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Von TraderFox
23. Mai 2019

Der sich weiter zuspitzende Handelsstreit zwischen den USA und China hatte am Mittwoch die Wall Street wieder fest im Griff. Nach der Veröffentlichung des jüngsten Fed-Sitzungsprotokolls gab der marktbreite S&P 500 dann um 0,3% nach, während der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index sich unverändert bei 16.025 Punkten zeigte. US-Pharmahersteller Merck & Co stärkt mit Übernahme von Peloton Therapeutics seine Krebssparte und fokussiert sich damit weiter auf neuartige Therapieformen. AFLAC gehört mit seinem Geschäftsmodell und den soliden Prämieneinnahmen zu den konservativsten Versicherern der USA.

Einer der wenigen Gewinner im Traderfox-Index war am Mittwoch die Merck & Co-Aktie, die letztlich um 1,9% auf 81,00 USD zulegte. Der US-Pharmakonzern, der eine breite Palette an Medikamenten, Impfstoffen und biologischen Therapeutika entwickelt, hatte am Montag bekannt gegeben, das Privatunternehmen Peloton Therapeutics für rund 1,0 Mrd. USD in bar übernehmen zu wollen. Merck erhalte damit Zugang zu Pelotons molekularen Therapieanwendungen, die vor allem bei Krebspatienten und nicht-onkologischen Krankheiten Anwendung finden, teilte der Konzern mit. Dabei werde eine Merck-Tochter alle ausstehenden Peloton-Aktien übernehmen. Außerdem werden den Altaktionären zusätzliche Zahlungen von bis zu 1,15 Mrd. USD vertraglich zugesagt, sollten sich weitere Kandidaten aus der Produktpipeline als erfolgreich erweisen und vorgegebene Umsatzziele nach der Zulassung erreichen. Dieser Zukauf bekräftigt Merck`s strategische Ausrichtung auf neuartige Therapieformen, die auf außergewöhnlichen und innovativen Forschungsergebnissen basieren, betonte der Vorstand. Die gesamte Transaktion soll letztlich im 3.Quartal abgeschlossen werden.

Ungeachtet dessen laufen die Geschäfte bei Merck insbesondere dank der weiterhin starken Pharmasparte bestens. Allein im 1.Quartal kletterten die Erlöse um 8% auf 10,80 Mrd. USD. Ausschlaggebend für den Umsatzanstieg waren in erster Linie die im Quartal gestiegenen Verkäufe von Krebsmedikamenten und Impfstoffen. So konnte das zur Behandlung von Krebs eingesetzte Mittel Keytruda, beim Absatz um beachtliche 55% auf 2,3 Mrd. USD zulegen. Und dank des weiterhin so robusten Produktportfolios ist Merck auch ein zuverlässiger Dividendenzahler. Immerhin hat sich die Gewinnbeteiligung seit dem Ende der Finanzkrise von 1,52 USD kontinuierlich auf bis zuletzt 1,92 USD erhöht. Zwar schüttet der Pharmahersteller über 80% des Jahresgewinns an seine Anteilseigner aus, dennoch ergibt das nur eine Dividendenrendite von 2,7%. Die durchschnittliche adjustierte Rendite hingegen lag in den vergangenen 5 Jahren bei stattlichen 6,5%.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Am Mittwoch verzeichnete im Traderfox-Index auch die Aktie von AFLAC-Aktie leichte Zugewinne auf 52,25Euro und erreichte dabei fast ein neues Jahreshoch. Mit einer zuletzt erzielten Umsatzgröße von gut 22,0 Mrd. USD ist der US-Versicherer einer der weltweit führenden Anbieter von Kranken- und Lebensversicherungen. Dabei hat sich AFLAC (American Familiy Life Assurance Corp) im Gegensatz zu anderen Versicherungsunternehmen vor allem auf Zusatzversicherungen in den USA und Japan spezialisiert. Mit diesen teils genau auf den Kunden zugeschnittenen Lösungen, werden beispielsweise nur die bei bestimmten Krankheitsbildern anfallenden Kosten gedeckt. Damit hebt sich das Unternehmen von den Wettbewerbern deutlich ab. Dazu kommt noch die durchaus hohe Eigenkapitalrendite von 12%. Als erfolgreicher Spezialanbieter von Versicherungs- und Vorsorgeprodukten, erzielt AFLAC somit jährlich äußerst robuste Cashflows. Diese wiederum ermöglichen eine weitgehend bestände Dividendenpolitik. Allein in den letzten 36 Jahren hat das Management jedenfalls konstant höhere Gewinnbeteiligungen ausgezahlt. Mit gegenwärtig 2,1% an Dividendenrendite liegt der Versicherer auch über dem US-Branchendurchschnitt. Zwar dürfte eine Anhebung wie zuletzt 2018 von 16% in den nächsten Jahren kaum zu erwarten sein, dafür aber eher 6 bis 7%. Dies würde auch AFLACs Erhöhungen der letzten 5 Jahren von durchschnittlich 7,8% entsprechen. Und zukünftiges Dividendenwachstum ist so gut wie sicher, wird doch für die kommenden Jahre angesichts solider Geschäfte in Japan, wo ein Großteil der Prämieneinnahmen verbucht werden, mit Gewinnzuwächsen von im Schnitt 6% gerechnet.

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