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Von TraderFox
16. Oktober 2018

Trotz schwächeren ZEW-Konjunkturerwartungen und der am Vorabend nachgebenden Wall Street präsentiert sich heute der QIX Deutschland weiter im Erholungsmodus. Ausschlaggebend hierfür ist vor allem die sich wieder aufhellende Stimmung. Am Nachmittag legt der Index folglich um 1,2% auf 13.120 Punkte zu. Siemens-Chef bekräftigt abermals die notwendige Umstrukturierung des Konzerns auf dem Weg der Wandlung. Axel Springer und Partner Purplebricks übernehmen 22% der Anteile über ein Joint Venture an der Immobilienplattform Homeday.

Im Qualitäts-Index verzeichnet heute die Siemens-Aktie leichte Zugewinne auf aktuell 101,50 Euro. Der Vorstand des Konzerns sieht das Unternehmen weiter auf dem Weg der Wandlung. Bei der Verbindung der realen mit der digitalen Welt sind wir heute die klare Nummer 1, sagte der Manager am Wochenende der "Euro am Sonntag". Wir dürfen uns aber darauf nicht ausruhen, sondern müssen weitergehen und künftige Trends antizipieren. Wir bei Siemens haben deshalb 14 Schlüsseltechnologien identifiziert, die wir für unser Geschäft in Zukunft als entscheidend erachten. Das geht von Blockchain über Robotik bis hin zu Simulationstechnologien, betonte der Vorstandschef. Unsere Hauptwettbewerber sehen wir heute eher in hochspezialisierten Unternehmen etwa aus Asien, aber auch aus den USA. Zu den aktuellen Problemen im Gasturbinengeschäft von Siemens ergänzte der Manager, sie hätten strukturelle Ursachen, die den gesamten Markt betreffen. Um das in den Griff zu bekommen, sind harte Einschnitte und Anpassungen nötig.

Der Industriekonzern ist seit vielen Jahren in unterschiedlichen Branchen tätig und damit über lange Zeit bestens gefahren. Jedoch wollen Investoren heutzutage keine breit aufgestellten Konglomerate mehr sehen. Die Spezialisierung und Fokussierung auf wachstums- und renditestarke Bereiche wird inzwischen von vielen Kapitalanlegern bevorzugt. Diesbezüglich hat der Siemens-Chef die Zeichen der Zeit erkannt und strukturiert den Konzern derzeit auch gegen Widerstände kräftig um. Dabei sieht die “Vision 2020+“ vor, den einzelnen Unternehmenssparten mehr Eigenständigkeit zuzugestehen und neue Synergien zu schaffen. Statt wie bisher 8 Geschäftsbereiche soll es künftig bei Siemens nur noch 3 “Strategic Companies“ und 3 “Operating Companies“ geben.

Derweil ist die Siemens-Aktie auf dem aktuellen Kursniveau weiterhin nur moderat bewertet. Gegenwärtig ergibt sich nicht nur ein KGV von 12, infolge der letzten Dividendenanhebung liegt die Kapitalrendite inzwischen auch wieder bei 3,6%. Der Technologiekonzern selbst glänzt aber nicht nur mit seiner nachhaltigen Dividendenpolitik. Die hohe im operativen Geschäft erzielte Eigenkapitalrendite von 14% sowie die EBIT-Marge von 10% sind ebenfalls bemerkenswert. Mit diesen Kennzahlen notiert die Aktie zu Recht im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Einer der heutigen Favoriten im Qualitäts-Index ist die Axel Springer-Aktie, die dabei kräftig um 2,6% auf aktuell 59,15 Euro anzieht. Der Medienkonzern und das britische Unternehmen Purplebricks wollen sich gemeinsam an dem Berliner Immobilienportal Homeday beteiligen. Beide Unternehmen dazu wollen eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft gründen, die 22% der Anteile an der Homeday GmbH erwirbt. Die von Axel Springer bereits gehaltene Homeday-Beteiligung in Höhe von 4% soll demnach auf die gemeinsame Gesellschaft übertragen werden, sodass diese dann insgesamt 26% der Anteile hält. Homeday betreibt mit homeday.de eine digitale Immobilienplattform, die Kunden mit Maklern verbindet und somit beim Kauf sowie Verkauf von Immobilien unterstützt. Auch Purplebricks betreibt in Großbritannien eine transaktionsbasierte digitale Immobilienplattform und ist zudem in Australien, den USA und in Kanada sehr aktiv. Schon im März dieses Jahres war Axel Springer auf das Wachstumspotenzial des Portals aufmerksam geworden hatte sich daraufhin mit 12,5% an Purplebricks beteiligt. Zum Springer-Konzern selbst gehören bereits seit geraumer Zeit die Immobilienplattformen Immowelt und Immonet, die seit April 2015 unter der Immowelt Holding firmieren. Weitere Beteiligungen wurden von der Mediengruppe an den französischen Immobilienportalen Seloger.com und Logic-Immo.com eingegangen. Im Portfolio befinden sich außerdem die Mehrheit an der belgischen Immobilienplattform Immoweb.be und der in Luxemburg ansässigen Immobilienseite Immotop.lu.

Auch dank des neuen digitalen Geschäftsmodells hatte Axel Springer in den vergangenen 5 Jahren seinen Umsatz von 2,80 Mrd. auf zuletzt 3,56 Mrd. Euro erhöht. Dabei erzielt das Unternehmen derzeit neben der beachtlichen EBIT-Marge von 15% auch eine solide Eigenkapitalrendite von gut 12%. Aber auch die Dividendenpolitik der Vergangenheit ist durchaus beeindruckend. Mit einer Kapitalrendite von 3,4% gehört die Aktie gegenwärtig mit zu den großzügigsten Dividendenzahlern im Index.

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