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Von TraderFox
13. August 2018

Der QIX Deutschland zeigt sich am Montag trotz anhaltender Türkei-Krise und möglicher Belastungen für Europas Bank kaum beeindruckt. Unterstützung kommt dabei auch vom nachgebenden Euro. Somit liegt der Index am Nachmittag nur moderat im Minus bei 14.080 Punkten. Geringe Katastrophenschäden und hohes Prämienwachstum halten Versicherer Talanx auf Gewinnkurs. Continental baut sein Geschäft mit der Übernahme des größten Autoteile- und Reifenhändlers in Australien aus.

Zu den heutigen Tagesfavoriten im Qualitäts-Index zählt die Talanx-Aktie, die aktuell leichte Kursgewinne auf 32,40 Euro verbuchen kann. Der Versicherungskonzern sieht sich trotz eines leichten Gewinnrückgangs im 2.Quartal auf Kurs zu seinem geplanten Jahresgewinn. Der Überschuss solle 2018 wie angekündigt rund 850 Mio. Euro erreichen, kündigte das Unternehmen am Montag bei der Vorlage seiner Zwischenbilanz an. Im gesamten 1.Halbjahr hat Talanx beim Gewinn bereits mehr als die Hälfte des prognostizierten Jahresergebnisses erzielt. Bei einem Plus der gebuchten Bruttoprämien von 6,9% auf 18,8 Mrd. Euro stieg der operative Gewinn (EBIT) um 7,7% auf 1,2 Mrd. Euro. Unter dem Strich verdiente der Versicherer, zu dem Marken wie HDI und Neue Leben gehören, rund 437 Mio. Euro. Allerdings zehrte im 2.Quartal eine höhere Steuerlast den Gewinnzuwachs im laufenden Geschäft wieder auf. Somit lag der Gewinn von Talanx mit 219 Mio. Euro knapp 3% unter dem Vorjahreswert. Dass es nicht schlimmer kam, verdankte der Konzern auch den geringen Katastrophenschäden bei der Rückversicherungstochter Hannover Rück, an dem Talanx die Mehrheit hält. Insgesamt konnte die Versicherungsgruppe damit besser abschneiden als erwartet, der Überschuss übertraf sogar die Erwartungen.

Nach der jüngsten Prognosebestätigung schätzen Analysten den Gewinn des Versicherers für 2018 auf 3,40 Euro je Aktie. Im kommenden Geschäftsjahr wird immerhin mit einem Gewinnanstieg auf 3,75 Euro gerechnet. Für die Talanx-Aktie selbst ergibt sich damit ein KGV von nur 9. Auch das derzeitige Kurs-Umsatz-Verhältnis ist niedrig und liegt bei 0,3. Zudem ist die Dividendenrendite mit 4,1% weiterhin überdurchschnittlich hoch. Die Aktie erfüllt damit wichtige Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Im Qualitäts-Index befindet sich heute die Continental-Aktie ebenfalls leicht im Plus bei aktuell 187,10 Euro. Der Automobilzulieferer und Reifenhersteller hat in Australien einen der größten Autoteile- und Reifenhändler übernommen. Für umgerechnet rund 227 Mio. Euro habe der Konzern den Anbieter Kmart Tyre and Auto Service (KTAS) erworben, teilte das Unternehmen am Montag mitteilte. Australien ist ein vielversprechender Absatzmarkt für Continental. Mit dem Kauf von KTAS bauen wir unsere Präsenz auf dem australischen Reifenmarkt deutlich aus, sagte der Conti-Reifenvorstand. Den Angaben zufolge ist KTAS derzeit mit 258 Niederlassungen vor allem an der Ost- und Südostküste Australiens vertreten. Derzeit beschäftigt das in Sydney ansässige Unternehmen mehr als 1.200 Mitarbeiter. Continental selbst treibt derweil die geplante Umstrukturierung weiter voran. Die dabei angestrebte Holdungstruktur soll demnach auf 3 geschäftlichen Säulen aufbauen. Neben dem Kerngeschäft mit Reifen soll sich Continental in Zukunft nur noch aus dem Zulieferergeschäft sowie der Antriebssparte zusammensetzen. Auch die Abspaltung der Antriebssparte Powertrain ist zu Beginn des neuen Jahres geplant. Ein Teilbörsengang dieses Konzernbereichs sei jüngsten Unternehmensangaben zufolge voraussichtlich Mitte 2019 zu erwarten. Die Kontrolle über die Sparte will Continental hierbei aber mittel- bis langfristig behalten. Den Umbau begründete der Vorstand zuletzt auch damit, die Herausforderungen in der Automobilindustrie mit der neuen Konzernorganisation insgesamt besser meistern zu können.



Angesichts des jüngsten Rückgangs überzeugt die Continental-Aktie wieder mit einer ausgesprochen attraktiven Bewertung. Das 2019er KGV der Qualitätsaktie liegt aktuell bei weniger als 11. Auch die gegenwertige Dividendenrendite von 2,4% ist nicht zu verachten. Zudem ist der Automobilzulieferer operativ mit einer Eigenkapitalquote von 41% und einer starken Eigenkapitalrendite von 20% gut aufgestellt.

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