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Von TraderFox
21. Oktober 2019

Nach den zuletzt robusten Kurszuwächsen treiben am Montag positive Töne aus China zu weiteren Verhandlungen im laufenden Handelskonflikt den QIX Dividenden Europa Index wieder an. Bis zum Nachmittag klettert der Index dabei um 0,7% auf ein Jahreshoch bei 10.975 Punkten. Münchener Rück kann dank einer guten operativen Entwicklung und beachtlichen Kapitalanlageergebnissen ein starkes 3tes Quartal vermelden. Kone will mit überraschend niedriger Kaufofferte für das Aufzugsgeschäft von ThyssenKrupp offenbar Finanzinvestoren ablenken.

Einer der Gewinner im Dividenden-Index ist zugleich mit einem neuen Jahreshoch am Montag die Aktie der Münchener Rück. Aktuell legt sie dabei um 1,1% auf 249,25 Euro zu. Der Münchner Konzern kann vorläufigen Berechnungen zufolge auf ein solides 3.Quartal blicken und zeigt sich zudem optimistisch für das Gesamtjahr. Wie der Rückversicherer am Freitag bekannt gab, habe das Unternehmen trotz hoher Großschäden ein Konzernergebnis in Höhe von 850 Mio. Euro erzielt. Dies sei neben guten operativen Geschäften auf hohe Währungsgewinne und ein sehr gutes Kapitalanlageergebnis zurückzuführen, so das Management. Ungeachtet großer Unsicherheiten über die weitere weltweite Entwicklung bei Schäden sowie an den Kapitalmärkten will die Münchner Rück damit aber ihr Ziel beim Gewinn von 2,5 Mrd. Euro im laufenden Jahr übertreffen. Dabei hatte ein Überangebot an Rückversicherungsschutz das Prämienniveau in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung bei den Münchnern jahrelang sinken lassen. Erst nach den immensen Naturkatastrophenschäden der Jahre 2017 und 2018 hatte der Preisverfall ein vorläufiges Ende gefunden. Nachdem das Prämienniveau in den jüngsten Vertragserneuerungsrunden in diesem Jahr wieder etwas angezogen hatte, rechnet der Vorstand der Münchner Rück zudem auch für die kommende Erneuerung zum 1.Januar 2020 mit einer Fortsetzung dieses Trends.

Aktuell liegt das KGV der Aktie inzwischen wieder im Bereich von 12. Bis zum 4.Dezember 2019 läuft aber noch die 2te Tranche des laufenden Aktienrückkaufprograms. Hierdurch sollen erneut eigene Papiere im Umfang von bis zu 360 Mio. Euro eingezogen werden. Bei dem Rückversicherer sind jährliche Rückkäufe aber mittlerweile gute Tradition. Und auch die zurückliegende Dividendenentwicklung ist mehr als beachtlich. Immerhin hat die Münchner Rück seit 2007 ihre Ausschüttungen trotz einiger verlustreicher Jahre konstant von 5,50 auf zuletzt 9,25 Euro angehoben. Die Aktionäre kamen diesbezüglich auch in den Genuss einer Dividendenrendite von durchschnittlich 5,3%. Mit der kürzlich im Mai gezahlten Gewinnbeteiligung kommt die Aktie auch weiterhin auf eine solide Rendite von 3,7%.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Leicht mit 0,9% im Plus befindet sich heute auch die Kone-Aktie aus dem Dividenden-Index. Gegenwärtig notiert sie damit bei 52,90 Euro. Der finnische Aufzugs- und Rolltreppenbauer hatte am Donnerstag im Bieterkampf um die Aufzugssparte des Stahlkonzerns ThyssenKrupp mit seinem Gebot einem Pressebericht zufolge die Erwartungen enttäuscht. Das Unternehmen habe mit 15 Mrd. Euro eine bis zwei Milliarden weniger als Finanzinvestoren geboten, berichtete zuvor unter Berufung auf Konzern- und Finanzkreise das “Handelsblatt“. Wie die Zeitung weiter schreibt, sei von Kone`s Investmentbankern bisher gestreut worden, dass mindestens 18 Mrd. Euro geboten würden. Mit diesem Preis wollten die Finnen dem Bericht zufolge wohl vor allem Investoren abschrecken, die ebenfalls für das lukrative Aufzugsgeschäft der Essener geboten hätten. Um die Fonds aber auf ihre Seite zu ziehen und von einem Angebot abzuhalten, habe Kone zu einer List gegriffen, hieß in dem Bericht weiter. Demnach würden diesen Geschäftsteile angeboten, von denen sich der Aufzugbauer im Fall einer Übernahme trennen müsste. Die Finanzinvestoren müssten im Gegenzug aber aus dem Bieterrennen aussteigen.

Der Kone-Vorstand hatte derweil bei einem Treffen gesagt, dass das eigene Geschäft in Deutschland und Teile in anderen europäischen Ländern verkauft werden könnten. Bedenken der Kartellhüter würden damit im Vorfeld ausgeräumt, habe ein Insider geäußert. Ursprünglich wollte ThyssenKrupp die hochprofitable Sparte teilweise an die Börse bringen. Zuletzt befürwortete der Kone-Konzernchef jedenfalls in der "Rheinischen Post" den Zukauf. In der Kombination wären wir schneller und könnten die digitalen Herausforderungen besser angehen. Und natürlich könnten wir auch Einsparungen erzielen, so der Manager. Laut Handelsblatt habe Kone derzeit noch Chancen, sein Angebot nachzubessern. Eine endgültige Entscheidung dürfte diesbezüglich aber nicht vor Dezember oder Januar gefällt werden.

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