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Von TraderFox
15. Mai 2020

An der Wall Street hatte am Donnerstag die extreme Unsicherheit, wie weit die Coronakrise wirtschaftlich noch um sich greift, zunächst wieder merklich zugenommen. Dank der Finanz- und Ölwerte setzte dann aber eine kräftige Erholung ein. In diesem Umfeld zog auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index deutlich um 2% auf 13.488 Punkten an.

Cisco muss in Q3 einen Umsatzrückgang hinnehmen und profitiert aber bei Kunden von beschleunigten Digitalisierungsprozessen. Zions spürt Corona-Einflüsse und Finanzierungen im Energiesektor bislang nur gering, die Aktie bietet derzeit zudem eine attraktive Ausschüttung.

Einer der maßgeblichen Tagesfavoriten im TraderFox-Index war am Donnerstag die Aktie von Cisco Systems, die um 4,5% auf 43,85 USD zulegen konnte. Dabei laufen die Geschäfte des amerikanischen Netzwerkausrüsters angesichts der weltweit anhaltenden Virusauswirkungen derzeit eher gebremst. Im abgelaufenen 3.Quartal gingen jedenfalls die Erlöse um 8% auf 12 Mrd. USD zurück, dies lag aber immer noch über den Schätzungen von 11,88 Mrd. der Analysten. Der Vorstand verwies vor allem darauf, dass zuletzt bis zu 95% der global Angestellten des Unternehmens von zu Hause aus arbeiteten. Wir haben derzeit mit einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld zu kämpfen, betonte der Cisco-Manager. Die Pandemie treibe aber die Digitalisierung von Geschäftsprozessen bei Unternehmenskunden voran, und wir wollen dieser enormen Nachfrage mit unseren Technologien und Lösungen gerecht werden. Insbesondere die Softwaresparte des Unternehmens konnte im Quartal überzeugen. Wobei Subscription-Dienste für mittlerweile 74% der Softwareumsätze stehen, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 9% entspricht. Cisco selbst zeigte auch bei der Gewinnmarge weiterhin einen Spitzenwert von 21%.

Zwar sind die Erlöse in den letzten 5 Jahren nur um durchschnittlich 2% gestiegen, dennoch gibt es einige wichtige langfristige Wachstumstreiber für das Unternehmen. Mit seinen IP-basierenden Netzwerklösungen profitiert der IT-Dienstleister in großem Maße vom Internet der Dinge (IOT) und auch die laufende 5G-Aufrüstungen dürfte künftig höhere Umsatzzuwächse bringen. Und trotz des jüngsten Kursanstiegs bieten die Papiere derzeit eine Dividendenrendite von über 3%. Allein 2019 hat Cisco neben Aktienrückkäufen an seine Anteileigner gut 6 Mrd. USD an Dividenden ausgezahlt, was einer Ausschüttungsquote von rund 51% entspricht. Dazu notiert die Aktie bewertungstechnisch nur mit einem moderaten KGV von 14.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Auch die Aktie der Zions Bancorp war gestern im TraderFox-Index eines der stärksten Papiere und notierte dabei mit 4,6% im Plus bei 27,50 USD. Die amerikanische Regionalbank mit Sitz in Salt Lake City hat in den letzten Monaten stark unter den Corona-Einflüssen gelitten. Investoren befürchten umfassende Einbußen bei der Nachfrage nach Krediten und geringere Einlagegeschäfte. Zudem ist das Unternehmen mit Finanzierungsgeschäften im Energiesektor aktiv, der durch den jüngsten Einbruch beim Ölpreis stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zuletzt erreichte der Umsatz von Zions rund 2,63 Mrd. USD, bei einer beachtlichen Nettomarge von 22%. Die Erlöse brachen bei dem Finanzinstitut allerdings im 1.Quartal bislang nur um 3,5% ein, die Gewinne nur um 5%. Ausschlaggebend war hier aber nicht so sehr die ersten Abschreibungen auf Privat- oder Firmenkredite, sondern zunächst die von der FED auf bis zu 0% gesenkten Zinsen. Und auch die Kundeneinlagen zum 31.03. lagen mit 57,7 Mrd. USD leicht über dem Wert des Vorquartals. Zudem kaufte das Management von Zions im Quartal eigene Aktien für rund 75 Mio. USD zurück.

Dies zeigt, dass nicht nur die Liquiditätssituation, sondern auch die geschäftlichen Aussicht der Bank angesichts von Covid-19 doch noch nicht ganz so trüb auszusehen scheinen. Zumal die angekündigten und milliardenschweren Hilfspakete der Notenbank und der US-Regierung für Unternehmen und US-Haushalte erst ab Juni so richtig zur Geltungen kommen dürften. Zuletzt zahlte die Kreditbank eine Gewinnbeteiligung von 1,30 USD, und bietet so gegenwärtig eine Dividendenrendite von fast 5%. Die Zions-Aktie liegt damit sogar vergleichsweise deutlich über dem derzeitigen Bankendurchschnitt von 1,95%. Kapitalanleger sollten aber für einen langfristigen Einstieg die Entwicklung der kommenden schwierigen Monate abwarten.

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