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Von TraderFox
23. Februar 2021

Die Sorge vor steigender Inflation und höheren Zinsen drückt am Dienstag auch beim QIX Dividenden Europa Index auf die Stimmung. Dennoch liegt der Index am Nachmittag leicht im Plus bei 11.070 Punkten. Wohnungsvermieter Vonovia spürt gegenwärtige Pandemie operativ kaum und erwartet für 2021 erneut ein gewinnbringendes Immobilienjahr. Logistiker Kühne & Nagel treibt Expansion mit Übernahme des Luftfrachtdienstleisters Apex aus China voran.

Im Rahmen der heutigen Marktverwerfungen gibt auch die Vonovia-Aktie im Dividenden-Index um rund 0,8% nach und steht damit aktuell bei 53,20 Euro. Die Immobiliengesellschaft, die sich in erster Linie auf die Verwaltung von Wohnungen und hier besonders auf Ländern wie Deutschland, Österreich und Schweden fokussiert, dürfte von weiter steigenden Mieten und damit von der anhaltend positiven Entwicklung auf dem Immobilienmarkt profitieren. Bislang spürt Vonovia die gegenwärtige Pandemie sowie die damit verbundene Krise als Deutschlands größter Wohnungsvermieter mit seinen in Besitz befindlichen bundesweit 355.000 Wohnungen operativ kaum. Kein Wunder, sind doch im letzten Jahr seit dem Frühjahr trotz der andauernden Virus-Auswirkungen die Preise für Wohnimmobilien bundesweit im Schnitt um gut 7% gestiegen. Und auch 2021 dürfte für das Unternehmen ein wieder durchaus gewinnbringendes Immobilienjahr werden. Immerhin sollen gerade die Preise für Wohnimmobilien laut Analysten erneut spürbar zulegen. Wichtigste Treiber sind dabei die von der EZB und den Banken günstig angebotenen Kredite, die andere Investitionen für Anleger teils unrentabel machen. Vonovia als Verwalter, der mit milliardenschweren Portfolio-Zukäufen in den vergangenen Jahren beständig gewachsen ist, kommt derzeit auch noch zugute, dass durch die staatlichen Stützungsmaßnahmen die Einkommen der Mieter weitgehend stabil bleiben und damit das mögliche Risiko der Arbeitslosigkeit größtenteils begrenzt wird.



Dagegen dürften in Deutschland die Mietpreise für Gewerbeimmobilien, insbesondere im Gastgewerbe und Einzelhandel, weiterhin unter Druck bleiben. Dank seines europaweiten Wohnungsbestands von derzeit über 415.000 Einheiten und der Flucht in Betongold angesichts historisch niedriger Zinsen, sollte Vonovia dies aber letztlich gut abfedern können. Auch dürfte der Immobilien-Dienstleister vor allem aufgrund des anhaltend stabilen Vermietungsgeschäfts zukünftige Dividendenzahlungen weiterhin problemlos finanzieren können. Zuletzt hatte der Vorstand insgesamt 1,57 Euro für 2019 nach 1,44 Euro im Jahr zuvor an seine Aktionäre ausgeschüttet. Geht man von einer ähnlich hohen Anhebung für 2020 von gut 1,68 Euro aus, dann würde die Aktie von Vonovia derzeit noch immer eine solide Dividendenrendite von 3,2% bieten.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Deutliche Abgaben auf aktuell 192,80 Euro muss am Dienstag im Dividenden-Index nach dem jüngst erreichten Mehrjahreshoch auch die Aktie von Kühne & Nagel hinnehmen. Der international führende Logistik- und Speditionsdienstleister hat zwar weiterhin mit dem weltweit schwierigen Pandemie-Umfeld zu kämpfen, dennoch gab das Unternehmen gestern bekannt, sein Geschäft in Asien ausbauen zu wollen. Dafür planen die Schweizer die Mehrheitsbeteiligung am chinesischen Luftfrachtspezialisten Apex International von dem Private-Equity-Investor MBK zu erwerben. Über den Preis der Transaktion sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte Kühne & Nagel am Montag hierzu mit. Finanziert werde der Kaufpreis aus liquiden Mitteln und sofern notwendig aus bestehenden Kreditlinien. Laut Management ist dies die größte Akquisition in der Geschichte des Transportunternehmens. Die Übernahme von Apex ist ein wichtiger Meilenstein unserer Strategie mit Fokus auf Asien, eine der schnellst wachsenden Regionen der Weltwirtschaft, sagte der Vorstand zu den Plänen. Apex soll den Angaben zufolge nach der Übernahme innerhalb der Kühne & Nagel-Gruppe weiterhin eigenständig agieren. Die chinesische Logistikfirma ist einer der führenden Logistikanbieter in Asien und kam mit rund 1.600 Mitarbeitern zuletzt auf einen Jahresumsatz von mehr als 2,1 Mrd. CHF (1,93 Mrd. Euro). MBK war bei dem Luftfrachtspediteur bereits 2015 eingestiegen. Zuletzt hatte Kühne & Nagel allerdings aufgrund der zahlreichen Ungewissheiten im Zusammenhang mit dem Corona-Virus auch entschieden, zur Sicherung der Liquidität keine Dividende für 2019 auszuschütten. Für 2020 dürfte dies aber wieder der Fall sein. Bis 2018 konnten Investoren jedenfalls mit der Aktie aber meist solide Renditen von fast 4% erzielen.

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