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Von TraderFox
08. August 2018

In Anbetracht der zuletzt ausgeschütteten Dividende bietet die Aktie der Münchener Rück eine geradezu bemerkenswerte Kapitalrendite von 4,7%. Aber nicht nur die hohe Rendite, auch die Kontinuität des Rückversicherers ist überragend. So hat das Management die Gewinnausschüttung seit 2007 beständig von 5,50 Euro auf unlängst 8,60 Euro je Aktie angehoben. Letztlich kamen die Anteilseigner in dieser Zeit immerhin in den Genuss einer Rendite von im Schnitt 5,0%.

Mit Beitragseinnahmen von zuletzt 31,6 Mrd. Euro allein im Rückversicherungsgeschäft ist die Münchener Rück einer der weltweit führenden Rückversicherer. Dabei bietet das Unternehmen eine umfassende Produktpalette an, die von traditioneller Rückversicherung bis zu innovativen Lösungen für die Risikoübernahme reicht. Zudem bündelt die Münchener Rück ihre Erstversicherungsaktivitäten vor allem in der Düsseldorfer Tochter ERGO. Weltweit ist die Gruppe in über 30 Ländern vertreten und konzentriert sich auf die Regionen Europa und Asien. ERGO bietet dabei ein breites Spektrum an Versicherungen, Vorsorge und Serviceleistungen. In Deutschland zählt die ERGO Versicherung dabei zu den großen Anbietern in der Sach- sowie Rechtsschutzversicherung. Die weltweiten Kapitalanlagen der Münchener Rück-Gruppe von derzeit knapp 217,6 Mrd. Euro werden zudem von der Asset-Management-Tochter MEAG betreut. Über diese Sparte bietet der Rückversicherer privaten und institutionellen Kunden seine Kompetenz an. Gegenwärtig beläuft sich das Volumen des für Dritte verwalteten Vermögens auf 15,9 Mrd. Euro.

Stabile Gewinnentwicklung und kräftige Ausweitung des Prämienvolumens

Die Münchener Rück konnte ihren Gewinn im abgelaufenen 2.Quartal trotz eines deutlichen Anstiegs teurer Großschäden stabil halten. Der Nettogewinn lag bei 728 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Von April bis Juni musste der Rückversicherer für Großschäden immerhin 605 Mio. Euro zahlen, und damit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Weltweite Naturkatastrophen spielten dabei aber eine eher untergeordnete Rolle. Der mit Abstand teuerste Schaden entstand indes beim Bau eines Wasserkraftwerks in Kolumbien. Diese Belastung machte die Münchener Rück aber durch einen Gewinnanstieg in der Leben- und der Kranken-Rückversicherung wett, wo das Unternehmen aus unrentablen Verträgen ausgestiegen war. Auch an der bisherigen Gewinnprognose für 2018 hält der Versicherungskonzern fest. Dabei wird neben Bruttobeiträgen von 46 bis 49 Mrd. Euro ein Ergebnis nach Steuern zwischen 2,1 und 2,5 Mrd. Euro angepeilt. Nach 6 Monaten wurde bereits ein Gewinn von fast 1,6 Mrd. Euro verbucht, bei den Prämien hinkt die Münchener Rück aber mit 24,3 Mrd. Euro dem Vorjahreswert leicht hinterher. Erst im Herbst 2017 hatten schwere Wirbelstürme dem Unternehmen das gesamte Geschäftsjahr verhagelt, am Ende stand ein Gewinn von weniger als 400 Mio. Euro. Die Hoffnung auf einen deutlichen Preisanstieg aufgrund der damals entstandenen Milliardenschäden hat sich aber bisher noch nicht erfüllt. Nur in Regionen, wo die Naturkatastrophen gewütet hatte, hätten die Preise stark angezogen, erklärte die Münchener Rück. Das Preisniveau der zum 1. Juli neu ausgehandelten Verträge war insgesamt nur um 0,9% höher als ein Jahr zuvor. Trotzdem nutzte der Rückversicherer die Erneuerungsrunde, um das Prämienvolumen kräftig um 42% auf 3,3 Mrd. Euro auszuweiten.

Weiterhin beeindruckende Dividendenpolitik

In Anbetracht der zuletzt ausgeschütteten Dividende bietet die Aktie der Münchener Rück eine geradezu bemerkenswerte Kapitalrendite von 4,7%. Aber nicht nur die hohe Rendite, auch die Kontinuität des Rückversicherers ist überragend. So hat das Management die Gewinnausschüttung seit 2007 beständig von 5,50 Euro auf unlängst 8,60 Euro je Aktie angehoben. Letztlich kamen die Anteilseigner in dieser Zeit immerhin in den Genuss einer Rendite von im Schnitt 5,0%. Die entsprechende Ausschüttungsquote der Münchener Rück lag in den letzten Jahren bei knapp 50%, was für ein zuverlässiges Dividendenpapier als sehr konservativ anzusehen ist. Nur durch den deutlichen 2017er Gewinnrückgang hat sich die Quote zuletzt verschlechtert. Zwar wird für 2018 insgesamt mit einer Dividendenerhöhung auf 9,10 Euro gerechnet. Aber selbst wenn eine unveränderte Ausschüttung angekündigt werden würde, ergäbe sich immer noch eine attraktive Rendite.

Die Münchener Rück befindet sich im Dividenden-Auswahlindex QIX Dividenden Europa. Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

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