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Von TraderFox
08. November 2018

Im Vorfeld der heutigen US-Notenbanksitzung tendiert der QIX Dividenden Europa Index wieder leicht nach oben. Unterstützung bekommt der Index dabei von der vorabendlichen Rally der Wall Street und steht somit am Nachmittag leicht im Plus bei 9.910 Punkten. Hannover Rück bekräftigt nach soliden Q3-Zahlen ihre 2018er Gewinnziele und schraubt sie zudem für nächstes Jahr nach oben. Allianz will sich offenbar mit Partnern am Glasfasernetz des französischen Telekomkonzerns Altice beteiligen.

Im Dividenden-Index ist heute die Hannover Rück-Aktie mit einem Plus von 1,3% einer der Tagesfavoriten und notiert damit bei 123,40 Euro. Der Rückversicherer hält trotz hoher Sturmschäden Kurs auf einen Milliardengewinn und will im kommenden Jahr noch höher hinaus. Im laufenden Jahr soll der Überschuss wie geplant auf über eine Mrd. Euro wachsen, stellte der Vorstandschef bei der Vorlage der Zwischenbilanz am Donnerstag klar. Zudem setzt er sich für 2019 einen Gewinn von rund 1,1 Mrd. Euro zum Ziel. Auch den Aktionären der Hannover Rück kommt er entgegen. So soll die Dividende in diesem Jahr zumindest nicht sinken. Und für 2019 stellte der Manager schon jetzt eine weitere Sonderdividende in Aussicht. Der Konzern verdiente im 2.Quartal unter dem Strich immerhin 170 Mio. Euro, nachdem er im Vorjahr infolge der schweren Hurrikan-Serie in den USA nur knapp schwarze Zahlen erreicht hatte. Letztlich verhinderten von Juni bis September hohe Schäden durch die Taifune "Jebi" und "Prapiroon" sowie Hurrikan "Florence" einen stärkeren Anstieg. Noch teurer schlug allerdings die Sanierung des US-Mortalitätsgeschäfts zu Buche. Hier kauft sich derzeit die Hannover Rück aus verlustreichen Verträgen heraus, um in Zukunft in dieser Sparte schwarze Zahlen zu schreiben.

Für 2017 hatte der weltweit viertgrößte Rückversicherer zuletzt seinen Anteileignern eine unveränderte Dividende von 5,00 Euro gezahlt. Bei der Hannover Rück ist aber vor allem die langfristige Ausschüttungspolitik beeindruckend. Schließlich hat sich die Dividende seit 2006 inklusive Sonderdividenden von 1,60 Euro beständig auf 5,00 Euro fast verdreifacht. Auch liegt die derzeitige Kapitalrendite mit 4,0% etwas über dem Schnitt der vergangenen Jahre von 3,9%. Zudem konnte das Management den Gewinn bemerkenswerterweise in den letzten 5 Jahren um durchschnittlich 8,4% steigern.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Einer der heutigen Gewinner im Dividenden-Index ist auch die Aktie der Allianz, die dabei leichte Zuwächse auf aktuell 186,70 Euro verbucht. Der Münchner Versicherer gehört Insidern zufolge mit zu den Bietern für das Glasfasernetz des französischen Telekomkonzerns Altice. Dabei konkurriere das von der Allianz geführte Konsortium jedoch mit 3 weiteren Bietergruppen. Diese würden vom Finanzinvestor KKR, der australischen Investmentfirma Macquarie und dem US-Infrastrukturfonds I Squared Capital angeführt, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Auch seien einige langfristige Investoren interessiert. Den Insidern zufolge will sich Altice von 40 bis 60% seines Glasfaser-Netzes trennen und damit bis zu 3,6 Mrd. Euro einnehmen. Verbindliche Offerten seien bis Ende November möglich. Die Allianz habe sich dabei mit dem kanadischen Pensionsfonds Omers zusammengetan, I Squared Capital arbeite mit dem singapurischen Staatsfonds GIC zusammen, sagte einer der Insider. Die genannten Unternehmen lehnten zunächst aber eine Stellungnahme ab. Die neuen Pläne des Versicherers kommen ans Licht kurz nachdem er kürzlich schon angekündigt hatte, in den nächsten 5 Jahren weitere 40 Mrd. Euro in Immobilien und Immobilienkredite investieren zu wollen. Das Interesse der Allianz an Immobilien als Assetklasse ist ungebrochen, sagte jüngst der Chef der Allianz Real Estate-Sparte. Die Gründung unseres Immobilien-Finanzierungsfonds werde uns dabei helfen, unser verwaltetes Vermögen innerhalb der nächsten 5 Jahre auf 100 Mrd. Euro anzuheben. Das gesamte Immobilienportfolio der Allianz-Gruppe war Ende Juni schon 60,1 Mrd. Euro schwer, und damit rund 3,7 Mrd. Euro größer als zu Jahresbeginn.

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