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Von TraderFox
18. September 2018

Trotz eskalierendem Handelsstreit zwischen Washington und Peking zeigt sich der QIX Dividenden Europa Index heute erneut stabil. Nach dem starken Wochenstart zeigt sich der Index dabei erneut moderat im Plus bei 9.895 Punkten. Überraschender Umsatzanstieg bei H&M von 9% in Q3 lässt Analysten auf erfolgreiche Neuausrichtung schließen. Vodafone will vor der anstehenden 5G-Frequenzversteigerung klarere Formulierung für das regionale Spektrum und mehr Investitionssicherheit.

Nach der regelrechten Kursexplosion von gestern notiert heute die Hennes & Mauritz-Aktie (H&M) im Dividenden-Index wieder leicht im Minus bei 13,65 Euro. Am Montag hatte die schwedische Modekette knapp 10 Tage vor der offiziellen Veröffentlichung der Zahlen für das 3.Quartal vorab den erzielten Umsatz verkündet. Dies erfolgte auch aus einem gut nachvollziehbaren Grund. Denn der Umsatz stieg ohne Steuereffekte um 9% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie H&M mitteilte. Für den vom harten Wettbewerb im Modemarkt gebeutelten Bekleidungskonzern war das eine grundsätzlich gute Nachricht. Gerade im Filialgeschäft leidet das Unternehmen weiterhin unter starkem Preisdruck von Konkurrenten wie Zara. Zugleich nehmen vor allem in Deutschland Discounter wie Primark, Kik, Aldi und Lidl sowie Online-Händler den Schweden junge Kunden ab. Auch der digitale Wandel wurde völlig verschlafen. Derweil setzte H&M weltweit im bis August gelaufenen Quartal rund 55,8 Mrd. SEK (5,27 Mrd. Euro) um. Allerdings profitierte der Konzern hierbei besonders stark von Rabatten und Wechselkurseffekten gegenüber der Krone. Außerordentlich gut liefen die Räumungsverkäufe, die insgesamt auch die Bestände entlasteten. Verhalten optimistisch zeigten sich indes auch Branchenexperten. H&M scheine sich einer Stabilisierung der Filialverkäufe anzunähern, sagte etwa ein Bloomberg-Analyst und verwies auf die anstehende Zwischenbilanz. Sollte es den Schweden gelungen sein, die Inventarpositionen zu reduzieren, würden die Märkte über schwache Margen hinwegsehen.

Infolge der laufenden Neuausrichtung und der von Preisnachlässen geprägten Geschäftsentwicklung rechnen Analysten bei H&M für 2018 auch mit einer etwas niedrigeren Dividende von 9,20 SEK (0,88 Euro). Historisch gesehen ist aber die Dividendenkontinuität des Modekonzerns trotz weltweiter Expansion an sich mehr als beeindruckend. Allein in den letzten 10 Jahren wurde die Ausschüttung konstant von 7,00 SEK auf zuletzt 9,75 SEK (0,94 Euro) erhöht. Dabei konnten Anleger eine durchschnittliche Dividendenrendite von immerhin 3,9% erzielen. Selbst nach dem jüngsten Kursanstieg bietet die H&M-Aktie weiterhin eine stattliche Kapitalrendite von 6,8% und liegt damit weit über dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Kaum verändert zum Vortag bei 1,91 Euro präsentiert sich heute im Dividenden-Index die Aktie der Vodafone Group. Der Mobilfunkkonzern fordert Nachbesserungen bei den Bedingungen für die anstehende Versteigerung der Frequenzen des künftigen 5G-Datenfunk. Das Papier braucht eine Reparatur, sagte jüngst der Vodafone-Deutschlandchef der Deutschen Presse-Agentur. Dabei geht es unter anderem um den Teil des Frequenzspektrums, der für regionale Nutzung vorbehalten bleiben soll, statt an Netzbetreiber zu gehen. Die Bedingungen dafür seien nicht ausreichend ausformuliert, sagte der Manager. Zudem fordert er mehr Investitionssicherheit. Wenn das regionale Spektrum eine Hintertür für einen vierten Netzbetreiber werde, der kaum investieren muss, dann wäre das eine Fehlentwicklung, erklärte der Vodafone-Vorstand weiter. Dies würde die Investitionen der anderen komplett entwerten. Ohne entsprechende Einschränkungen könnten sich dem Manager zufolge Finanzinvestoren ein lokales Spektrum günstig sichern und dann mehrere Regionen zusammenschalten. Vodafone sei bereit, über Auflagen zu diskutieren, so der Deutschlandchef. Sie müssen sinnvoll und physikalisch machbar sein, schränkte er aber ein. Auflagen seien nur dann zu akzeptieren, wenn man Investitionssicherheit hat. Zugleich warnte er vor zu hohen Preisvorstellungen bei der Auktion. Geld kann man nur einmal ausgeben. Das steckt man entweder in Lizenzkosten oder in den Ausbau.

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