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Von TraderFox
27. Juni 2019

Am Mittwoch wurden die US-Märkte abermals vom anhaltenden Iran-Konflikt und den amerikanisch-chinesischen Handelsstreitigkeiten ausgebremst. In diesem Umfeld gab auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um 0,9% auf 16.278 Punkte nach. US-Technologiekonzern Oracle übertrifft in Q4 dank starker Cloud-Nachfrage und neuer Produkte alle Erwartungen. Pfizer stärkt seine Onkologie-Sparte mit dem vielversprechenden Krebsspezialisten Array BioPharma und setzt dabei auf 3 neue Krebsbehandlungen.

Einer der wenigen Gewinner war am Mittwoch im Traderfox-Index die Oracle-Aktie. Dabei lag sie am Ende nicht nur mit 1,1% im Plus, sondern notierte auch mit 56,66 USD nur knapp unter ihrem Mehrjahreshoch. Der amerikanische Software - und Datenbank-Spezialist hatte in der Vorwoche sehr solide Geschäftszahlen für das abgelaufene 4.Quartal 2018/19 vorgelegt. Mit einem Umsatzplus von 1% auf 11,14 Mrd. USD lag das Unternehmen hierbei leicht über den Erwartungen. Was Analysten aber am meisten beindruckte, war das Wachstum der konzernweiten Cloud-Sparte. Oracle`s Cloud-Lizenzen und On-Premise Softwaredienste, zu denen vor allem Cloud-Datenbanken gehören, konnten während des Quartals um 12% auf 2,52 Mrd. USD zulegen. Für das gesamte Cloud-Geschäft wurden dagegen nur leicht gestiegene Erlöse von 6,8 Mrd. USD vermeldet, die Umsätze der Hardware-Sparte gingen sogar um 11% auf 994 Mio. USD zurück.

Der Vorstand verwies in diesem Zusammenhang auch auf die vielen neuen Produkte des Unternehmens. Unsere autonomen Datenbanken, die Fusion-Cloud-Anwendungen und die Produkte unserer Tochter NetSuite haben sich in Q4 extrem gut verkauft, sagte der Manager. Wir konnten unseren Marktanteil im Datenbank-Geschäft zudem ausbauen und auch immer mehr Kunden nutzen für ihre Software-Anwendungen unsere Cloud-Dienste. Dabei registrierte Oracle im jüngsten Quartal allein über 5.000 Anfragen von Interessenten, um die Cloud-Infrastruktur des Konzerns auszutesten. Zudem zog das Management erneut eigene Aktien im Wert von 6 Mrd. USD ein. Für die vergangenen 12 Monate summiert sich die Zahl damit auf insgesamt 36 Mrd. USD. Oracle hat in diesem Zeitraum immerhin 25% der umlaufenden Aktien zurückgekauft. Für die letzten 5 Jahre ergibt sich hierdurch jedenfalls eine adjustierte Dividendenrendite von 5,3%.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.



Die Pfizer-Aktie musste gestern dagegen im Traderfox-Index leichte Verluste hinnehmen und gab dabei auf 42,99 USD nach. Der US-Pharmakonzern hatte kürzlich angesichts der enormen Kapitalzuflüsse viel Geld in die Hand genommen und den Kauf des Krebsforschungs-Spezialisten Array BioPharma angekündigt. Pfizer will langfristig damit die Position der eigenen und schon stark wachsenden Onkologie-Sparte stärken. Das Unternehmen will dafür immerhin 48 Mrd. USD auf den Tisch legen, und auch die beiden Vorstände haben der Transaktion bereits zugestimmt. Vor einem Jahr erhielt Array BioPharma jedenfalls die FDA-Zulassung für die kombinierte Anwendung der Krebsmedikamente Braftovi und Mektovi. Beide bekämpfen metastasierende Hautkrebszellen, die eine bestimmte genetische Veränderung zeigen. Die Anzahl der zu behandelnden Patienten wird dabei mit weltweit jährlich 13.500 angegeben. Außerdem berichtete die neue Pfizer-Tochter im letzten Monat über die positiven Ergebnisse zweier Mittel, deren Studien sich in der späten Entwicklungsphase befinden und zur Behandlung von Dickdarmkrebs eingesetzt werden. Damit würde erstmals eine Therapieform auf den Markt kommen, die ohne den Einsatz einer aggressiven Chemotherapie auskäme. Immerhin mehr als 30.000 Patienten jährlich könnten weltweit hiervon profitieren.

Aber auch Pfizer rechnet 2019 nach der erfolgreichen Einführung des Krebsmittels Talzenna zu Beginn des Jahres mit Erlösen von bis zu 1 Mrd. USD. Dazu dürfte der Pharmahersteller demnächst ein neues und langerwartetes Behandlungsmittel für Patienten, die unter dem fehlerhaften Transthyretin-Gen leiden, auf den Markt bringen. Außerdem dürfte sich Pfizers Medikament Tafamidis in diesem Jahr erstmals zum nächsten Blockbuster entwickeln. Für den Konzern wäre damit der Verlust von Patenten im laufenden Geschäftsjahr weniger schmerzhaft als noch in den Jahren zuvor. Und möglicherweise profitieren sogar die Aktionäre in Form von höheren Dividenden davon. Obwohl die Rendite mit derzeit 3,4% weiterhin nicht zu verachten ist.

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