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Von TraderFox
14. August 2018

Der QIX Dividenden Europa Index hat am Dienstag nur kurz von der Erholung der türkischen Lira profitiert. Auch der anhaltend schwache Euro kann den Index heute kaum stärker antreiben. Somit notiert er am Nachmittag leicht im Minus bei 10.060 Punkten. Sanofi hat nach den jüngsten Zukäufen und den durchwachsenen Q2-Zahlen, die für das 2.Halbjahr angekündigte neue Wachstumsphase eingeläutet. BMW kommt nach 7 Monaten auf ein Absatzplus von 1,6% und verkauft in China weiterhin hohe Stückzahlen an SUVs und Elektromodellen.

Aufgrund der zuletzt guten Zahlen gehört heute im Dividenden-Index die Sanofi-Aktie wieder mit zu den Tagesfavoriten. Aktuell steigt sie dabei leicht auf 73,65 Euro. Die US-Bank Citigroup hat die Aktie jüngst von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und zugleich das Kursziel von 80 auf 93 Euro angehoben. Dank der neuen Zusammenarbeit mit Regeneron Pharmaceuticals auf dem Gebiet der Hautkrebs-Behandlung könne der französische Pharmakonzern sein Gewinnwachstum beschleunigen, schrieben die Analysten in einer Studie. Zudem stütze die Dividendenrendite das "hoch attraktive" Risiko/Rendite-Profil der Sanofi-Aktien.

Die erst kürzlich veröffentlichten Q2-Zahlen von Sanofi lagen beim Umsatz leicht unter und ergebnisseitig aber leicht über den Erwartungen. Dabei hatte sich der Trend der zurückliegenden Geschäftsquartale erneut fortgesetzt. So vermeldete der Pharmahersteller neben dem guten organischen Wachstum bei Genzyme auch die anhaltenden Schwierigkeiten in der Diabetes-Sparte und bei Vaccines. Insgesamt wurde der Ausblick für 2018 von dem Unternehmen aber präzisiert und sogar leicht angehoben. Neben dem währungsbereinigten Anstieg des bereinigten Gewinns um 3% bis 5% (bisher: 2% bis 5%) wird dabei auch mit Währungsbelastungen im Umfang von rund 6% gerechnet. Sanofi dürfte damit die für das 2.Halbjahr angekündigte neue Wachstumsphase eingeläutet haben. Analysten sind hierbei sogar zuversichtlich, dass sich trotz bestehender operativer Herausforderungen einige Fortschritte zu sehen sein werden. Vor allem die Integration der zuletzt neu übernommenen Assets steht dabei im Fokus. Denn zu Jahresbeginn hatten die Franzosen für zusammengenommen rund 14 Mrd. Euro den belgischen Antikörperspezialisten Ablynx und das US-Biotechunternehmen Bioverativ erworben. Entscheidend für die Zukäufe war dabei der Plan ein neues Standbein im Bereich seltener Bluterkrankungen schaffen zu wollen. Aber auch in China will Sanofi in den kommenden Monaten mehr Produkte anbieten. Dort hatte die Regierung zuletzt den Marktzugang für ausländische Konzerne mit einem verkürzten Zulassungsverfahren erleichtert. China ist wichtig für uns, betonte der Vorstand zuletzt in einem Interview der Financial Times. Auf dem weltweit zweitgrößten Gesundheitsmarkt nach den USA will Sanofi noch in diesem Jahr unter anderem sein Multiple-Sklerose-Mittel Aubagio einführen.

Gerade in den zurückliegenden Geschäftsjahren hat sich das Pharmaunternehmen als konsequent zuverlässiger Dividendenzahler bewiesen. Schließlich hob das Sanofi-Management die Dividende stetig von 1,75 Euro im Jahr 2007 auf unlängst 3,03 Euro je Aktie an. Allein in den letzten 5 Jahren wurde die Ausschüttung um gut 9% erhöht. Immerhin lag die Rendite in diesem Zeitraum im Schnitt bei 3,8%. Selbst mit dem jüngsten Kursanstieg bietet die Aktie noch eine attraktive Rendite von 4,1%.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Im Minus bei 82,45 Euro befindet sich heute im Dividenden-Index die Aktie von BMW. Die vom Münchener Autobauer gestern für Juli vorgelegten Absatzzahlen zeugten wieder einmal vom Erfolg des Premium-Geschäftsmodells. Mit insgesamt 181.051 verkauften Fahrzeugen wurden mehr Autos an Kunden ausgeliefert als jemals zuvor in einem Monat Juli. Dabei belief sich das Plus gegenüber dem Vorjahr nur auf 0,2%. Seit Jahresbeginn hat BMW damit zusammen 1.423.565 Einheiten absetzten können und kommt so auf ein Absatzplus von 1,6%. Ausschlaggeben für den Verkaufserfolg waren dabei erneut vor allem der chinesische Automarkt sowie die anhaltend beliebten Stadtgeländewagen (SUVs) des Unternehmens. Die Kundennachfrage nach unseren X Fahrzeugen bleibt weiter sehr hoch, sagte der BMW-Vertriebsvorstand. Nachdem wir die Produktionskapazitäten durch die lokale Produktion des BMW X3 in China und Südafrika aufgestockt haben, wirkt sich die zusätzliche Verfügbarkeit bereits positiv auf den Absatz aus. Allein in China stieg der Absatz des Konzerns im Juli um 7,8% auf 46.692 Fahrzeuge.

Für den Manager verlief aber auch die beständig wachsende Nachfrage nach elektrifizierten Fahrzeugen ebenfalls erfreulich. Die Zahl der Auslieferungen von BMW i, BMW iPerformance und MINI Electric-Modellen liegt seit Jahresbeginn um über 40% über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, betonte er. In den ersten 7 Monaten konnte das Unternehmen dabei weltweit knapp 71.310 Elektroautos absetzen. Vor allem der Juli-Absatz erhöhte sich um fast 31% auf rund 10.640 Einheiten. Die verbesserte Verfügbarkeit des lokal in China produzierten BMW 5er Plug-in-Hybrid trug dazu maßgeblich mit bei. BMW konnte den Absatz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen mit zuletzt 8.078 auf dem weltweit größten Einzelmarkt seit Jahresbeginn immerhin mehr als versechsfachen.

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