Ingenieurswesen und Politik spezialisiert. Inzwischen werden aber auch Kunden aus dem Umweltbereich, dem Gesundheitswesen sowie Versicherungen und Unternehmen mit Bezug zum Maschinenbau beraten. Zu den Tätigkeitsbereichen von Exponent gehört beispielsweise das Analysieren und Bewerten von Unfallursachen und fehlerhalten Produktionsprozessen innerhalb von Unternehmensbereichen. Es werden aber auch Verhandlungen mit Regulierungsbehörden, Umweltämtern und medizinischen Einrichtungen geführt. Und gerade das Consultinggeschäft ist in der Vergangenheit überaus robust gewachsen. Die Gewinne des Unternehmens zogen in den letzten 5 Jahren um durchschnittlich 16%, die Erlöse um7% auf zuletzt 410 Mio. USD an. Die Aktie von Exponent hat in den zurückliegenden Jahren auch dementsprechend ordentlich zugelegt.



Die Beratertätigkeit selbst hat in den letzten Monaten aber ebenfalls unter den anhaltenden Covid-19-Umständen der Kunden gelitten, was kurzfristige Vertragsaussetzungen und fehlende Folgeaufträge zur Folge hatte. Zwar konnten mit den jüngsten Q2-Ergebnissen die Analysten-Erwartungen übertroffen werden. Dennoch war der Umsatz um 14 % deutlich eingebrochen. Mit der speziellen Beratungstätigkeit ist Exponent durchaus abhängig von einem intakten wirtschaftlichen Umfeld in Amerika, die Erholung der Consultingumsätze dürfte mittelfristig aber wieder gelingen. Zumal Exponent gerade in Krisenzeiten von seinem doch breit diversifizierten Geschäftsmodell profitiert und zuletzt mit einer Nettomarge von 20% auch eine enorme Profitabilität erreichte.

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