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Von TraderFox
16. Juni 2020

Die Ankündigung des Kaufstarts von Unternehmensanleihen durch die US-Notenbank beflügelt am Dienstag den QIX Deutschland kräftig. Daraufhin klettert der Index am Nachmittag fast 3% und notiert bei aktuell 12.560 Punkten. Corona-Profiteur Deutsche Börse bleibt mit seinen Finanzdienstleistungen dank hoher Volatilität und starker Gewinnmarge (40%) auf Wachstumskurs. Beiersdorf zeichnet sich als Kosmetik- und Klebstoffhersteller auch in Corona-Zeiten durch eine zuverlässig hohe Qualität und außergewöhnliche Innovationsfähigkeit aus.

Im heutigen Marktumfeld zeigt sich im Qualitäts-Index die Aktie der Deutschen Börse beachtlich stark und ist mit einem Plus von 4% auf 155,00 Euro letztlich einer der Tagesgewinner. Die Papiere des Frankfurter Börsendienstleisters hatten sich zügig von den März-Tiefs infolge der Corona-Ausbreitung erholt, und tendieren geradewegs auf ein neues Rekordhoch zu. Dabei gelang es dem Unternehmen angesichts des regen Handels an den Finanzmärkten und der gestiegenen Unsicherheit im 1.Quartal sogar deutlich mehr umzusetzen. Das Produktportfolio der Deutschen Börse umfasst hierbei die gesamte Prozesskette vom Wertpapier- und Terminhandel über Clearing und Settlement. Dazu werden Kunden neben elektronischen Handelssystemen auch weitreichende Marktdaten bereitgestellt. Ein wichtigster Treiber des Wachstums waren aber auch gezielte Übernahmen, mit denen das Management das Portfolio in den letzten Jahren schrittweise erweitert hat. So kletterte allein von 2012 bis heute der Unternehmensgewinn, auch getrieben von Zu- und Verkäufen, im Schnitt um 8%. Und dank der jetzt wieder erhöhten Volatilität an den Aktienmärkten laufen die Geschäfte der Deutschen Börse derzeit richtig rund. Nach dem 6%igen Erlösanstieg in 2019 auf 2,93 Mrd. Euro legten jedenfalls die Umsätze während der Corona-bedingten Kurseinbrüche von Januar bis Ende März um starke 27% auf 915 Mio. Euro zu. Allein im März hatte sich der Handelsumsatz am deutschen Kassamarkt des Börsenplatzbetreibers auf 300,7 (Vorjahr: 130,3) Mrd. Euro immerhin mehr als verdoppelt.

Dass der Umsatz weiterhin eine starke Ertragskraft verspricht, zeigte sich zudem auch in den Daten zum April, in dem der Börsenumsatz erneut um 40% über dem Vorjahr lag. Dazu bleiben die von der Deutschen Börse angebotenen Finanzdienstleistungen für das Unternehmen weiterhin sehr rentabel. Immerhin belief sich die Gewinnmarge auf jüngst überragende 30%. Und auch die Eigenkapitalrendite der Frankfurter von 17% kann sich sehen lassen. Die Aktie selbst wird gegenwärtig trotz Erholung mit einem 2021er KGV von gut 22 bewertet, und ist damit noch nicht zu teuer. Mit diesen Kennzahlen entspricht sie auch wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ein weiterer Gewinner mit soliden Zuwächsen von über 2% auf aktuell 98,50 Euro ist am Dienstag im Qualitäts-Index die Beiersdorf-Aktie. Das Hamburger Unternehmen steht schon seit vielen Jahren für innovative Haut- und Körperpflegeprodukte. Mit weltweit über 150 Tochtergesellschaften wird dabei zum einen der Geschäftsbereich Consumer und zum anderen die unabhängig geführte Konzerntochter tesa geführt. In der Consumer-Sparte konzentriert sich Beiersdorf vornehmlich auf die erfolgreiche Entwicklung und Vermarktung des Markenportfolios, zu dem vor allem Brands wie Nivea, Eucerin, Labello oder auch 8x4 gehören. Die tesa-Sparte dagegen zählt zu den weltweiten Markführern bei selbstklebenden System- und Produktlösungen. Zum Einsatz kommen sie im Wesentlichen in der Elektronik- und Bauindustrie, im Automobilbereich sowie der Papier- und Pharmabranche. Und genau diese Geschäfte bereiten Beiersdorf aufgrund der wirtschaftlichen Eintrübung ausgelöst durch die Corona-Pandemie derzeit Sorgen. Denn vor allem die Automobilbranche hat mit Absatzproblemen zu kämpfen und auch die Nachfrage nach Elektronikartikeln war in den letzten Shutdown-Monaten weltweit rückläufig. Somit schwächelte der tesa-Umsatz im Corona-beeinflussten 1.Quartal und ging im Jahresvergleich um 5,1 % zurück.

Dabei konnte sich Beiersdorf gerade in Krisenzeiten auf seine wichtigsten Marken Nivea, Eucerin und La Prairie als Wachstumstreiber eigentlich verlassen. Und auch die Klebstoffsparte verzeichnete bis ins zurückliegende Jahr anhaltend steigende Erlöse. Die Hamburger aber haben bislang noch jede schwierige konjunkturelle Phase gemeistert. Und so wird es wohl auch diesmal sein, nur dürfte die weltweite Geschäftsnormalisierung halt etwas länger dauern. Zwar kommt die Aktie derzeit auf ein bewertungstechnisches KGV von 27, dahinter steht aber in Niedrig-Zinszeiten ein traditionsreiches Qualitätsunternehmen, das für seine sprudelnden Cashflows und profitablen Sparten bekannt ist. Beiersdorf erzielte zuletzt jedenfalls eine Eigenkapitalrendite von12% und auch die Eigenkapitalquote von 60% zeugt von einer durchweg gesunden Bilanz.

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