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Von TraderFox
07. Mai 2020

Angesichts jüngster Entspannungssignale in der Corona-Pandemie sowie positiv aufgenommene Exportdaten aus China treiben den QIX Dividenden Europa Index am Donnerstag an. Dabei notiert der Index am Nachmittag mit 1,2% im Plus bei 9.715 Punkten. Immobilienverwalter Vonovia steigert zum Jahresstart seine Miteinnahmen um 12% und bleibt dank frischer Mittel wirtschaftlich von Corona-Auswirkungen unabhängig. Versicherungsgruppe Sampo muss in Q1 angesichts des Covid-19-Ausbruchs einen Gewinneinbruch und Kapitalmarktverluste hinnehmen.



Im heutigen positiven Marktumfeld gehört dank solider Geschäfte die Vonovia-Aktie im Dividenden-Index mit zu den Favoriten. Aktuell befindet sie sich dabei mit 2,7% im Plus bei 48,45 Euro. Das Immobilienunternehmen, das sich in Deutschland, Österreich und Schweden auf die Verwaltung von privaten Wohnungen spezialisiert hat, spürt die Corona-Ausbreitung, und die damit verbundene Krise geschäftlich kaum. Zudem verhalfen dem Unternehmen zum Jahresauftakt vor allem Milliardenschwere Zukäufe im Ausland und höhere Mieteinnahmen zu mehr Gewinn. Die Einnahmen durch Vermietung stiegen bei Vonovia in den ersten 3 Monaten bei einem weiter geringen Leerstand um rund 12,3% auf 564 Mio. Euro. Wirtschaftlich hat Corona keine Auswirkungen auf unser Geschäft, das hängt auch mit unserer finanziellen Lage zusammen, betonte der Vorstand. Das Unternehmen habe sich weiterhin zu guten Konditionen frisches Geld am Kapitalmarkt beschafft. Vonovia war Ende März bei einer niedrigen Leerstandsquote von 2,8% nahezu voll vermietet. Deutlich mehr Geld steckte der Wohnimmobilienverwalter allerdings mit gut 450 Mio. Euro im 1.Quartal in Modernisierung, Neubau und Instandhaltung.

Die Sicherheitsvorkehrungen in der Corona-Pandemie würden dem Management zufolge aber einige der ursprünglich für 2020 geplanten Neubauprojekte bis 2021 verzögern. Zuletzt wurde darüber hinaus mit der Übernahme des Projektentwicklers Bien-Ries das Portfolio weiter ausgebaut. Mittlerweile gehören Vonovia europaweit mehr als 400.000 Wohnungen. Und auch für das Gesamtjahr bleibt der Vorstand dank des guten Jahresstarts weiterhin optimistisch. So wird von Unternehmensseite für 2020 ein operativer Gewinn (FFO) von rund 1,27 bis 1,32 Mrd. Euro angepeilt. Das wäre ein kräftiges Plus von bis zu 9%. Auch die geplanten Mieteinnahmen sollen um rund 10% auf rund 2,3 Mrd. Euro steigen. Mit diesen Zuwächsen dürften auch künftige Dividendenzahlungen abgesichert sein. Für 2019 will Vonovia im Juni jedenfalls insgesamt 1,57 Euro nach 1,44 Euro im Vorjahr ausschütten. Die Aktie bietet Investoren damit derzeit eine solide Dividendenrendite von 3,2%.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Deutliche Zugewinne von aktuell 1,7% auf 30,30 Euro verzeichnet im Dividenden-Index heute auch die Aktie von Sampo. Das Management der finnischen Versicherungsholding hatte sich in dieser Woche ebenfalls zu den Ergebnissen der ersten 3 Monate des Corona-beeinflussten Geschäftsjahres geäußert. Angesichts der laufenden Pandemie und der schweren Marktturbulenzen Ende März kam es bei der Gruppe zu einem Einbruch beim operativen Gewinn und hohen Kapitalmarktverlusten. Sampo, das mit seinen Versicherungs- und Bankentöchtern vor allem in den skandinavischen und baltischen Ländern aktiv ist, musste letztlich auch eine Dividendenkürzung für 2019 bekannt geben. Von Januar bis März ging schließlich der Betriebsgewinn des Unternehmens von 475 Mio. im Vorjahreszeitraum auf nur noch 162 Mio. Euro zurück. Auch die Bewertung aller Kapitalmarktanlagen musste vom Management ungeachtet der jüngsten Erholung bilanziell neubewertet werden. Dadurch entstand eine Wertminderung der Assets auf -954 Mio. Euro, nach 561 Mio. Euro im Jahr zuvor.

Dabei konnte im Quartal einzig Sampo`s Bankentochter Nordea trotz Covid-19-Ausbruch und dem damit verbundenen operativ schwierigem Bankenumfeld ein fast unverändertes Ergebnis vorlegen. Die Versicherungssparte der Holding, zu der die 100-prozentige Tochter If sowie der Lebensversicherer Mandatum Life gehören, mussten dagegen teils deutliche Einbußen hinnehmen. Der Vorstand verkündete zudem die schon zuvor angedachte Dividendenherabsetzung von 2,20 Euro auf nur noch 1,50 Euro für das vergangene Geschäftsjahr. Dieser Vorschlag stärke vor allem die Liquidität der Gesellschaft und ist dem jetzigen unsicherem Marktumfeld geschuldet, betonte der Vorstand. Für die Sampo-Aktie ergibt sich damit aber eine noch immer hochattraktive Rendite von 4,9%.

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