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Von TraderFox
18. Oktober 2019

Ungeachtet der jüngsten Erholungsrally kann der QIX Deutschland am Freitag vor der parlamentarischen Abstimmung über einen geregelten Brexit weiter zulegen. Der Index klettert dabei bis zum Nachmittag um 0,2% auf 13.225 Punkte. Goldman Sachs sieht bei der Software AG ein Kurspotenzial von über 30% und rechnet mit zunehmender Dynamik in der Umstrukturierung des Unternehmens. Deutsche Post spricht weiter mit potenziellen StreetScooter-Kaufinteressenten und stellt erstmals ihre Mittelfristziele bis 2025 vor.

Eine regelrechte Kursexplosion zeigt am Freitag im Qualitäts-Index die Aktie der Software AG-Aktie. Aktuell zieht sie dabei um fast 5% auf 27,00 Euro an. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Papiere heute von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und zudem das Kursziel von 29 auf 36 Euro angehoben. Es gebe inzwischen positive Anzeichen für eine Kehrtwende bei dem Darmstädter Software-Konzern, schrieben die Analysten in einer Studie. Dabei verwiesen sie auf ermutigende Dynamik in der Umstrukturierung. Zudem dürfte das Segment IoT (Internet der Dinge) zu einem Haupttreiber für das Wachstum werden.

Die Kursentwicklung der Software AG-Aktie war in den zurückliegenden Monat sehr enttäuschend verlaufen. Verantwortlich dafür waren die Aussagen des Vorstandes im Rahmen der jüngsten Q2-Zahlen, die einem reduzierten Ausblick für den Bereich Digital Business Plattform (DBP) ohne Cloud & IoT beinhalteten. Insgesamt hatte der Software-Dienstleister mit seiner kürzlich vermeldeten Quartalsbilanz die Erwartungen zwar erfüllen können, das gruppenweite Geschäft mit der Digitalisierung läuft aber weiterhin eher schleppend. Der Umsatz in der Digitalsparte DBP des Unternehmens ging dabei allein im 2.Jahresviertel um 4% auf 97,5 Mio. Euro zurück. Dagegen hatten Analysten hier mit einem Anstieg auf gut 104 Mio. Euro gerechnet. Für die eigentliche Wachstumssparte der Software AG wurde zudem auch das Umsatzziel für das Gesamtjahr gesenkt. Das Management begründete das deutliche Minus derweil mit dem laufenden Umbau des Vertriebs in Nordamerika. Während nicht alle von der Transformation betroffenen Bereiche im gleichen Tempo Fortschritte machen, insbesondere in Nordamerika, haben wir klare Pläne und Verantwortlichkeiten umrissen, um diese Herausforderungen anzugehen, kommentierte der Vorstandschef der Software AG im Sommer die Zahlen.

Dabei waren die Geschäfte der Darmstädter schon im 1.Quartal vor allem in den USA nicht zufriedenstellend. Entsprechend vorsichtig gab sich diesbezüglich auch der Manager für die weitere Entwicklung der Digitalsparte. Statt des bisher angepeilten Umsatzwachstums von bis zu 7% könnte am Jahresende wohl sogar ein 6%iger Rückgang stehen, hatte das Unternehmen prognostiziert. Die Aktie der Software AG indes bleibt trotz jüngstem Kursanstieg weiterhin erheblich unterbewertet. Für 2020 ergibt sich dabei nicht nur ein überschaubares KGV von 14. Auch die derzeitige Dividendenrendite von mittlerweile 2,8% ist recht solide. Außerdem erwirtschaftet der Softwareanbieter operativ eine Eigenkapitalrendite von 13% und verfügt trotz stotterndem Wachstumsmotor mit einer Eigenkapitalquote von 61% über eine stabile Bilanz. Damit entspricht die Aktie wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ein weiterer Gewinner im Qualitäts-Index ist heute auch die Deutsche Post-Aktie, die aktuell um 1,2% auf 30,90 Euro steigt. Der Vorstandschef des Logistikdienstleisters hatte jüngst erklärt, für das 2019er Geschäft mit Elektrotransportern erneut einen deutlichen Verlust zu erwarten. Ein signifikanter zweistelliger Millionenbetrag werde es auch dieses Jahr werden, sagte der Manager zum voraussichtlichen Jahresergebnis der Tochter StreetScooter der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Das eigens entwickelte Lieferfahrzeug mit Elektroantrieb sei dennoch eine tolle Erfolgsgeschichte für den Konzern, betonte er. Heute habe man selbst 10.000 StreetScooter auf der Straße. Die Deutsche Post will dem Konzernchef zufolge aber auch weiterhin kein Autohersteller sein, deshalb werden von Unternehmensseite derzeit Gespräche mit potenziellen Partnern und mit Kaufinteressenten geführt.

Darüber hinaus hatten die Bonner im Rahmen des jüngsten Kapitalmarkttages ihre “Strategie 2025“ vorgestellt und die ursprünglichen Ziele für das laufende Geschäftsjahr und 2020 bestätigt. Insgesamt strebt das Management hierbei operativ ein EBIT von 4,0 bis 4,3 Mrd. Euro in diesem Jahr an, danach soll sich das Betriebsergebnis auf über 5 Mrd. Euro erhöhen. Die neuen strategischen Pläne der Deutschen Post bauen aber größtenteils auf der “Strategie 2020“ auf und umfassen vor allem die vier großen Trends rund um Globalisierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und E-Commerce. Letztlich will der Logistiker die laufende Digitalisierung des Unternehmens weiter konsequent fortführen, und auch der E-Commerce-Boom soll in den nächsten Jahren über intelligente Investitionen und steigenden Paketverkehr wichtige Impulse liefern.

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