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Von TraderFox
13. März 2020

Die Aussicht umfangreicher Staatshilfen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise treibt am Freitag die Erholung des QIX Deutschland voran. Im wieder positiven Börsenumfeld klettert der Index dabei um 6% am Nachmittag auf 10.370 Punkte. Symrise plant auch in diesem Jahr ungeachtet der anhaltenden Corona-Epidemie um über 4% mit allen Sparten zu wachsen. Fraport rechnet in 2020 angesichts der Luftfahrt-Krise mit deutlichem Rückgang der Passagierzahlen und reagiert mit einem Sparprogramm.

Nach den starken Abgaben der zurückliegenden Tage legt am Freitag im Qualitäts-Index die Symrise-Aktie kräftig um über 2,5% auf 83,20 Euro zu. Dabei hatte der Aromen- und Duftstoffproduzent vor knapp einer Woche starke Zahlen für 2019 präsentiert, dazu wurde vom Management trotz Corona-Epidemie ein optimistischer Ausblick gegeben. Nach einem Umsatzplus von zuletzt 8% auf 3,41 Mrd. Euro, peilt das Unternehmen letztlich auch in diesem Jahr ein Wachstum an, das höher als der relevante Markt von etwa 4% für Duft- und Geschmacksstoffe liegen soll. Derweil dürfte auch der operative Gewinn (EBITDA) bei Symrise im Bereich von gut 20% liegen, was Analysten aber für insgesamt sehr konservativ halten. Für Fantasie sorgt dabei vor allem auch die steigende Nachfrage aus der Lebensmittelindustrie nach Fleischersatzprodukten. Die noch kleinste Sparte Nutrition, die neben natürliche Zutaten auch Tierfutterzusätze herstellt, wuchs demzufolge 2019 auch am stärksten. Ungeachtet dieser positiven Entwicklung konnte Symrise zuletzt im Gegensatz zu den wichtigsten Rivalen wie den Schweizern Givaudan und dem US-Unternehmen International Flavors & Fragrances allerdings keine Marktanteilsgewinne erzielen. Dennoch verdiente der Aroma- und Duftstoffspezialist trotz teils volatiler Rohstoffpreise unter dem Strich 304 Mio. Euro und damit rund 10% mehr. Die Anteilseigner werden folglich wohl mit einer um 5 auf 95 Cent erhöhten Dividende an dem Gewinnplus beteiligt. Die Symrise-Aktie dürfte also dank der beachtlichen Wachstumsstärke und der weiterhin hohen Eigenkapitalrendite von 12% sowie der Gewinnmarge von fast 10% einer der Top-Performer im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) bleiben.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Starke Zugewinne von fast 10% auf aktuell 42,00 Euro zeigt am Freitag im Qualitäts-Index auch die Aktie von Fraport, die Papiere führen damit die heutige Gewinnerliste mit an. Der Flughafenbetreiber stellt sich wie erwartet angesichts der laufenden Corona-Krise in diesem Jahr auf einen deutlichen Gewinnrückgang ein. Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass sich die starken Verkehrsrückgänge in den nächsten Wochen und Monaten fortsetzen, ohne dass wir Ausmaß und Dauer der Rückgänge verlässlich abschätzen können, sagte heute der Vorstandschef während der Bilanzvorlage. Die Passagierzahl in Frankfurt werde 2020 voraussichtlich deutlich sinken. Umsatz und Gewinn dürften daher ebenfalls deutlich schrumpfen. Dabei zählte Fraport allein in der letzten Februarwoche an Deutschlands größtem Flughafen rund 14,5% weniger Passagiere als ein Jahr zuvor. In der ersten Märzwoche habe dem Manager zufolge der Rückgang sogar bereits rund 30% betragen. Vor allem die Lufthansa, als wichtigster Airport-Nutzer, hatte ihr Flugangebot für die kommenden Wochen kräftig zusammengestrichen. Das Frankfurter Unternehmen selbst will aber die Dividende für 2019 und dieses Jahr mit 2,00 Euro dennoch stabil halten.

Angesichts der Krise hat Fraport auch bereits ein umfangreiches Sparprogramm eingeleitet. Getätigt werden nur noch betrieblich zwingend notwendige Ausgaben, hieß es. Alle Kostenpositionen stünden auf dem Prüfstand. Neueinstellungen soll es bis auf weiteres faktisch nicht geben. Nach mehreren Jahren mit starkem Wachstum befindet sich die Luftfahrt derzeit in einer schweren Krise, deren Ende wir noch nicht absehen können, betonte der Vorstand. In 2019 steigerte Fraport den Umsatz noch um 6,5% auf 3,7 Mrd. Euro. Als Nettogewinn blieb für die Aktionäre ein Gewinn von 421 Mio. Euro und damit gut 11% weniger als im Vorjahr.

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