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Von TraderFox
15. April 2020

Die von der Bundesregierung in der Viruskrise angestrebte mögliche Ausdehnung der Kontakt- Einschränkungen führt am Mittwoch beim QIX Deutschland zu Gewinnmitnahmen. Folglich notiert der Index am Nachmittag mit 2,1% im Minus bei 11.000 Punkten. Angesichts steigender Test- und Produktionskapazitäten im Zuge der Corona-Ausbreitung rechnet Sartorius mit zusätzlichem Laborgeschäft. Sportartikelproduzent Adidas bekommt Konsortialkredit der KfW zur Überbrückung der aktuellen Corona-Krise.

Dank zuletzt guter Nachrichten ist heute im Qualitäts-Index die Aktie von Sartorius mit einem leichten Kursplus auf 237,10 Euro zu einem der Gewinner aufgestiegen. Die Papiere des Labor- und Prozesstechnologieanbieters visieren damit ihr jüngstes Jahreshoch wieder an. Da das Unternehmen in erster Linie ein bevorzugter Zulieferer der Biotechnologie- und Pharmabranche ist, könnte die derzeitige Corona-Krise sogar für zusätzliche Geschäfte sorgen. Vor allem weil aufgrund einer erhöhten Impfstoffforschung sowie der Ausweitung von Test- und Produktionskapazitäten durchaus ansteigende Absatzmengen zu erwarten sind. Aber auch ohne das zusätzliche Corona-Geschäft dürfte Sartorius, das erst kürzlich einzelne Sparten des US-Konkurrenten Danaher Life Science für 825 Mio. USD zugekauft hat, weiteres Wachstum verzeichnen. Von 2011 bis 2018 hat sich der Umsatz des Gesundheitsdienstleisters auf zuletzt 1,82 Mrd. Euro jedenfalls um über 50% erhöht. Dank der erfolgten Genehmigungen durch die amerikanischen und europäischen Behörden wurden von Danaher Life Science verschiedene Labor- und Bioprozess-Technologien übernommen, die das Portfolio beider Sartorius-Sparten bestens ergänzen sollen. Dabei musste sich der US-Wettbewerber aus wettbewerbsrechtlichen Gründen von einigen Unternehmensteilen trennen. Der Profitabilität des operativen Geschäfts dürfte dies aber letztlich nur zugutekommen. Die EBIT-Marge des Labor- und Pharmazulieferers liegt jedenfalls bei komfortablen 18%, und auch die Eigenkapitalrendite von 14% überzeugt. Die Aktie von Sartorius notiert deshalb zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

In dem heute eher unruhigen Marktumfeld gibt im Qualitäts-Index nach der gestrigen Erholung die Adidas-Aktie wieder leicht nach und notiert damit aktuell bei 222,90 Euro. Der Sportartikelhersteller hatte gestern mitgeteilt, die Zusage für einen Milliardenkredit durch die staatseigene Förderbank KfW bekommen zu haben. Das Unternehmen habe die Genehmigung seitens der Bundesregierung für einen Konsortialkredit von insgesamt 3 Mrd. Euro zur Überbrückung der Corona-Krise erhalten, erklärte das Management. Der Konsortialkredit umfasse eine Darlehenszusage von 2,4 Mrd. seitens der KfW sowie weitere Zusagen von 600 Mio. Euro eines Banken-Konsortiums. Wie Adidas weit gekannt gab, gehöre die De-Facto-Aussetzung von Dividendenzahlungen über die Laufzeit der Kreditvereinbarung zu den Bedingungen. Außerdem hatte der Vorstand schon im Vorfeld darüber entschieden, das laufende Aktienrückkaufprogramm zu stoppen sowie auf kurz- und langfristige Boni, die insgesamt rund 65% der Jahreszielvergütung ausmachen, zu verzichten. Dabei musste Adidas, dessen Produktportfolio sowohl auf den Massenmarkt als auch auf Nischenbereiche von Sport- und Freizeitbekleidung ausgelegt ist, aufgrund der raschen Corona-Ausbreitung weltweit fast alle eigenen sowie von Partnern betriebenen Läden vorübergehend schließen. Immerhin machen neben dem eigenen Online-Shop die internationalen Groß- und Einzelhandelsaktivitäten den Angaben zufolge rund 60% des gesamten Geschäfts aus. Einen Ausblick, der die Auswirkungen der Pandemie für das laufende Jahr mit einbeziehe, könne Adidas weiterhin nicht geben, erklärte das Unternehmen zudem am Dienstag.

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