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Von TraderFox
04. Oktober 2018

In Anbetracht gestiegener US-Anleiherenditen wird der QIX Dividenden Europa Index am Donnerstag nach der feiertagsbedingten Pause ausgebremst. Am Nachmittag notiert er daher moderat im Minus bei 10.010 Punkten. Vincis Immobilientochter will mit der Übernahme von Urbat Promotion das Bau- und Infrastrukturgeschäft stärken. Deutsche Telekom bietet Unternehmen mit dem Data Intelligence Hub zum ersten Mal eine virtuelle Plattform für den Austausch und Kauf von Daten.

Nach der Erholung der Vortage verbucht heute im Dividenden-Index die Vinci-Aktie leichte Abgaben und notiert damit gegenwärtig bei 81,35 Euro. Der französische Bau- und Infrastrukturkonzern hatte zuletzt angekündigt den Immobilienentwickler Urbat Promotion aus Montpellier übernehmen zu wollen. Die Immobilientochter habe exklusive Verhandlungen mit Urbat Promotion aufgenommen, um das gesamte Aktienkapital zu erwerben, teilte die Vinci mit. Die gesamte Transaktion soll dabei den Angaben zufolge in zwei Schritten erfolgen. Vinci Immobilier werde bis Jahresende zunächst 49,9% an Urbat Promotion übernehmen und den Rest im 2.Halbjahr 2020. Finanzielle Details wurden jedoch nicht genannt. Urbat Promotion beschäftigt derzeit 126 Mitarbeiter und erzielte 2017 einen Umsatz von 141 Mio. Euro. Vinci dagegen belegte mit einem Konzernumsatz von 40,2 Mrd. Euro im vergangenen Jahr erneut den Spitzenplatz in der europäischen Baubranche. Allerdings ist das Unternehmen mit seinen Sparten weltweit breit diversifiziert. Dabei wächst Vinci derzeit auch weit über den französischen Heimatmarkt hinaus besonders stark mit der Bewirtschaftung von Autobahnen und Flughäfen. Vor allem der Betrieb von Flughäfen gehört zu den neueren Geschäftsfeldern, die vom Vorstand schnell ausgebaut werden konnten. Aktuell betreibt der Konzern weltweit 44 Airports mit einem geschätzten jährlichen Passagieraufkommen von mehr als 180 Millionen. Allein in der ersten Jahreshälfte konnte hier auch bereits ein Wachstum von 12% auf 740 Mio. Euro vermeldet werden. Aufgrund des anhaltenden Booms in der zivilen Luftfahrt geht Vinci für das Flughafengeschäft folglich auch von weiteren Zuwachsraten aus. Entsprechend zuversichtlich zeigte sich derweil auch das Management. So sollen im letzten Halbjahr neben Umsatz, auch das Ergebnis und der Nettogewinn im Vorjahresvergleich erneut zulegen.

Auch die Aktionäre kommen bei Vinci nicht zu kurz. Erst kürzlich hatten sie dank der robusten Geschäftsentwicklung für 2017 eine Dividende von 2,45 Euro erhalten und damit 0,35 Euro mehr als im Vorjahr. Damit ergibt sich eine Kapitalrendite von derzeit 3,0%. Der französische Baudienstleister glänzt aber schon seit einigen Jahren mit seiner Dividendenkontinuität. So hat das Management seit 2007die Ausschüttung von 1,52 Euro beständig auf zuletzt 2,45 Euro je Aktie erhöht. Während dieser Zeit konnten die Anteilseigner eine durchschnittliche Rendite von 3,8% einfahren. Auch das von Vinci in den letzten 5 Jahren erzielte Gewinnwachstum lag im Schnitt bei 7% und ermöglichte letztlich so die hohen Ausschüttungen.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Deutlich im Plus zum Vortag bei aktuell 14,05 Euro präsentiert sich heute im Dividenden-Index die Aktie der Deutschen Telekom. In der vergangenen Woche hatte der Konzern medienwirksam erstmals seine neu entwickelte Plattform für das Internet der Dinge (IoT) offiziell vorgestellt. Dabei stellt der sogenannte Data Intelligence Hub (DIH) einen virtuellen Marktplatz für den Austausch und Kauf von Daten dar. Die Daten selbst werden hierdurch im weitetesten Sinne zu einer Art Rohstoff. Denn mit Hilfe von Analysetools, die auf Machine Learning und künstlicher Intelligenz (KI) basieren, sollen aus den immer größer werdenden Datenmengen nützliche Erkenntnisse und neues Wissen gewonnen werden. Die Deutsche Telekom bietet damit beispielsweise Unternehmen die Möglichkeit, interne Prozesse in der Produktion oder Lagerhaltung zu optimieren und so Kosten einzusparen sowie das Time-to-Market deutlich zu verkürzen. Der klare Vorteil dieser Methode liegt in der Echtzweit-Verarbeitung vorhandener Daten. So nutzt bereits die Stadt Bonn den Data Intelligence Hub des Unternehmens als neue Datenplattform und “Bürgerportal“ für Smart City-Anwendungen. Damit haben die Bürger der Stadt in einer Testphase Zugriff auf umfassende Informationen wie Sehenswürdigkeiten, Standorte von WLAN-Hotspots und Taxiständen sowie Termine der Müllabfuhr. Weitere zukünftige Anwendungsmöglichkeiten im Bereich Smart City ergeben sich zudem für intelligentes Parken, intelligente Straßenbeleuchtung oder optimierte Müllentsorgung. Der Data Intelligence Hub der Deutschen Telekom ist Cloud-basiert und soll von jedem Endgerät bzw. System aus zugänglich sein. Auch der Datentransfer zwischen den jeweiligen Partnern bzw. Unternehmen wird verschlüsselt übertragen.

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