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Von TraderFox
17. Oktober 2018

Der QIX Deutschland gibt nach der starken Vortageserholung am Mittwoch trotz erster überzeugender US-Quartalszahlen wieder etwas nach. Insgesamt verliert der Index dabei bis zum Nachmittag rund 0,8% und steht so bei 13.050 Punkten. Niedrige Bewertung und Prämienerhöhung im Industriegeschäft dürften die Talanx-Aktie nach jüngster Gewinnwarnung wieder beflügeln. Deutsche Post rechnet kurz vor Weihnachten mit neuen Rekordmengen von über 11 Mio. Paketsendungen täglich.

Der heutige Tagesfavorit im Qualitäts-Index mit einem Plus von 2,5% auf 30,30 Euro ist aktuell die Talanx-Aktie. Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für die Aktie nach einer Gewinnwarnung von 41,00 auf 39,50 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Overweight" belassen. Die Analysten senkten in einer Studie ihre Schätzungen für den Nettogewinn und die Dividenden bis zum Jahr 2020. Das für die Gewinnwarnung verantwortliche Industrieversicherungsgeschäft bleibe schwierig, doch andere Bereiche kompensierten dessen Schwäche teilweise. Die beibehaltene Anlageempfehlung begründeten sie hauptsächlich mit der Bewertung der Aktie.

Bei Talanx durchkreuzen vor allem hohe Schäden in der Industrieversicherung die zuletzt vom Konzern bekräftigten Gewinnpläne. So rechnet der Vorstand für 2018 nur noch mit einem Überschuss von rund 700 Mio. Euro, wie der Versicherer am Montagabend überraschend mitteilte. Talanx hatte bisher einen Nettogewinn von rund 850 Mio. Euro anvisiert. Im kommenden Geschäftsjahr soll es aber operativ wieder aufwärts gehen. Für 2019 nannte das Unternehmen als Ziel einen Gewinn von knapp 900 Mio. Euro. Zumindest sorgten die Neuigkeiten bei den Anlegern für leichte Verstimmung. Die jetzt im laufenden Jahr erwartete schlechtere Entwicklung begründete das Management mit mehreren Großschäden sowie einer ungewöhnlich starken Häufung kleinerer Schäden in der industriellen Sachversicherung. Allein in der Industrieversicherungssparte rechnet Talanx deshalb im 3.Quartal vor Steuern zunächst mit einem Verlust von 100 Mio. Euro. Erst kürzlich hatte hier der Vorstand aber deutliche Prämienanhebungen im deutschen Feuerversicherungsgeschäft angekündigt. Mit diesem Schritt soll vor allem die Combined Ratio der Sparte bis 2020 wieder unter 100% gedrückt werden. Der Versicherungskonzern sieht derweil aber keinen Grund, für 2018 von der geplanten Dividende von 1,40 Euro abzurücken. Auch die kompletten Quartalszahlen sollen wie geplant am 12. November veröffentlicht werden.

Nach dem jüngsten Kursrückgang wird die Talanx-Aktie nun beträchtlich günstiger bewertet. Zur Zeit liegt das KGV bei unter 9, während sich ein niedriges Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,3 ergibt. Auch die Kapitalrendite ist mit derzeit 4,6% weiterhin überdurchschnittlich hoch. Damit entspricht die Aktie wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Im Qualitäts-Index befindet sich dagegen heute die Deutsche Post-Aktie leicht im Minus und notiert derzeit bei 29,00 Euro. Der Logistikdienstleister ist zuversichtlich im wichtigen Weihnachtsgeschäft neue Höchstwerte im deutschen Paketversand erreichen zu können. An den Tagen direkt vor Heiligabend rechnen wir mit neuen Rekordmengen von über 11 Mio. Paketsendungen täglich, sagte am Montag der Betriebschef Post und Paket Deutschland gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. 2017 lagen die Spitzenwerte vor Weihnachten bei rund 10 Mio. Sendungen. Die Deutsche Post befördert an normalen Tagen rund 4,6 Mio. Pakete durch Deutschland. Um der Paket-Flut allerdings Herr zu werden, setzt der Konzern derweil auch auf Aushilfen. Rund 10.000 zusätzliche Kräfte würden bundesweit eingesetzt, kündigte der Manager an. Dabei suchen wir insbesondere im Paketbereich Aushilfen in unseren Sortierzentren und in der Zustellung. Vor allem dank des boomenden Online-Handels stellen die Bonner immer mehr Pakete zu. Während die Verbraucher bei Internet-Händlern von Amazon bis Zalando ihre Waren bestellen, bringt die Deutsche Post diese dann zu den Kunden. Das anhaltend starke Wachstum dieser Sparte bereitete dem Management aber in den vergangenen Monaten nicht nur Freude. Denn auch die operativen Kosten kletterten in den letzten Quartalen unerwartet schnell. Allein im 2.Quartal war das Betriebsergebnis (EBIT) im Paketgeschäft deshalb auch um immerhin 60% eingebrochen. Der Vorstand der Deutschen Post will das Ruder jedoch herumreißen und hat entsprechende Sparmaßnahmen und Preiserhöhungen angekündigt.

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