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Von TraderFox
07. November 2019

Erste Details zum lang ersehnten Teilabkommen im Handelskonflikt zwischen den USA und China hat bei QIX Deutschland am Donnerstag für neue Impulse gesorgt. Dabei steigt der Index am Nachmittag letztlich um 1,3% auf ein neuerliches Jahreshoch von 14.075 Punkten. Siemens übertrifft im Schlussquartal dank der Digitalisierungssparte mit einem Umsatzplus von 8% alle Erwartungen und erhöht für 2018/19 die Dividende. Fraport wächst angesichts der in Q3 guten Entwicklung an den Auslandsflughäfen um 5%, wird aber durch Flugplankürzungen vieler Airlines ausgebremst.



Der heutige Tagesgewinner ist im Qualitäts-Index mit einem Plus von 5,1% auf 113,90 Euro die Siemens-Aktie. Getrieben wird der Anstieg von soliden Unternehmenszahlen, die dank eines starken Schlussquartals die Erwartungen der Analysten übertreffen konnten. Wie der Münchner Industriekonzern heute mitteilte, nahmen Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis deutlich zu. Siemens selbst profitierte dabei von guten Geschäften in seiner Digitalisierungssparte sowie der Medizintechniktochter Healthineers. Der Umsatz erhöhte sich allein im 4.Quartal (30. September) um 8% auf 24,5 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis (EBITDA) im Industriegeschäft nahm um ein Fünftel auf 2,6 Mrd. Euro zu. Damit erreichte das Management auch seine Ziele für das Gesamtjahr 2018/19. Die EBITDA-Marge sank zwar leicht auf 11,5%, lag damit aber im Prognosekorridor von 11 bis 12%. Noch im Sommer hatte sich Siemens etwas pessimistischer gezeigt und war angesichts der schwachen Automobil- und Maschinenbaumärkte eher vom Erreichen des unteren Endes der Spanne ausgegangen. Auch der Jahresüberschuss ging von 5,8 Mrd. auf nur noch 5,2 Mrd. Euro zurück, allerdings hatte der Technologiekonzern im vergangenen Jahr von Sondererträgen, etwa aus dem Verkauf seiner restlichen Osram-Anteile, profitiert. Insgesamt sollen die Anteilseigner aber für eine um 0,10 Euro höhere Dividende von 3,90 Euro erhalten.

Für das neue Geschäftsjahr blieb der Vorstand von Siemens wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten jedoch vorsichtig, insbesondere für die zyklischen Geschäfte in der Automobil- und Maschinenbaubranche. Die Münchner wollen aber auf vergleichbarer Basis moderat wachsen, was ein Plus von 3 bis 5% impliziert. Der Gewinn je Aktie soll demnach zwischen 6,30 und 7,00 Euro liegen, nach 6,41 Euro im Vorjahr. Auf dem aktuellen Kursniveau wäre die Siemens-Aktie damit weiterhin nur moderat bewertet. Für 2019/20 würde sich hiermit ein KGV von 16 ergeben, infolge der angekündigten Dividendenanhebung läge die Kapitalrendite auch weiterhin bei soliden 3,4%. Das Unternehmen selbst glänzt aber nicht nur mit seiner nachhaltigen Ausschüttungspolitik. Die hohe im operativen Geschäft erzielte Eigenkapitalrendite von 11% sowie die operative Marge von über 10% sind ebenfalls bemerkenswert. Mit diesen Kennzahlen notiert die Aktie jedenfalls zu Recht im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Im Qualitäts-Index verzeichnet heute auch die Fraport-Aktie deutliche Zugewinne und notiert damit aktuell bei 74,30 Euro. Bei dem Frankfurter Flughafenbetreiber könnten Kürzungen im Winterflugplan vieler Airlines das Wachstum zeitweise ausbremsen. Die Zahl der Passagiere an Deutschlands größtem Luftfahrt-Drehkreuz werde daher in diesem Jahr voraussichtlich nur um etwa 2% zulegen, teilte das Unternehmen bei der Vorlage seiner Zwischenbilanz am Mittwoch mit. Schon im Oktober wuchs die Zahl der Fluggäste nach vorläufigen Daten im Jahresvergleich nur noch um 1%. Für die ersten 10 Monate des Jahres steht damit aber noch immer ein Plus von insgesamt 2,2% zu Buche. Dennoch legte Fraport bei Umsatz und Gewinn im gewohnt reisestarken 3.Quartal deutlicher zu. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 5% auf 1,07 Mrd. Euro. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von rund 222 Mio. Euro, ein Plus von ebenfalls 5%. Dass er Vorstand aber trotz ausgedünntem Winterflugplan an seiner Gewinnprognose für 2019 festhält, begründete der Manager mit einer guten Entwicklung an den Auslandsflughäfen des Fraport-Konzerns. Insgesamt sind wir dank unseres großen und breit gestreuten internationalen Flughafen-Portfolios gut für die Zukunft aufgestellt. Die jüngste Entwicklung führte er dennoch auf eine Konsolidierung im Europaverkehr und die sich abschwächende Weltkonjunktur zurück. Auch die geplante Erhöhung der Luftverkehrssteuer in Deutschland gehe an der Branche nicht spurlos vorbei. Im laufenden Geschäftsjahr soll bei Fraport der operative Gewinn somit wie geplant etwa 1,16 bis 1,195 Mrd. Euro betragen. Nach den ersten 9 Monaten sind davon mit 948 Mio. Euro immerhin schon knapp 80% erreicht.

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