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Von TraderFox
06. August 2018

Vor der in dieser Woche erneut anstehenden Flut an Quartalsberichten und der wieder zunehmenden Handelsspannungen zwischen den USA und China zeigt sich der QIX Dividenden Europa Index heute kaum verändert. Somit notiert der Index am Nachmittag ohne große Impulse fast auf Vortagesniveau bei 10.150 Punkten. Investmentholding GBL steigert in den ersten 6 Monaten den Nettovermögenswert um 4,5% und gibt Neugewichtung des Beteiligungsportfolios bekannt. Sanofi rechnet beim Ausbleiben einer Brexit-Übergangsphase mit einschränkten Geschäftsbeziehungen zu den Tochterfirmen.

Die Aktie der Groupe Bruxelles Lambert (GBL) verzeichnet heute im Dividenden-Index leichte Zugewinne und notiert aktuell bei 89,75 Euro. Die belgische Beteiligungsgesellschaft hatte in der vergangenen Woche Halbjahreszahlen vorgelegt. Gegenüber dem Vorjahr war der bereinigte Nettogewinn dabei um 91 Mio. Euro auf 384 Mio. Euro rückläufig. Dieser Rückgang war jedoch dem Vorstand zufolge vor allem auf den zum 1.Januar 2018 umgesetzten neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9 zurückzuführen. Den Nettovermögenswert (NAV) konnte die Groupe Bruxelles Lambert in den zurückliegenden 6 Monaten immerhin um 4,5% auf 18,9 Mrd. Euro steigern. Auch die liquiden Mittel waren zum 30.Juni auf über 700 Mio. Euro angewachsen. Trotz volatiler Finanzmärkte hatte die Holding zudem ihr Beteiligungsportfolio im 1.Halbjahr mit Transaktionen im Wert von 1,6 Mrd. Euro neu ausrichten können. So wurde die bestehende Umicore-Beteiligung durch die im Februar durchgeführte Kapitalerhöhung auf nunmehr 16,9% erhöht. Die Groupe Bruxelles Lambert ist damit nicht nur weiterhin größter Anteilseigner, sondern unterstützt auch Umicore`s Entwicklung beim Geschäft mit Materialen für wieder aufladbare Elektroauto-Batterien.

Zudem wurde im Mai der komplette 6,6%ige Anteil an der Burberry Group für insgesamt 565 Mio. Euro verkauft. Der Verkauf des auf Luxus spezialisierten britischen Bekleidungsunternehmens sei Teil der Strategie, das Portfolio insgesamt weiter zu diversifizieren, teilte das belgische Unternehmen mit. Der Veräußerungsgewinn belief sich dabei auf rund 94 Mio. Euro. Auf gut 7,3% hatte die Groupe Bruxelles Lambert im letzten Halbjahr auch die Beteiligung an der GEA Group aufgestockt und überschritt damit erstmals die Schwelle von 5%. Der Vorstand sieht GEA weiterhin als weltweit führendes Unternehmen mit einer starken Positionierung bei langfristigen Markttrends. Auch die Investmenttochter Sienna Capital führte erstmals ein Co-Investment mit dem amerikanischen Private-Equity-Partner KKR durch. Hierbei beteiligte sich die Groupe Bruxelles Lambert mit 250 Mio. Euro an der Übernahme der ehemaligen Unilever-Tochter Flora Food Group. Angesichts des bisher sehr positiven Geschäftsverlaufs rechnet der Vorstand für 2018 mit einer Dividende auf mindestens dem Niveau des Vorjahres.

Für 2017 schüttete die Holding eine leicht höhere Gewinnbeteiligung von 3,00 Euro an seine Aktionäre aus. Die Aktie bietet damit aktuell eine Dividendenrendite von gut 3,3%. Dank der nachhaltigen Ausschüttungspolitik der Groupe Bruxelles Lambert partizipieren die Anteilseigner schon seit einigen Jahren mit am erfolgreichen Beteiligungsgeschäft. Dabei wurde von 2009 bis 2017 die Dividende kontinuierlich von 2,42 Euro auf zuletzt 3,00 Euro angehoben. in dieser Zeit ergab sich immerhin eine durchschnittliche Rendite von 4,1%. Ausgesprochen maßvoll erscheinen hierbei besonders die Erhöhungen der letzten 5 Jahre, in denen die Dividende vom Management nur um rund 10% erhöht wurde.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Ein kleines Minus auf 73,80 Euro verbucht heute im Dividenden-Index die Aktie von Sanofi. Einem Zeitungsbericht zufolge bereitet sich das französische Pharmaunternehmen auf einen möglichen Engpass bei Medikamenten vor, falls sich Großbritannien und die EU nicht auf eine Übergangsperiode beim Brexit einigen können. Die Vorräte seien für alle Therapiebereiche auf einen Bedarf von 14 Wochen aufgestockt worden, berichtet das Wall Street Journal. Auch die Vorräte an Impfstoffen, die Sanofi produziere, seien womöglich ausgebaut worden. Laut dem Bericht besteht das Problem darin, dass bei einem harten Brexit die notwendigen Geschäftsbeziehungen mit den britischen Sanofi-Töchtern eingeschränkt würden. Die Vorbereitungen auf den Brexit liefen bei dem Pharmahersteller bereits seit einem Jahr. Erst am vergangenen Dienstag veröffentlichte Sanofi seine Quartalszahlen. Das starke Geschäft mit Arzneimittel gegen seltene Krankheiten hat dem Unternehmen über die sinkende Nachfrage nach Impfstoffen und Diabetesmedikamenten hinweg geholfen. Dennoch fiel der bereinigte Nettogewinn im 2.Quartal um knapp 8% auf 1,56 Mrd. Euro. Währungsbereinigt lag er aber stabil auf Vorjahresniveau. Der Umsatz ging ebenfalls um gut 6% auf 8,18 Mrd. Euro zurück. Die Erlöse fielen damit insgesamt etwas schwächer aus, als von Analystenseite erwartet wurde. Außerdem ist Sanofi beim Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr etwas optimistischer als zuletzt. So rechnet der Konzern jetzt beim bereinigten Gewinn je Aktie mit einem Plus zwischen 3 und 5%, zuvor hatte die Jahresprognose bei rund 2 bis 5% gelegen.

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