fb-qix
43
Von TraderFox
28. April 2020

Die Hoffnung auf eine baldige wirtschaftliche Erholung angesichts weiterer Lockerungsmaßnahmen treibt am Dienstag den QIX Deutschland deutlich an. In diesem positiven Börsenumfeld klettert der Index dabei um 1,3% auf 11.300 Punkte. Duft- und Geschmackstoffgeschäfte von Symrise profitieren zum Jahresstart von ADF/IDF-Übernahme, zudem wurde das Jahresziel bestätigt. MTU senkt für 2020 angesichts des Corona-bedingten rückläufigen Passagierflugverkehrs seine Prognose und will wieder auf Wachstumspfad zurück.

Ungeachtet guter Geschäftsergebnisse liegt am Dienstag im Qualitäts-Index die Symrise-Aktie leicht im Minus bei 93,50 Euro. Der Aromen- und Duftstoffproduzent hat dank eines Zukaufs zum Jahresauftakt deutlich mehr umgesetzt. Das organische Wachstum mit Kunden aus der Parfüm-, Kosmetik- und Lebensmittelbranche blieb aber leicht hinter den Erwartungen zurück. Auch geriet die Aktie heute unter Druck, weil sich Symrise mit Aussagen zur Gewinnprognose aufgrund der Corona-Auswirkungen für 2020 zurückhielt. Wie der Vorstand aber zugleich mitteilte, stieg der gruppenweite Umsatz im 1.Quartal vor allem mit Unterstützung der im letzten Jahr getätigten Übernahme des US-Tierfutterspezialisten ADF/IDF um 8% auf 917,1 Mio. Euro. In den ersten 3 Monaten wuchs dabei die Symrise-Sparte Nutrition rund um Anwendungen für Lebensmittel, Heimtiernahrung und Probiotika mit einem organischen Plus von 6,1% besonders stark. Der Unternehmensbereich Scent & Care, der in erster Linie Duftstoffe sowie kosmetische Grund- und Wirkstoffe etwa für Parfüm und andere Kosmetika anbietet, brachte es auf einen Umsatzanstieg um etwas mehr als 1%.

Letztlich will das Management in diesem Jahr aber mit Symrise aus eigener Kraft weiterhin schneller wachsen als der globale Duft- und Geschmacksstoffmarkt, für den ein Plus von rund 4% erwartet wird. Das gelte, wenngleich sich die Entwicklung und der Einfluss von Covid-19 derzeit nur schwer abschätzen ließen, betonte der Vorstand. Das Unternehmen indes sei aber weiter weltweit im vollen Umfang operativ tätig und lieferfähig. Dank der weiterhin robusten Wachstumsstärke und der hohen Eigenkapitalrendite von 12% sowie der Nettomarge von fast 10% dürfte letztlich die Symrise-Aktie einer der Top-Performer im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) bleiben. Dabei wurden die Anteilseigner erst kürzlich mit einer um 5 auf 95 Cent erhöhten Dividende an der schon starken Gewinnentwicklung des Vorjahres beteiligt.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Starke Zugewinne von über 6% auf aktuell 117,50 Euro zeigt am Dienstag im Qualitäts-Index hingegen die Aktie von MTU Aero Engines. Die Papiere führen damit die heutige Gewinnerliste unangefochten an. Der Triebwerksbauer hat angesichts der Corona-bedingten am Boden liegenden Luftfahrtbranche sowie den damit verbundenen Sorgen um die Lage der Weltwirtschaft zu kämpfen. Da das Unternehmen aber auch Serviceleistungen wie Reparatur und Durchsichten anbietet, und zudem auch von stabilen und lang laufenden Staatsaufträgen für militärisch eingesetzte Triebwerke profitieret, kommt der Absturz der Aktie durchaus überraschend. Bei MTU sind es aber weniger die Nachfragerückgänge, die aktuell in der Corona-Krise das Geschäft belasten, als vielmehr die zeitweise geschlossenen Werke und Reisebeschränkungen, die vor allem die Produktivität des Unternehmens sowie Durchlaufleistungen und bestehende Lieferketten negativ beeinflusst haben. Dabei konnten die Münchner im letzten Jahr noch dank der boomenden Luftfahrtbranche mit 4,63 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 3% sowie einen Gewinnsprung auf 479 Mio. Euro vermelden. Und auch die Auftragslage war in Anbetracht der unbestritten langfristig rosigen Wachstumsaussichten der Branche beeindruckend.

Nun hat MTU aber erstmal seine Jahresprognose für 2020 zurückgenommen. Aufgrund des signifikanten Rückgangs des Passagierflugverkehrs sollen die Erlöse und das bereinigte EBIT des Triebwerksspezialisten nicht wie prognostiziert um einen hohen einstelligen Prozentsatz zunehmen. Konkrete Zahlen blieb der Vorstand den Investoren Ende März allerdings schuldig. Mittelfristig dürfte das Management das Unternehmen aber nach dem Abklingen der Corona-Auswirkungen wieder auf Kurs bringen. Immerhin lag die Eigenkapitalrendite bei MTU in den letzten 5 Jahren fast immer im Bereich von 20% und auch die Eigenkapitalquote von 32% lässt auf eine solide Bilanz schließen.

Teilen

TraderFox
TraderFox
Realtime Stock Screening

Die TraderFox GmbH ist eine Tochterfirma von finanzen.net und Axel Springer. Wir erforschen Börsenerfolg und erstellen regelbasierte Portfoliokonzepte zu den besten Anlagestrategien der Börsengeschichte mit dem Ziel den Markt langfristig deutlich zu schlagen.

Unsere Redakteure berichten in den Kategorien Marktberichte Deutschland und Marktberichte International über das aktuelle Börsengeschehen