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Von TraderFox
21. April 2020

Die anhaltenden Turbulenzen am Ölmarkt führen beim QIX Deutschland am Dienstag zu einem neuerlichen Abverkauf. Demzufolge gibt der Index bis zum Nachmittag um gut 2,5% nach und notiert bei 11.010 Punkten. Sartorius peilt dank boomender Biotech-Sparte neue Umsatzwachstumsziele im Bereich von 15 bis 19% an. SAP steigert in den ersten 3 Monaten Gewinn und Cashflow kräftig, und ist zuversichtlich für das sich wieder erholende Geschäft in China.

Starke Zahlen treiben heute im Qualitäts-Index die Aktie von Sartorius zeitweise kräftig an. Dabei klettert sie aktuell um 4,6% auf ein neues Jahreshoch bei 256,50 Euro. Der Pharma- und Laborausrüster zählt mit seinen Geschäften rund um Labor- und Prozesstechnologien angesichts der anhaltenden Corona-Krise zu den wenigen Profiteuren. Kunden hätten ihre Lager vorzeitig aufgestockt, teilte das Unternehmen heute mit. Somit sei im 1.Quartal der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 17% auf rund 510 Mio. Euro geklettert. Das lag bei Sartorius fast ausschließlich an den weiter gut laufenden Geschäften in der Biotech-Sparte, die um rund 23% wuchs. Die Laborsparte stagnierte dagegen, was die Umsatzentwicklung betraf. Dabei verwies das Management auch auf die derzeitig rückläufige Nachfrage nach Laborinstrumenten in China. Dennoch legte der Auftragseingang gruppenweit im Quartal um rund 30% auf 629 Mio. Euro zu. Und dank der jüngsten Zukäufe wird für 2020 sogar ein höheres Wachstum als ursprünglich gedacht erwartet. Denn mit dem von Sartorius übernommenen israelischen Zellkulturmedien-Entwickler und -Hersteller Biological Industries und dem Erwerb verschiedener Labor- und Bioprozess-Technologien des US-Mischkonzerns Danaher werden neue Jahresziele angepeilt.

Das anvisierte Umsatzplus liegt jetzt in Anbetracht des erweiterten Portfolios bei 15 bis 19%, zuvor waren es nur 10 bis 13%. Auch die operative Marge (EBITDA) soll in diesem Geschäftsjahr weiterhin auf rund 27,5% steigen, nach 27,1% im Vorjahr. Aber nicht nur die hohe Marge des Labor- und Prozesstechnologieanbieters überzeugt, sondern auch die Eigenkapitalrendite, die zuletzt bei 14% lag. Damit erfüllt die Aktie von Sartorius wichtige Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ungeachtet robuster Wachstumszahlen gibt heute im Qualitäts-Index die SAP-Aktie zum Teil deutlich nach. Aktuell notiert sie damit bei 110,00 Euro. Der Softwareentwickler konnte trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten im 1.Geschäftsquartal einen deutlichen Gewinn eingefahren. Wie das Unternehmen heute mitteilte, sei der Gewinn zwischen Januar und März mit 811 Mio. Euro deutlich über dem Wert des Vorjahres ausgefallen. Wobei die aktienbasierte Mitarbeitervergütung im Quartal deutlich schwächer ins Gewicht fielen, da der Aktienkurs nicht mehr so stark zugelegt hatte. Auch die Erlöse von SAP waren in den ersten 3 Monaten um 7% auf 6,5 Mrd. Euro gestiegen, gegen Ende des Quartals hatte der IT-Dienstleister aber schon die Corona-Auswirkungen zu spüren bekommen. Eine bedeutende Zahl von Neuabschlüssen sei verschoben worden, was sich vor allem in einem erheblichen Umsatzrückgang aus dem Verkauf von Softwarelizenzen widergespiegelt habe, hieß es.

Zudem zeigte sich der SAP-Finanzchef für das Geschäft in China etwas zuversichtlicher. Dort habe sich die Lage Ende März in der Vertriebspipeline schon wieder deutlich gebessert. Doch insgesamt werde sich das Umfeld im 2.Quartal noch einmal eintrüben, so der Manager. Insgesamt brachte das Software- und Cloud-Geschäft im gesamten Quartal einen freien Cashflow von 2,58 Mrd. Euro, und damit 9% mehr als im Vorjahr. Beste Vorsetzungen also für künftige Investitionen und Neueinstellen, die SAP in der gegenwärtigen Krise überraschenderweise auch plant. Demgegenüber will aber mitten in der Corona-Pandemie und nach nur einem halben Jahr an der Spitze des Unternehmens die Co-Chefin Jennifer Morgan ihren Posten wieder aufgeben. Sie war erst im Oktober 2019 zusammen mit Christian Klein an die Spitze aufgerückt, nachdem sich ihr Vorgänger Bill McDermott überraschend zurückgezogen hatte.

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