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Von TraderFox
02. Juli 2019

Am Montag hat die Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit den marktbreiten S&P 500 in Handelsverlauf auf ein neuerliches Rekordhoch gehievt. Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index kletterte dagegen nur leicht um 0,3% und schloss bei 18.230 Punkten. IT-Dienstleister Cognizant will ungeachtet kurzfristiger Belastungsfaktoren mittelfristige Wachstumsziele mit seinem Digitalgeschäft erreichen. US-Beratungsdienstleiter MAXIMUS setzt bei seinem Geschäftsausbau neben digitalen Innovationen auch auf strategische Zukäufe.

Mit Zugewinnen von 1,4% auf 64,30 USD zählte gestern im TraderFox-Index die Aktie von Cognizant Technology mit zu den Tagesgewinnern. Das amerikanische IT-Unternehmen bietet seinen weltweiten Kunden bevorzugt Outsourcing- und Beratungsdienstleistungen an, musste dabei aber zuletzt einige Rückschläge hinnehmen. Ausschlaggebend hierfür waren überraschende Aussagen des Vorstands in Verbindung mit einer nach unten korrigierten Prognose für 2019. Cognizant's Wachstum und die Ergebnisse im 1.Quartal lassen viel Raum für Verbesserungen, hatte sich der Manager über den jüngst ernüchternden Geschäftsverlauf geäußert. Dabei konnte das Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um gut 5% auf 4,11 Mrd. USD steigern, die Schätzungen der Analysten lagen mit 4,17 Mrd. USD allerdings etwas höher. Vor allem aber die von Cognizant doch deutlich gesenkten 2019er Wachstumsaussichten auf nur noch 3,6 bis 5,1% waren für Investoren kaum nachvollbar. Immerhin lagen sie zuvor noch bei 7 bis 9%. Entscheidend für diese Entwicklung waren aber in erster Linie abgeschlossene Fusionen von wichtigen Kunden, die damit die IT-Services sowohl der Finanzdienstleistungs- als auch der Healthcare-Sparte des Unternehmens nicht mehr in vollem Umfang in Anspruch nahmen.

Somit ergab sich im Quartal für Cognizant's Finanzsparte, die für 35% der Konzernerlöse verantwortlich ist, nur ein kleines Umsatzplus von 0,2% auf 1,44 Mrd. USD. Während die Dienstleistungen für die Gesundheitsbranche ebenfalls nur um 4,6% auf 1,17 Mrd. USD anzogen. Mittelfristig dürfte der IT-Spezialist aber wieder zu seinen alten Wachstumszielen vor allem im lukrativen Digitalgeschäft, das inzwischen für gut 30% des Gesamtumsatzes verantwortlich ist, zurückkehren. Außerdem sollten sich dabei auch die von Cognizant zuletzt getätigten Zukäufe operativ immer mehr auszahlen. Von Analystenseite wird jedenfalls für die nächsten Geschäftsjahre weiterhin von Gewinnzuwächsen von im Schnitt 6% ausgegangen. Da das Unternehmen trotz anhaltendem Expansionskurs auch so gut wie keine Schulden hat, und die Aktie mit einem für ein Qualitätsunternehmen aus der IT-Branche viel zu niedrigem KGV von 15 bewertet wird, dürfte sich der Einstieg hier lohnen.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Ebenfalls leichte Zuwächse konnte am Montag auch die MAXIMUS-Aktie im TraderFox-Index verbuchen. Am Ende notierte sie damit bei 72,60 USD. Das US-Beratungsunternehmen treibt als Dienstleister für öffentliche Institutionen gerade seine digitale Transformation voran. Hierbei geht es vor allem um die Integration von neuen und innovativen Technologien, wie die Einführung von Cloud-Diensten, künstlicher Intelligenz oder auch die bessere Einbindung von automatisierten Prozessen. Diese sollen bestehende Services letztlich vereinfachen und noch kosteneffizienter gestalten. Die eigentliche Beratertätigkeit von MAXIMUS umfasst neben der Prozessoptimierung rund um die Gesundheitsversorgung auch branchenspezifische Personalvermittlung. Zudem betreut das Unternehmen bundesweite Behörden bei IT-Projekten und Steuerfragen. Und diese Dienstleistungen sind nicht nur in Amerika sondern auch in Australien und Kanada sowie in England und Saudi Arabien gefragt. In den letzten 5 Jahren ist das Unternehmen jedenfalls damit im Schnitt um 12% gewachsen.



Zu MAXIMUS` Wachstumsstrategie gehören dabei aber auch sinnvolle Ergänzungszukäufe. Allein die 2018 vom Management vom US-Konzern General Dynamics übernommenen einheimischen Informationsberatungscenter dürften vor allem das Dienstleistungsgeschäft mit US-Regierungsstellen stärken. Da die Beratungsstellen unter anderem Verträge für die US-Krankenversicherungsdienste Medicare und Medicaid beinhalten. 2019 dürfte die zugekaufte Sparte für MAXIMUS jedenfalls zusätzliche Einnahmen von 600 bis 625 Mio. USD generieren. Aus diesem Grund erwartet der Vorstand für das laufende Jahr auch ein Umsatzplus auf bis zu 3,0 Mrd. USD, nach 2,39 Mrd. im Jahr zuvor. Da das Beratungsunternehmen auch über keinerlei Schulden verfügt, dürften sich Aktionäre außerdem über weitere Aktienrückkäufe freuen.

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